Warm, trocken und sicher

Alles, was gebraucht wird: Die persönliche Ausrüstung in der Grundausbildung

Nässe- und Kälteschutz, Rucksack, Schießbrille und Gefechtshelm – alle Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr erhalten eine persönliche Ausrüstung, um auf die Herausforderungen des Soldatenberufes vorbereitet zu sein. In der Grundausbildung lernen sie, wie diese Ausrüstung zu benutzen, zu pflegen und zu verstauen ist.

Ein Soldat scannt ein Etikett eines Bündels zusammengelegter Bundeswehr T-Shirts.

Der Dienst in den Streitkräften verlangt Menschen und Material einiges ab. Ob bei nasskalter Witterung oder sengender Hitze: Soldatinnen und Soldaten müssen ihren Auftrag erfüllen – und zwar draußen, nach langen Märschen, in unwegsamem Gelände, im Matsch und im Schnee.

In der Grundausbildung werden die Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr nicht nur körperlich darauf vorbereitet. Weil auch der beste Soldat nur so gut sein kann, wie es seine Ausrüstung zulässt, bekommen alle Rekrutinnen und Rekruten schon zu Beginn ihrer Laufbahn eine moderne, vor allem aber qualitativ hochwertige persönliche Ausstattung, zu der deutlich mehr gehört als nur die Uniform.

Alles, was man für die Grundausbildung braucht

Bis zum Zeitpunkt der Einkleidung tragen Rekrutinnen und Rekruten zivile Kleidung, ab dann allerdings Uniform. Die Einkleidung findet in der Regel in der ersten Woche der Grundausbildung statt.

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Bei dieser setzt die Bundeswehr auf das „Zwiebelschalenprinzip“, also ein modulares System aus Bekleidungsschichten. Je nach Witterung und Bedarf werden verschiedene, aufeinander abgestimmte Kleidungsstücke übereinander getragen.

Bei der Einkleidung zu Beginn der Grundausbildung erhalten Rekrutinnen und Rekruten beispielsweise atmungsaktive Unterwäsche sowie Schutzkleidung gegen Kälte und gegen Nässe. Außerdem bekommen sie zwei paar Kampfstiefel: Ein leichtes Paar für warmes Wetter sowie ein schweres Paar, das für harsches Klima und schwierige Untergründe gedacht ist.

Eine ballistische Schutzbrille bewahrt die Augen der Soldatinnen und Soldaten vor Splittern und Beschuss. Blendet die Sonne, können die Augen mittels verdunkelter Zusatzgläser geschützt werden. Der neue Gefechtshelm, den jede Soldatin und jeder Soldat bekommt, schützt nicht nur den Kopf, sondern kann auch beispielsweise mit einem Nachtsichtgerät nachgerüstet werden.

Eine ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutzausstattung schützt die Rekrutinnen und Rekruten vor atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen. Sie besteht aus einer Atemschutzmaske und Schutzhandschuhen – alles verpackt in einer wasserdichten Tasche. An die Maske können verschiedene Filter geschraubt werden, die gefährliche Stoffe aus der Atemluft heraushalten. Außerdem kann an der Maske ein Schlauch angebracht werden, durch den Soldatinnen und Soldaten trinken können, ohne ihre Atemschutzmaske abnehmen zu müssen.

Damit Rekrutinnen und Rekruten den körperlichen Herausforderungen der Grundausbildung gewachsen sind, wird von Anfang an intensiv Sport getrieben. Dafür bekommen sie Hallen- und Laufschuhe, zwei Sportanzüge und Badekleidung. Jacke und Hose der Sportanzüge sind aus windabweisendem Material gefertigt.

Mann in Sportkleidung dehnt Arme über Kopf

In den Sportanzügen der Bundeswehr können Soldatinnen und Soldaten bei jedem Wetter auch draußen Sport treiben. Jede Soldatin und jeder Soldat bekommt schon in der Grundausbildung zwei Sportanzüge ausgehändigt.

Bundeswehr/Marco Dorow

Ordnung muss sein

Der richtige Umgang mit der ausgegebenen Ausrüstung und deren Pflege sind wichtige Themen der Grundausbildung. Wann und vor allem wie zieht man was an? Was wird wie gereinigt? Das überprüfen die Ausbilderinnen und Ausbilder regelmäßig: Schließlich werden die meisten Ausrüstungsteile den Rekrutinnen und Rekruten nur für ihre Zeit bei der Bundeswehr überlassen und müssen danach wieder abgegeben werden.

Die komplette Ausrüstung im Schrank – militärisch: Spind – zu verstauen, ist eine Wissenschaft für sich. Wo was liegen soll, ist vorgeben. Nur so können die Soldatinnen und Soldaten ihre Ausrüstung auch im Dunkeln finden und sind bei einem Alarm in kurzer Zeit startklar.

  • Eine Portraitaufnahme von Schreibutensilien, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Torsten Kraatz

    Schreibutensilien

    Notizbuch, Stifte, Vorschriften und Co. finden auch ihren Platz im Spind, damit wichtige Unterlagen nicht verloren gehen.

