Boxerin Maxi Klötzer: Gold ist das Ziel
Boxerin Maxi Klötzer: Gold ist das Ziel
- Datum:
- Ort:
- Düsseldorf
- Lesedauer:
- 3 MIN
Sportsoldatin Maxi Klötzer ist Vollblut-Boxerin und hat sich mit ihrer Nominierung für die Olympischen Spiele 2024 einen Traum erfüllt. Fokussiert, ehrgeizig und diszipliniert verfolgt die Unteroffizierin ihr Ziel – die Goldmedaille. Sie ist erst die zweite deutsche Boxerin, die sich für Olympia qualifiziert hat. Mit der Bundeswehr an ihrer Seite geht es nach Paris.
Von klein auf Sportlerin durch und durch – die gebürtige Chemnitzerin besuchte zuerst eine Sportgrundschule, wo sie Eiskunstlauf trainierte. Beim Wechsel aufs Sportgymnasium nahm sie dann Boxen dazu und entschied sich sehr schnell für eine Karriere in dieser Sportart: „Es war wie Liebe auf den ersten Blick, es hat sofort Spaß und Klick gemacht.“
An die Sportart herangeführt hat sie ihr Vater. Schon früh voller Ehrgeiz wollte die jetzt 23-jährige Olympionikin schon mit neun Jahren an den Olympischen Spielen teilnehmen. Ihr Ziel klar vor Augen sei es seit der fünften Klasse nur bergauf gegangen, berichtet sie. Im Juli 2021 kam das sächsische Boxtalent dann schlussendlich zur Spitzenförderung der Bundeswehr. Nun erfüllt sich ihr Kindheitstraum und sie tritt für Deutschland und die Bundeswehr in Paris an.
„Blut, Schweiß und Tränen“
Am Boxen gefiel ihr sofort das vielfältige Training: eine Kombination aus Koordination, Ausdauer und Kraft. „Man ist ausgelastet und trotzdem zufrieden“, beschreibt die Soldatin aus der Sportfördergruppe Frankfurt/Oder ihre Disziplin. Frau Unteroffizier Maxi Klötzer boxt im Fliegengewicht, das bedeutet in der Klasse bis 50 Kilogramm. Bei einer Größe von 1,57 Meter hat sie laut Body Mass Index Normalgewicht, mit dem Unterschied, dass ihre Muskelmasse sehr hoch ist. Sie beschreibt sich selbst als klein und kompakt. Bei Frauen ihrer Figur fallen normalerweise Adjektive wie klein und zierlich. Da sie sehr muskulös ist, wurde sie von Kameradinnen und Kameraden scherzhaft schon mal mit einem Panzer verglichen, was sie schmunzelnd nur mit einem „typisch Bundeswehr“ kommentiert.
Die Bundeswehr als Arbeitgeber und Sponsor zu haben, war und ist für Maxi Klötzer immer noch ein Glücksfall. Neben der finanziellen Sicherheit wird sie optimal durch Spezialistinnen und Spezialisten unterstützt: vom richtigen Trainingsgerät über eine fundierte Ernährungsberatung bis hin zu regelmäßigen medizinischen Untersuchungen.
Erfolg macht alle Einschränkungen wett
Mit ihren 23 Jahren ist die Sportsoldatin alterstechnisch am unteren Ende. „Die meisten anderen Boxerinnen sind Ende 20 oder fast 30“, erzählt sie. Doch ihr jugendlicher Esprit kommt ihr bei einer so aktiven Sportart nur zugute. Das hohe Tempo und die intensive Schlagfrequenz beim Boxen erfordern eine optimale Vorbereitung, Taktik und mentale Verfassung. Ein Kampf dauert drei mal drei Minuten. Das klingt gar nicht so lang, ist aber körperlich eine große Belastung, die nur mit intensivem Training zu meistern ist.
Insbesondere auch mit ihrem Trainer ist die Sächsin hoch zufrieden. Seit 2012 trainiert René Benirschke die Boxerin. Sie ist gemeinsam mit ihm „gewachsen“, hat 2015 ihre Kaderauswahl für die Nationalmannschaft geschafft und ist an den Bundesstützpunkt Frankfurt/Oder gewechselt. „Er hat mir alles beigebracht und mich mit dem Gewichtsmanagement vertraut gemacht“, sagt Klötzer.
„Fliegengewicht ist wirklich Gramm-Arbeit“
In der Gewichtsklasse Fliegengewicht zu boxen, bedeutet für die Unteroffizierin, dass sie maximal 50 Kilogramm wiegen darf. „Die Gewichtsklassen werden sehr streng kontrolliert“, berichtet die Spitzensportlerin. „Am Kampftag werden die Boxerinnen morgens früh gewogen und noch einmal vor jedem Wettkampf.“ Damit wenige hundert Gramm nicht zum Showstopper werden, hat die Chemnitzerin seit Jahren ein Ernährungssystem, das gut funktioniert. Dieses hat sie gemeinsam mit ihrem Trainer ausgeklügelt. Sobald sie sich auf einen Kampf vorbereitet, lässt sie sinnlose Zwischenmahlzeiten weg und ernährt sich sehr kohlehydrat- und eiweißreich.
Wenn es mal wirklich um 500 Gramm geht, kann Maxi Klötzer das über die Wasserzufuhr steuern. Dafür misst sie ihr Trinken ab: „Das ist tatsächlich recht anstrengend, gerade weil man vom Trainieren durstig wird.“ Vor einem Kampf kann man auch „kurz anschwitzen“ und darüber die überschüssigen Gramm verlieren. Ganz anders als im Schwergewicht muss die Sportsoldatin ihr Gewicht im Blick behalten. Deshalb hat sie sich auch außerhalb der Trainings- und Wettkampfphase im Griff, damit sie schnell wieder kampfbereit ist – auch gewichtstechnisch.