Das Gehalt in der Bundeswehr. Was Soldaten, Beamte und Tarifbeschäftigte verdienen.
Die Bundeswehr ist einer der beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands. Zehntausende treten hier jedes Jahr ihren Dienst an – in Uniform oder in zivil als Beamte beziehungsweise Tarifbeschäftigte. Grund dafür sind nicht zuletzt die Verdienstmöglichkeiten. Über Regelungen und Vorschriften sind die Bezüge der Menschen in der Bundeswehr transparent geregelt.
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Wie viel man in der Bundeswehr verdient, das hängt als Erstes vom jeweiligen Status ab. Also ob man Uniform trägt, tarifbeschäftigt ist oder als Beamter oder Beamtin in der Bundeswehr arbeitet. Der Kernauftrag der Bundeswehr ist die Landes- und Bündnisverteidigung, und dieser kann nur gemeinsam von den Streitkräften und der Bundeswehrverwaltung erfüllt werden.
Soldatinnen und Soldaten
Die größte Gruppe der Beschäftigten in der Bundeswehr bilden die gut 180.000 Soldatinnen und Soldaten. Zeit- und Berufssoldatinnen und -soldaten erhalten genau genommen kein Entgelt, sondern werden besoldet. Grundlage dafür ist das Bundesbesoldungsgesetz (BBesGBundesbesoldungsgesetz). Die Besoldung wird monatlich im Voraus und frei von Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt und besteht in erster Linie aus dem Grundgehalt. Das wiederum bestimmt sich nach dem jeweiligen Dienstgrad und der Erfahrungsstufe. Wichtig darüber hinaus ist die Frage, ob individuelle Zuschläge, Zulagen, Vergütungen oder Prämien dazu kommen.
Die Besoldung soll sicherstellen, dass sich Soldatinnen und Soldaten ganz ihrem Dienst widmen können. Im Gegenzug stehen sie dafür in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis. Das bedeutet zum Beispiel auch, dass sie nicht streiken dürfen. Es gilt das Alimentationsprinzip: Der Dienstherr ist verpflichtet, Soldatinnen und Soldaten im aktiven Dienst, bei Krankheit und im Alter einen dem Amt angemessenen Lebensunterhalt zu gewähren.
Das Grundgehalt bildet die Basis der Besoldung. Es bestimmt sich nach dem jeweiligen Dienstgrad, der einer Besoldungsgruppe der Besoldungsordnung zugeordnet ist, und der Erfahrungsstufe. Für Soldatinnen und Soldaten finden die Bundesbesoldungsordnungen A und B Anwendung. Die meisten Uniformträgerinnen und -träger fallen unter die Besoldungsordnung A. Sie reicht vom Rekruten in der Besoldungsgruppe A3 bis zum Oberst oder Kapitän zur See in der Besoldungsgruppe A16. In der Besoldungsordnung A steigt das Grundgehalt entsprechend der Erfahrung und in Abhängigkeit von den individuellen Umständen. Das Grundgehalt kann durch diverse Bezüge ergänzt werden. Die Besoldungsordnung B ist für Soldatinnen und Soldaten in besonderen Positionen – beispielsweise für Generale oder Admirale.
Zusätzliche Informationen und die aktuellen Besoldungstabellen zum Download gibt es beim Bundesministerium des Innern und für Heimat.
Das Grundgehalt der Soldatinnen und Soldaten wird bestimmt durch die Einordnung in die Besoldungsordnung und – im Falle der Besoldungsordnung A – durch die jeweilige Erfahrungsstufe. Mit der ersten Ernennung mit Anspruch auf Dienstbezüge wird ein Grundgehalt der Erfahrungsstufe 1 festgesetzt. Die Stufe wird mit Wirkung vom Ersten des Monats festgesetzt, in dem die Ernennung wirksam wird. Unter Umständen werden zuvor erworbene Erfahrungen oder Kenntnisse, sofern mit denen in der Bundeswehr vergleichbar, in Form von Erfahrungszeiten anerkannt. Der Aufstieg in eine nächsthöhere Stufe erfolgt alle zwei bis vier Jahre, in denen anforderungsgerechte Leistungen erbracht wurden. Bei dauerhaft herausragenden Leistungen kann Soldatinnen und Soldaten der Bundesbesoldungsordnung A für den Zeitraum bis zum Erreichen der nächsten Stufe das Grundgehalt der nächsthöheren Stufe gezahlt werden (Leistungsstufe).