  • Eine Portraitaufnahme von einer Schublade, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Torsten Kraatz

    „Blauer Blitz“

    Frauen erhalten einen Badeanzug. Männer eine Badehose – die gern „blauer Blitz“ genannt wird. Socken und allerlei Kleinkram finden auch Platz.

  • Eine Portraitaufnahme von Schließfach, andem ein Vorhängeschluss hängt, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Torsten Kraatz

    Abschließbares Privatfach

    Raum für Privates. Was den Dienstherrn oder die Kameradinnen und Kameraden nichts angeht – das gehört hier rein.

  • Eine Portraitaufnahme von einem Gefechtshelm in olive, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Bw Bekleidungsmanagement GmbH

    Gefechtshelm

    Schutz ist das Wichtigste. Zudem verfügt der Helm über eine Aufnahme fürs Nachtsichtgerät und Schienen zur Befestigung zusätzlicher Ausrüstung.

  • Freisteller_Sportanzug_hae
    Bundeswehr/Torsten Kraatz

    Sportanzug

    Fitness spielt eine große Rolle in der Bundeswehr. Neuankömmlinge erhalten deshalb auch Sportbekleidung – lang und kurz sowie Schuhe für die Halle und draußen.

  • Eine Portraitaufnahme von Hartschalenprotektoren in Braun, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Torsten Kraatz

    Hartschalenprotektoren

    Im Gefechtsdienst sind Soldatinnen und Soldaten oft auf den Knien unterwegs. Mit entsprechenden Protektoren kein Problem.

  • Eine Portraitaufnahme von Kampfstiefel schwer und leicht, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Bw Bekleidungsmanagement GmbH

    Kampfstiefel

    In der Truppe gibt es für jeden das passende Schuhwerk. Leichte braune Stiefel für heiße Tage, schwarze für den Winter.

  • Eine Portraitaufnahme von einem modularen Rucksacksystem in olive, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Bw Bekleidungsmanagement GmbH

    Modulares Rucksacksystem

    Ein großer 80-Liter-Rucksack und der kompakte Daypack. Zusammen bieten die beiden Rucksäcke auch bei langen Übungen genügend Stauraum.

  • Eine Portraitaufnahme von einer Kampfjacke in Flecktarnmuster, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Bw Bekleidungsmanagement GmbH

    Kampfjacke

    Viele große Taschen sind bei der äußersten Kleidungsschicht essentiell. Einschiebbare Protektoren bieten den Ellenbogen Schutz.

  • Eine Portraitaufnahme von einer Unterziehkältejacke in schwarz, auf weißen Hintergrund.
    Bundeswehr/Bw Bekleidungsmanagement GmbH

    Unterziehkälteschutzjacke

    Die Fleece-ähnliche Jacke kann im Zwiebelschalen-Prinzip an kalten Tagen unter der Oberbekleidung getragen werden.

Leben im Feld

Für das Biwak erhalten Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr Schlafsack, Zeltmaterial und Essgeschirr. Mit der Zeltplane lässt sich im Handumdrehen ein Unterschlupf für eine Person bauen. Knüpft man zwei Zeltbahnen zusammen, schafft man einen Schlafplatz für zwei Personen. Bis zu sechs Zeltbahnen können kombiniert werden, um mehreren Obdach zu bieten. Der ausgegebene Schlafsack ist aber warm genug, um bei hiesigem Klima auch ohne Zelt unter freiem Himmel zu schlafen.

Das sogenannte Feldessgeschirr besteht aus drei Teilen: aus Schüssel, Schale und Tasse. Da sie aus Aluminium sind, kann mit ihnen gekocht werden – auf einem Klappkocher mit Brennstofftabletten. Gegessen wird mit dem sogenannten Feldessbesteck zum Zusammenstecken.

Gut verpackt

Wenn es nach draußen ins Gelände geht, muss viel Ausrüstung mit. Um alles Notwendige zu verstauen, erhalten Rekrutinnen und Rekruten in der Grundausbildung ein modulares Rucksacksystem. Es besteht aus einem 80-Liter-Rucksack und einem 30-Liter-Rucksack, die miteinander verknüpft werden können. Falls der Stauraum nicht reicht, können zwei Seitentaschen mit einem Fassungsvermögen von jeweils zehn Litern zusätzlich angebracht werden. Wasserdichte Beutel – die sogenannten Packliner – halten den Inhalt der Rucksäcke trocken.

Darunter tragen Rekrutinnen und Rekruten das sogenannte Koppeltragesystem. Es besteht aus einem Hüftgurt und zwei Schultergurten. Diese sind individuell einstellbar. Jede und jeder kann nach Bedarf und Befehl dort Magazintaschen, eine Mehrzwecktasche, eine Trinkwasserflaschentasche und die ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Tasche anbringen.

Eine Informationsgrafik zeigt die Elemente eines Rucksacksystems

Alles gut verstaut: das modulare Rucksacksystem im Überblick

Bundeswehr

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