Veteranen: Mehr Aufmerksamkeit geben
Aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr stehen oder standen teils für viele Jahre mit Leib und Seele im Dienst der Gesellschaft. Ihre besonderen Leistungen verdienen die Anerkennung und Wertschätzung ihrer Mitmenschen. Die Bundeswehr unterstützt daher die Entwicklung einer Veteranenkultur in den Streitkräften und der Gesellschaft.
Der Dienst in Uniform müsse mit allen seinen Facetten in die Mitte der Gesellschaft gestellt und eine lebendige Veteranenkultur in Deutschland gestaltet werden. Das fordert Generalleutnant Andreas Hoppe, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr und Beauftragter für Veteranenangelegenheiten.
Um diese Veteranenkultur zu fördern, unternehmen die Streitkräfte einiges: Aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr werden Veteranenabzeichen verliehen, die sie als sichtbares Zeichen ihrer Leistungen tragen können. Und sie bekommen mit dem Veteranenbüro der Bundeswehr in Berlin eine Anlaufstelle für ihre Anliegen.
Auch die Diskussion zur Einführung eines Veteranengedenktags ist beendet worden. Der 15. Juni wird zum jährlichen nationalen Veteranentag erklärt. Das hat der Bundestag in seiner Sitzung vom 25. April 2024 beschlossen. Damit folgt Deutschland dem Vorbild vieler Partnerländer wie den USA, Großbritannien oder Frankreich, die ihre Veteraninnen und Veteranen ebenfalls mit einem solchen Gedenktag ehren.
„Wir wollen den Anliegen der Veteranen künftig mehr Aufmerksamkeit geben. Wir wollen gleichzeitig den Respekt der Gesellschaft für den Dienst in den Streitkräften zum Ausdruck bringen.”
Das Veteranenbüro
Das neue Veteranenbüro der Bundeswehr ist die zentrale Ansprechstelle für alle Veteraninnen und Veteranen der deutschen Streitkräfte. Es wurde im Januar 2024 eingeweiht. Das Veteranenbüro liegt in Berlin-Mitte, nur einen kurzen Spaziergang vom Hauptbahnhof entfernt.
Das Veteranenbüro bietet ganzheitliche Unterstützung und Information für sämtliche Anliegen der Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr. Der Schwerpunkt liegt auf den Aspekten Betreuung und Fürsorge. Das Veteranenbüro ist zudem zentrale Ansprechstelle für alle Verbände und Organisationen, die sich in der Veteranenarbeit der Bundeswehr engagieren oder engagieren wollen.
Das Veteranenbüro pflegt ein Netzwerk von militärischen und zivilen Stellen, die in der Veteranenarbeit tätig sind. Ziel ist es, jeder Veteranin und jedem Veteran Ansprechpersonen zu vermitteln, die für das jeweilige Anliegen geeignet sind. Dabei wird auf das bereits vorhandenge Unterstützungsangebot innerhalb wie außerhalb der Streitkräfte zurückgegriffen und dieses stets erweitert.
Veteranenbüro der Bundeswehr
Jean-Monnet-Straße 4
10557 Berlin
Das Veteranenabzeichen kurz erklärt
Das Veteranenabzeichen der Bundeswehr wird an der Zivilkleidung getragen. So verleihen die Tragenden des Abzeichens ihrer Verbundenheit mit der Bundeswehr Ausdruck. Das Veteranenabzeichen wurde 2019 eingeführt und bis Ende 2023 rund 90.000 Mal ausgehändigt.
Das Veteranenabzeichen können alle Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr beantragen. Dazu zählen Soldatinnen oder Soldaten der Bundeswehr, die im aktiven Dienst stehen oder ehrenhaft aus dem Dienst ausgeschieden sind, also ihren Dienstgrad nicht verloren haben.
Das Veteranenabzeichen muss beantragt werden. Dafür gibt es Antragsformulare für aktive und für ehemalige Bundeswehrangehörige. Aktive Soldatinnen und Soldaten können den Antrag über ihren Truppenteil auf den Weg bringen. Ehemalige Soldatinnen und Soldaten können ihren Antrag per E-Mail einreichen. Das Veteranenabzeichen wird dann entweder per Post an die Heimatadresse zugestellt oder kann auf Wunsch, jedoch ohne Übernahme von Reise- oder Übernachtungskosten, im Veteranenbüro der Bundeswehr in Berlin übergeben werden.
Veteranen in Geschichte und Gesellschaft
Veteraninnen und Veteranen sind Soldatinnen und Soldaten, die Militärdienst in Uniform leisten oder geleistet haben: Ob in kriegerischen Auseinandersetzungen, im Auslandseinsatz oder in der Heimat. Die dabei gemachten Erfahrungen verbinden über die Zeit des Militärdienstes hinweg. In einem Gastbeitrag nachvollzieht ein Militärhistoriker der Bundeswehr die historische Entwicklung der Veteranenkultur in Deutschland – und erklärt, warum das Thema heute wieder aktuell ist.