Dienstgrad | Geleistete Dienstzeit | Sold* |
---|---|---|
Schütze | Keine | 2.700 € |
Gefreiter | 3 Monate | 2.750€ |
Obergefreiter | 6 Monate | 2.760€ |
Hauptgefreiter | 12 Monate | 2.770€ |
Stabsgefreiter | 3 Jahre | 2.900€ |
Oberstabs- gefreiter | 4 Jahre | 2.980€ |
Korporal | 7 Jahre | 3.000€ - 3.100€ |
Stabskorporal | 10 Jahre | 3.150€ - 3.500€ |
*Gerundetes Brutto in der jeweils typischen Besoldungsgruppe und Erfahrungsstufe. Die „Geleistete Dienstzeit“ beschreibt die zur Beförderung notwendige Mindestdienstzeit (Beispiel: zum Gefreiten = mindestens drei Monate).
Besoldung von Unteroffizieren ohne Portepee
Dienstgrad | Geleistete Dienstzeit | Sold* |
---|---|---|
Unteroffizier/ Maat | 12 Monate | 2.800€ |
Fahnenjunker/ Seekadett | 12 Monate | 2.800€ |
Stabsunteroffizier/ Obermaat | 2 Jahre | 2.900€ - 3.700€ |
Besoldung von Unteroffizieren mit Portepee
Dienstgrad | Geleistete Dienstzeit | Sold* |
---|---|---|
Feldwebel/ Bootsmann | 3 Jahre | 3.000€ - 3.200€ |
Fähnrich/ Fähnrich zur See | 21 Monate | 2.950€ |
Oberfeldwebel/ Oberbootsmann | 5 Jahre | 3.250€ |
Hauptfeldwebel/ Hauptbootsmann | 8 Jahre | 3.600€ - 3.750€ |
Oberfähnrich/ Oberfähnrich zur See | 30 Monate | 3.300€ |
Stabsfeldwebel/ Stabsbootsmann | 16 Jahre | 4.000€ |
Oberstabsfeldwebel/ Oberstabsbootsmann | 19 Jahre | 4.500€ - 4.650€ |
*Gerundetes Brutto in der jeweils typischen Besoldungsgruppe und Erfahrungsstufe. Die „Geleistete Dienstzeit“ beschreibt die zur Beförderung notwendige Mindestdienstzeit (Beispiel: zum Gefreiten = mindestens drei Monate).
Besoldungstabelle für Offiziere im Truppendienst
Dienstgrad | Geleistete Dienstzeit | Sold* |
---|---|---|
Leutnant/ Leutnant zur See | 3 Jahre | 3.450€ - 3.600€ |
Oberleutnant/ Oberleutnant zur See | 5,5 Jahre | 3.900€ - 4.150€ |
Hauptmann/ Kapitänleutnant | 8,5 Jahre | 4.700€ - 5.300€ |
Major/ Korvettenkapitän | 13 Jahre | 5.900€ - 6.100€ |
Oberstleutnant/ Fregattenkapitän | 16 Jahre | 6.500€ - 7.850€ |
Oberst/ Kapitän zur See | 20 Jahre | 8.500€ - 9.600€ |
Brigadegeneral/ Flottillenadmiral | (21 Jahre) | 11.300€ |
Generalmajor/ Konteradmiral | (22 Jahre) | 11.900€ |
Generalleutnant/ Vizeadmiral | (23 Jahre) | 13.200€ |
General/ Admiral | (24 Jahre) | 15.600€ - 16.200€ |
*Gerundetes Brutto in der jeweils typischen Besoldungsgruppe und Erfahrungsstufe. Die „Geleistete Dienstzeit“ beschreibt die zur Beförderung notwendige Mindestdienstzeit (Beispiel: zum Gefreiten = mindestens drei Monate).
