Chancengerechtigkeit

Vielfalt in der Bundeswehr

Die Bundeswehr ist diverser geworden. Frauen, Männer, Menschen mit Migrationshintergrund, mit Behinderung, queere Personen, Ältere und Jüngere: Sie alle sind wertvoller Teil der Streitkräfte, füllen die Truppe mit Leben, stehen für die Vielfalt der Bundeswehr und stärken ihre Bindung an die – vielfältige – Gesellschaft.

Eine Soldatin sitzt auf einer bunt beklebenden Treppe und hält eine Regenbogenflagge

Abgeleitet vom lateinischen Wort „diversitas“ (Verschiedenheit) beschreibt der Begriff Diversität die Unterschiede von Menschen. Spricht die Bundeswehr von Diversity, also Vielfalt, geht es um Soldatinnen und Soldaten, zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Junge und Alte, Erfahrene und weniger Erfahrene, Personen mit und ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen, Gläubige und Nichtgläubige, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, mit unterschiedlicher sozialer Herkunft und sexueller Orientierung sowie Menschen unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten.

Vielfalt in der Bundeswehr bedeutet, die unterschiedlichen Lebenssituationen der Menschen zu begreifen und wertzuschätzen. Sie sind in ihrer Einzigartigkeit zwar verschieden, ihre Heterogenität gilt es aber als Gewinn für die Bundeswehr zu verstehen.

Herkunft, Religion, Geschlecht und Alter – Chancengleichheit für alle

Eine Soldatin, ein Soldat und drei Zivilisten dahinter posieren für ein Gruppenbild

Egal ob Mann oder Frau: Bei der Bundeswehr werden alle gleich behandelt. Dafür sorgt unter anderem das Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz (Symbolbild).

Bundeswehr/Jonas Weber

Der politische Wille hierzu wurde bereits 2012 durch die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ vom Bundesministerium der Verteidigung artikuliert. Seit 2006 gibt es das Dokument, das bisher von etwa 5.000 Unternehmen in Deutschland unterschrieben wurde. In der Charta bekräftigen die Unterzeichner, dass sie sich für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzen. Den Streitkräften mit ihrem hohen Personalbedarf bietet sie weitreichende Potenziale.

Unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Geschlecht oder Weltanschauung, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität sollen alle Beschäftigte die gleiche Wertschätzung und Unterstützung erfahren. Vielfalt in der Bundeswehr gilt es zu fördern und Vorurteile abzubauen.

Diversity als Antwort auf die Veränderung

Im vergangenen Jahrzehnt änderte sich für die Truppe viel. Veränderte sicherheitspolitische Rahmenbedingungen führten zu neuen militärpolitischen Weichenstellungen. Im Jahr 2011 setzte der Bundestag die Wehrpflicht aus. Das Ziel war eine Einsatzarmee. Nach der russischen Annexion der Krim 2014 folgte die Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Nun haben die Streitkräfte mit der Regeneration ihres Personals zu kämpfen. Hier steht die Bundeswehr in direkter Konkurrenz mit der Wirtschaft um einen kleiner werdenden Bewerbendenpool.

Vielfalt in der Bundeswehr bedeutet Attraktivität

Angetretene Soldaten beim Feierlichen Gelöbnis

Gelebte Vielfalt: Die Bundeswehr steht für Vielfalt, Zugehörigkeit und Teilhabe – und damit für zentrale Aspekte gelungener Inklusion, wie auch die Studie „Bunt in der Bundeswehr?“ aus dem Jahr 2020 zeigt (Symbolbild).

Bundeswehr/Jana Neumann

Hatte die Bundeswehr 2009 noch eine Truppenstärke von rund 250.000 Berufs- und Zeitsoldatinnen und -soldaten, Freiwillig sowie Grundwehrdienstleistenden, so sank diese Zahl immer weiter. Inzwischen liegt sie bei rund 181.000. Gleichzeitig und bedingt durch den demografischen Wandel ging das Bewerbendenaufkommen zurück. Dem setzt die Truppe verschiedene Programme entgegen, die den Dienst in den Streitkräften attraktiver machen sollen. 

Vielfalt in der Bundeswehr als Teil der Führungs- und Organisationskultur

Vor der Aussetzung der Wehrpflicht bestand das militärische Personal zu knapp einem Viertel aus Freiwillig und Grundwehrdienstleistenden, die einen überwiegend männlichen Querschnitt der deutschen Bevölkerung darstellten. An Aktionstagen wie dem Diversity-Tag zeigt die Bundeswehr unter dem Motto #FlaggefürVielfalt, wie sie sich heute für Vielfalt am Arbeitsplatz einsetzt. Um in personeller Sicht zukunftsfähig zu bleiben, wird Vielfalt in der Bundeswehr als Chance begriffen. Ihre Führungs- und Organisationskultur entwickeln die Streitkräfte auch künftig in diese Richtung weiter.

Der Deutsche Diversity-Tag (DDT) findet jedes Jahr am 28. Mai statt. Seit 2015 beteiligt sich das Bundesministerium der Verteidigung daran und macht sein Engagement für Diversity-Management öffentlich sichtbar.

Das Referat P III 4 - Chancengerechtigkeit und Vielfalt im Geschäftsbereich BMVgBundesministerium der Verteidigung koordiniert auf der strategischen Ebene Projekte und Maßnahmen zum Vielfaltsmanagement in der Bundeswehr. Dafür erstellt es konzeptionelle Dokumente, Aktionspläne und Leitfäden, die bei der Umsetzung des Vielfaltsgedankens in der Bundeswehr unterstützen sollen. 

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