Ob auf Übung oder im Einsatz: Soldaten und Soldatinnen erfüllen ihre Aufträge häufig unter Lebensgefahr. Sich mit dem Tod beschäftigen zu müssen, gehört zu ihrem Beruf. Die Zahlen zu Todesfällen in der Bundeswehr belegen das auf traurige Weise.
Mehr als 3.400 Bundeswehrangehörige sind seit der Gründung der Bundeswehr 1955 in Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen, 119 von ihnen starben im Auslandseinsatz oder in anerkannten Missionen. Allen Toten wird im Ehrenmal der Bundeswehr gedacht.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die oder der Gestorbene im Gefecht, durch einen Unfall oder an den Spätfolgen seiner Militärzeit sein Leben ließ. Entscheidend ist, dass der Tod in Zusammenhang mit der Erfüllung der dienstlichen Pflichten steht.
Todesfälle im Dienst
Exakt 3.421 Soldaten, Soldatinnen und zivile Mitarbeitende ließen seit 1956 im Dienst ihr Leben. Gerade die schnelle technische Modernisierung der Bundeswehr im Schatten des Kalten Krieges war in den 1960er und 1970er Jahren Ursache zahlreicher tödlicher Unfälle, bei denen mehr als 1.800 Bundeswehrangehörige starben. Danach sank die Zahl der jährlichen Todesfälle. Doch der Soldatenberuf bleibt weiter gefährlich.
Jahr
Todesfälle
1956
4
1957
50
1958
72
1959
105
Total 1956-1959
231
Jahr
Todesfälle
1960
80
1961
113
1962
166
1963
132
1964
148
1965
112
1966
92
1967
100
1968
95
1969
115
Total 1960-1969
1.153
Jahr
Todesfälle
1970
90
1971
80
1972
75
1973
70
1974
64
1975
103
1976
57
1977
71
1978
58
1979
52
Total 1970-1979
720
Jahr
Todesfälle
1980
60
1981
62
1982
33
1983
57
1984
37
1985
46
1986
38
1987
29
1988
42
1989
21
Total 1980-1989
425
Jahr
Todesfälle
1990
42
1991
37
1992
19
1993
27
1994
19
1995
38
1996
28
1997
44
1998
37
1999
39
Total 1990-1999
330
Jahr
Todesfälle
2000
42
2001
51
2002
46
2003
51
2004
43
2005
23
2006
23
2007
27
2008
28
2009
10
Total 2000-2009
344
Jahr
Todesfälle
2010
16
2011
12
2012
12
2013
5
2014
5
2015
12
2016
8
2017
10
2018
17
2019
16
Total 2010-2019
113
Jahr
Todesfälle
2020
17
2021
38
2022
26
2023
18
2024
6
Total 2020-2024
105
Stand: 23. August 2024, Quelle: BMVgBundesministerium der Verteidigung P-Ehrenmal
Todesfälle im Einsatz
Die Bundeswehr beteiligt sich seit 1992 an Auslandseinsätzen. Seitdem sind 119 deutsche Soldaten im Einsatz und in anerkannten Missionen ums Leben gekommen. 37 von ihnen fielen in Gefechten oder wurden bei Anschlägen getötet. Der bislang höchste Blutzoll war in Afghanistan zu beklagen: 60 deutsche Soldaten verloren in Folge dieses Einsatzes ihr Leben, davon fielen 35 durch Fremdeinwirkung. In Bosnien-Herzegowina und im Kosovo starben insgesamt 49 Bundeswehrangehörige.
Einsatzgebiet
Mission
Todesfälle
Afghanistan
ISAFInternational Security Assistance Force/Resolute Support
60
Mali
MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali
5
Irak
Ausbildungsunterstützung
1
Kosovo
KFORKosovo Force
29
Adria (abgeschlossen)
Sharp Guard
1
Bosnien (abgeschlossen)
SFORStabilisation Force/EUFOREuropean Union Force
20
Georgien (abgeschlossen)
UNOMIGUnited Nations Observer Mission in Georgia
1
Kambodscha (abgeschlossen)
UNTACUnited Nations Transitional Authority in Cambodia
1
Litauen (anerkannte Mission)
EFP
1
Stand: 23. August 2024, Quelle: BMVgBundesministerium der Verteidigung P III 7
Todesfälle durch Suizid in Deutschland
Auch Soldaten sind „nur“ Menschen. Auch Soldaten oder zivile Beschäftigte der Bundeswehr begehen in einer ausweglos scheinenden Situation vielleicht Selbstmord. Die Militärseelsorge und der Psychologische Dienst versuchen deshalb, suizidgefährdeten Menschen aus ihrer Notlage zu helfen.
Jahr
Todesfälle
1957
18
1958
27
1959
24
Total 1957-1959
69
Jahr
Todesfälle
1960
47
1961
45
1962
54
1963
64
1964
83
1965
58
1966
76
1967
68
1968
68
1969
68
Total 1960-1969
631
Jahr
Todesfälle
1970
69
1971
73
1972
82
1973
96
1974
87
1975
97
1976
89
1977
80
1978
93
1979
103
Total 1970-1979
869
Jahr
Todesfälle
1980
79
1981
77
1982
100
1983
80
1984
88
1985
93
1986
83
1987
77
1988
85
1989
73
Total 1980-1989
835
Jahr
Todesfälle
1990
65
1991
43
1992
54
1993
53
1994
73
1995
65
1996
50
1997
49
1998
44
1999
41
Total 1990-1999
537
Jahr
Todesfälle
2000
33
2001
39
2002
35
2003
38
2004
38
2005
24
2006
26
2007
16
2008
19
2009
20
Total 2000-2009
288
Jahr
Todesfälle
2010
24
2011
15
2012
21
2013
16
2014
26
2015
28
2016
15
2017
13
2018
21
2019
22
Total 2010-2019
201
Jahr
Todesfälle
2020
9
2021
26
2022
23
2023
22
2024
26
Total 2020-2024
106
Stand: 31. Oktober, Quelle: BMVgBundesministerium der Verteidigung EBU III.6
Todesfälle durch Suizid im Einsatz
Auch im Einsatz oder durch die Folgen der Einsätze kommt es zu Suiziden von Bundeswehrangehörigen. Seit 1998 nahmen sich insgesamt 27 von ihnen in den Einsatzgebieten oder in Folge der Auslandseinsätze das Leben.
Jahr
Todesfälle
1998
1
1999
2
Total 1998-1999
3
Jahr
Todesfälle
2000
3
2001
3
2002
2
2003
0
2004
3
2005
0
2006
2
2007
2
2008
0
2009
1
Total 2000-2009
16
Jahr
Todesfälle
2010
0
2011
0
2012
1
2013
1
2014
1
2015
1
2016
0
2017
0
2018
1
2019
1
2020
1
2021
1
Total 2010-2021
8
Stand: 23. August 2024, Quelle: BMVgBundesministerium der Verteidigung P III 7
Hinterbliebenenbeauftragte
Seit den Karfreitagsgefechten 2010 in Afghanistan gibt es im Verteidigungsministerium eine Beauftragte für die Angelegenheiten der Hinterbliebenen. Ihr Team ist nicht nur die zentrale Ansprechstelle für die Betroffenen. Es gestaltet auch die Erinnerungskultur der Bundeswehr mit und begleitet die Angehörigen dabei, ihre Trauer zu bewältigen. Die Beauftragte ist ihre Stimme im Ministerium.
Bundesministerium der Verteidigung
Beauftragte Angelegenheiten für HinterbliebeneStauffenbergstraße 1810785 Berlin
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