Bei sehr vielen Soldatinnen und Soldaten erhöht sich der Sold teils weit über das Grundgehalt hinaus. Bei vielen zum Beispiel durch den Familienzuschlag, der je nach Zahl der Kinder zwischen knapp 200 und weit über 400 Euro liegen kann. Hinzu kommen individuelle Zulagen. Sie werden unter anderem unterteilt in:
- Amts- und Stellenzulagen
- Prämien und Zulagen für besondere Leistungen
- Erschwerniszulagen
Während Stellenzulagen für herausgehobene Funktionen wie Feuerwerker oder Pilotinnen gewährt werden, sollen Erschwerniszulagen besondere körperliche oder psychische Belastungen, Gefahren oder sonstige vorübergehende Beeinträchtigungen abgelten, die bei der Bewertung des Amtes nicht berücksichtigt sind. Recht häufig kommt zum Beispiel die Zulage für „Dienst zu ungünstigen Zeiten“ zum Tragen, wenn Soldatinnen und Soldaten nachts oder an Sonntagen arbeiten müssen. Neben Zulagen kommen außerdem „Vergütungen für besondere zeitliche Belastung“ sowie eine „Mehrarbeitsvergütung“ in Betracht.
Bei einer allgemeinen Verwendung im Ausland werden neben den Inlandsdienstbezügen zudem spezifische steuerfreie Auslandsbezüge gewährt. Abzugrenzen sind sie vom Auslandsverwendungszuschlag, der bei der Teilnahme an Auslandseinsätzen, etwa bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon im Libanon oder vergleichbaren Missionen wie der Multinational Battlegroup in Litauen gezahlt wird. Zur Besoldung gehören zudem vermögenswirksame Leistungen – das sind Geldleistungen, die der Dienstherr zur Vermögensbildung beisteuert.
Die Altersversorgung ist für Soldatinnen und Soldaten auf Zeit anders geregelt als für Berufssoldaten. Soldatinnen und Soldaten auf Zeit werden nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert, es sei denn, sie nehmen nach der Wehrdienstzeit erneut eine rentenversicherungsfreie Beschäftigung auf, zum Beispiel als Beamtin oder Beamter. Der Bund übernimmt die Beiträge in voller Höhe – sowohl den Arbeitgeber- als auch den Arbeitnehmeranteil. Maßgeblich für die jeweilige Rentenanwartschaft aus der Dienstzeit sind die individuellen Dienstbezüge.
Berufssoldatinnen und -soldaten erhalten nach Eintritt in den Ruhestand Leistungen gemäß Soldatenversorgungsgesetz (SVGSoldatenversorgungsgesetz). Die Höhe des Ruhegehalts wird auf Grundlage der ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge und der ruhegehaltsfähigen Dienstzeit berechnet. Es kann bis zu 71,75 Prozent der ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge betragen.
Seit dem 1. Januar 2020 sind Soldatinnen und Soldaten in Uniform kostenfrei in Zügen in ganz Deutschland unterwegs. Sie sparen Geld, schonen das Klima und stärken zugleich Wahrnehmung und Wertschätzung der Bundeswehr in der Öffentlichkeit. Durch die Aufnahme des kostenfreien Bahnfahrens in Uniform in das Soldatengesetz (§ 30 Absatz 6) haben Soldatinnen und Soldaten seit 2021 sogar einen gesetzlichen Anspruch auf das Angebot. Dies bringt zusätzliche Rechtssicherheit und bildet die Grundlage für die bundeswehrseitige Übernahme der Arbeitgeberpauschalversteuerung.
