Moderner Fünfkampf
Moderner Fünfkampf verbindet unterschiedliche und konträre Sportarten miteinander. Zu den athletischen Disziplinen Schwimmen und Laufen kommt durch Konzentration bestimmte Schießen und das aktions- und reaktionsschnelle Fechten. Beim Reiten müssen die Athlet*innen Zutrauen und Einfühlungsvermögen auf einem zugelosten Pferd beweisen.
Der Moderne Fünfkampf – vielseitiger geht es nicht!
Der Moderne Fünfkampf wurde von dem Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, Baron Pierre de Coubertin, 1912 erstmals in das olympische Programm aufgenommen. Er wollte die Tradition des antiken Pentathlon mit Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Laufen und Ringkampf wiederaufnehmen und der beginnenden Spezialisierung des Sports mit einem besonders vielseitigen Wettkampf entgegenwirken. Die Disziplinen des Modernen Fünfkampfs werden an einem Tag durchgeführt, wobei die Platzierungsrunde im Fechten beim Weltcup-Finale, bei den Weltmeisterschaften und bei den Olympischen Spielen am Vortag stattfindet. Die Reihenfolge der Finalwettkämpfe: Schwimmen, Fechten, Reiten, Laser-Run, bestehend aus Laufen und Schießen.
Schwimmen
Beim Schwimmen haben Männer und Frauen jeweils eine 200m-Freistilstrecke zu absolvieren. Die Durchgänge finden auf einer 25-Meter- oder 50-Meter-Bahn statt, wobei die Schwimmstärksten in den letzten Durchgängen starten. Die Schwimmzeiten werden in Punkte umgerechnet. Eine Zeit von 2:30 min entspricht 250 Punkten. Jede Sekunde mehr oder weniger schlägt mit minus oder plus zwei Punkten zu Buche.
Fechten in zwei Runden
Gefochten wird mit dem elektrischen Degen. Jede*r Sportler*in ficht in einer Platzierungsrunde in einem Rotationssystem gegen jede*n. Es wird auf lediglich einen Treffer gefochten, Trefferfläche ist der gesamte Körper. Hat nach Ablauf von einer Minute kein Fechtender einen Treffer gesetzt, zählt das Gefecht für beide als verloren. Der Wert eines Treffers variiert je nach Anzahl der Teilnehmenden. 70 Prozent gewonnene Gefechte entsprechen 250 Punkten. In einem Feld mit 36 Fechtenden entspricht dies beispielsweise 25 Siegen.
Bei Weltcups, Welt-/Europameisterschaften und Olympischen Spielen findet nach der Platzierungsrunde eine Bonusrunde mit insgesamt 35 Kämpfen statt. Im ersten Gefecht tritt der Letztplatzierte der Platzierungsrunde gegen den Vorletzten an. Die Siegerin bzw. der Sieger erhält einen Bonuspunkt und tritt danach gegen den Drittletzten an. Dieses Leiter-System wird bis zum Bestplatzierten der Platzierungsrunde fortgeführt. Der jeweils siegreiche Athlet oder Athletin bleibt stets auf der Planche. Gewinnt der oder die Bestplatzierte der Platzierungsrunde seinen einzigen Kampf, werden zwei Bonuspunkte vergeben.
Reiten
Mit einem zugelosten Pferd reitet der / die Athlet*in über einen 350-450 m langen Parcours mit zwölf Hindernissen bis 1,20 m Höhe, davon je eine zwei- und eine dreifache Kombination. Vor dem Ritt haben Wettkämpfende 20 Minuten Zeit, um sich mit dem Pferd vertraut zu machen.
In dieser Disziplin können bis zu 300 Punkte erreicht werden, wenn der Parcours fehlerfrei und im Zeitlimit durchritten wird. Für jeden Abwurf werden sieben Punkte abgezogen, für jede Verweigerung und einen Sturz zehn Punkte. Jede Sekunde über dem Zeitlimit wird ebenfalls mit je einem Minuspunkt bestraft. Vier Verweigerungen oder mehr als ein Sturz führen zum Ausschluss („elimination“).
Laser-Run (Laufen und Laser-Schießen)
Die Athlet*innen beginnen den Laser-Run entsprechend ihrer bisher im Wettbewerb gesammelten Punkte (Handicap-Start). Sie laufen direkt nach dem Start zum Schießstand und müssen mit der Laserpistole fünfmal den Trefferbereich eines 10 Meter entfernten Ziels in max. 50 Sekunden treffen. Danach folgt ein 800 Meter langer Rundkurs. Dies wiederholt sich dreimal, bevor nach insgesamt 3.200 Metern und viermaligem Schießen die Ziellinie überquert wird.
500 Punkte gibt es für den/die Sportler*in, der/die im Laser-Run eine Zeit von 13:20 Minuten erreicht. Jede Sekunde schneller oder langsamer entspricht plus/minus einem Punkt.
Kontakt
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Teammanager Hauptmann Rainer Schünke