Oberfeldwebel Ricarda Funk holt Gold für Deutschland
Oberfeldwebel Ricarda Funk holt Gold für Deutschland
- Datum:
- Ort:
- Tokio
- Lesedauer:
- 1 MIN
Mit vollem Risiko ins pure Glück: Slalom-Kanutin Ricarda Funk hat mit einem wilden Tanz durch den Stangenwald den Bann gebrochen und dem deutschen Olympia-Team am vierten Wettkampftag die lang ersehnte erste Goldmedaille beschert. Im Kajak-Einer gelang der Sportsoldatin im Kasai Canoe Slalom Centre ein nahezu perfekter Finallauf.
Mit über einer Sekunde Vorsprung vor Rio-Siegerin Maialen Chourraut (Spanien) und ihrer Dauerrivalin Jessica Fox (Australien) feierte Funk den größten Erfolg ihrer Karriere. Die 29-Jährige profitierte bei ihrem Erfolg auch von zwei Stangenberührungen von Topfavoritin Fox. Als ihr Triumph feststand, schlug die ursprünglich aus der vom Hochwasser schwer getroffenen Region Bad Neuenahr stammende Kanutin im Zielraum die Hände vor dem Kopf zusammen. Es flossen Tränen. Im TV-Interview nach der Siegerehrung rief die Sportsoldatin auf, den Menschen in ihrer Heimat zu helfen und widmete ihre Goldmedaille den Flutopfern.
Erlösung für die deutsche Olympia-Mannschaft
Mit Olympia hatte die Perfektionistin noch eine Rechnung offen. Denn 2016 in Rio musste Funk noch zuschauen, obwohl sie im selben Jahr Gesamtweltcupsiegerin wurde. Daraus zog sie den Ansporn, noch besser zu werden. Die Wahl-Augsburgerin hatte sich vor dem Rennen mit konkreten Medaillenambitionen aber noch zurückgehalten. Im Halbfinale behielt sie jedoch selbst nach zwei Stangenberührungen im oberen Teil der kniffligen Strecke die Nerven und qualifizierte sich letztlich trotz vier Strafsekunden als Dritte souverän für den Endlauf. „Es ist unglaublich„, sagte Funk in der ARD: „Ich kann es nicht glauben. Es war mein Traum, und jetzt ist mein Traum Realität geworden. Es ist einfach fantastisch. Mega!“ Für den Deutschen Kanu-Verband (DKV) ist es die zweite Slalom-Medaille bei diesen Sommerspielen und für die deutsche Olympia-Mannschaft die erste goldene.