Krajewskis goldener Ritt in der Vielseitigkeit

Krajewskis goldener Ritt in der Vielseitigkeit

Datum:
Ort:
Tokio
Lesedauer:
2 MIN

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Die Vielseitigkeitsreiterin Hauptgefreiter Julia Krajewski hat bei den Olympischen Spielen in Tokio als erste Frau Gold in der Einzelwertung gewonnen. Die Sportsoldatin aus Warendorf blieb am Montag im abschließenden Springen auf der Stute Amande de B‘Neville ohne Abwurf.

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Gold medallist Germany's Julia Krajewski celebrates after competing in the equestrian's eventing individual jumping final during the Tokyo 2020 Olympic Games at the Equestrian Park in Tokyo on August 2, 2021. (Photo by Behrouz MEHRI / AFP)

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Nach dem allerletzten goldenen Sprung in den Olymp riss Hauptgefreiter Julia Krajewski die Faust in die Höhe und deutete dann immer wieder auf ihr Pferd: Mit der „lieben Löwin“ Amande de B'Neville wurde die 32-Jährige als erste Frau überhaupt Olympiasiegerin in der Vielseitigkeit. Tränenüberströmt fiel Krajewski nach der Wandlung von der ewigen Pechmarie zur goldenen Reiterin in der Stallgasse jedem um den Hals, der ihr über den Weg lief.
Einer der ersten Gratulanten war Krajewskis Vorgänger Michael Jung, der nach einem Patzer im Gelände mit Chipmunk am Ende auf Platz acht landete. „Das war wirklich bilderbuchmäßig“, sagte der dreimalige Olympiasieger: „Sie hat das wunderbar gemacht, ein verdienter Sieg.“
Zum vierten Mal in Folge geht der Olympiasieg im Einzel damit nach Deutschland. In Peking triumphierte 2008 Hinrich Romeike auf Marius. 2012 in London und vier Jahre später in Rio gewann Michael Jung Gold mit Sam.
Doch im Mittelpunkt stand ohne Zweifel Sportsoldatin Hauptgefreiter Krajewski -  und das nach einem Jahr, das für die 32-Jährige alles bereithielt, „was man an Aufs und Abs erleben kann“, wie sie selbst sagte. Anfang des Jahres starb Hauptgefreiter Krajewskis Vater, zudem musste sie ihr Spitzenpferd Samourai du Thot in den Ruhestand schicken. Das Thema Tokio habe sie da „fast schon ad acta gelegt“.
Doch die Hoffnung kehrte zurück, als die elfjährige Stute Amande nach „Sams Ruhestand dann plötzlich so einschlug und abgeliefert hat“. Die Beziehung zwischen der Pferdewirtschaftsmeisterin und „Mandy“ ist eine ganz besondere. „Wenn sie ein Mensch wäre, wäre ich mehr Fan als beste Freundin“, sagte Sportsoldatin Krajewski, am Montag sei die Stute eine „ganz liebe Löwin“ gewesen.
Rückschläge bei Championaten hat Hauptgefreiter Krajewski aus der Sportfördergruppe Warendorf, einer Dienststelle der Streitkräftebasis, schon zur Genüge erlebt. 2016 in Rio schied sie nach drei Verweigerungen ihres Pferdes im Gelände aus, das Team rettete zumindest Silber. Bei der WM 2018 in Tryon/USA leistete sie sich einen Vorbeiläufer im Gelände, Deutschland verpasste die Medaille. Und vor vier Jahren bei der EM in Strzegom/Polen kostete ein Medikationsbefund bei Samourai du Thot die deutsche Equipe Silber.
„Sollte das mit einer Medaille enden“, hatte Krajewski vor ihrem abschließenden Ritt gesagt, „ist das der Stoff, aus dem Filme gemacht werden.“ Die Dreharbeiten können beginnen.

Szene des Reitens

Mit Stute Amande – „Mandy“ – pflegt die Sportsoldatin eine ganz besondere Beziehung. Heute vergoldeten die Beiden ihren Ritt.

AFP/Behrouz Mehri


von SID ml er cp   E-Mail schreiben

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Olympische Sommerspiele in Tokio

Die XXXII. Olympischen Sommerspiele 2020 finden in Tokio vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 statt. In 33 Sportarten und 51 Disziplinen werden insgesamt 339 Wettbewerbe ausgetragen und Olympiasiegerinnen und -sieger gekürt. In fast allen Sportarten sind Sportsoldatinnen beziehungsweise -soldaten vertreten.

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