Beamtinnen und Beamte
In der Bundeswehr arbeiten nicht nur Männer und Frauen in Uniform, sondern auch viele Beamtinnen und Beamte. Sie machen die Auftragserfüllung der Truppe, etwa im Beschaffungswesen, erst möglich. Wie Berufs- und Zeitsoldatinnen und -soldaten stehen sie in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis zum Staat und werden nach der mit ihrem Amt verbundenen Verantwortung besoldet und versorgt. Für die Bezüge der verbeamteten Beschäftigten ist, genau wie für ihre „Kolleginnen und Kollegen“ in Uniform, das Bundesbesoldungsgesetz maßgeblich. Vieles verhält sich darum bei den Statusgruppen ähnlich. Das Gesetz regelt etwa in § 3 die Besoldung, die monatlich im Voraus und frei von Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt wird. Unter das Bundesbesoldungsgesetz fallen auch die sogenannten Anwärter im öffentlichen Dienst, also Beamtinnen und Beamte auf Widerruf im Vorbereitungsdienst.
Grundlage der Besoldung ist das sogenannte Alimentationsprinzip. Es gehört zu den althergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums. Danach ist der Dienstherr verpflichtet, der Beamtin oder dem Beamten im aktiven Dienst, bei Invalidität und im Alter einen dem Amt angemessenen Lebensunterhalt zu gewähren. Die Besoldung soll sicherstellen, dass sich die Beamtin oder der Beamte ganz dem Beruf widmen kann. Nur ein wirtschaftlich unabhängiges Berufsbeamtentum kann die Aufgaben erfüllen, die ihm von der Verfassung zugewiesen sind.
Das Grundgehalt bildet die Basis der Besoldung der Beamtinnen und Beamten und bestimmt sich nach der Besoldungsgruppe des verliehenen Amtes. Alle Ämter in der Bundeswehr sind einer der Besoldungsgruppen in der Bundesbesoldungsordnung A oder B zugeordnet: vom Sekretär im mittleren Dienst in der Besoldungsgruppe A 6 bis zum Staatssekretär im Verteidigungsministerium in der Besoldungsgruppe B11. In der Besoldungsordnung A steigt das Grundgehalt entsprechend der Erfahrungszeit. In Abhängigkeit von den individuellen Umständen kann das Grundgehalt durch diverse Zuschläge, Zulagen usw. ergänzt werden.
Zusätzliche Informationen und die aktuellen Besoldungstabellen zum Download gibt es beim Bundesministerium des Innern und für Heimat.
Das Grundgehalt der Beamtinnen und Beamten wird einerseits bestimmt durch die Einordnung ihres Amtes in eine Besoldungsgruppe und – im Falle der Besoldungsgruppen in der Besoldungsordnung A – durch die jeweilige Erfahrungsstufe. Mit der ersten Ernennung mit Anspruch auf Dienstbezüge wird ein Grundgehalt der Erfahrungsstufe 1 festgesetzt. Die Stufe wird mit Wirkung vom Ersten des Monats festgesetzt, in dem die Ernennung wirksam wird. Unter Umständen werden zuvor erworbene Erfahrungen in Form von Erfahrungszeiten anerkannt. Der Aufstieg in die nächsthöhere Stufe erfolgt wie bei den Soldatinnen und Soldaten in der Regel alle zwei bis vier Jahre.
Für die Bezüge der Soldatinnen und Soldaten sowie der verbeamteten Beschäftigten ist das Bundesbesoldungsgesetz maßgeblich, weshalb sich die Zulagen der beiden Statusgruppen grundsätzlich nicht unterscheiden. Auch bei vielen Beamtinnen und Beamten erhöht sich der Sold durch den Familienzuschlag. Dazu kommen andere Zulagen und Vergütungen. Für Überstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit erhalten Beamtinnen und Beamte Zeitzuschläge. Weiterhin können Leistungsprämien gezahlt werden. Bei einer allgemeinen Verwendung im Ausland werden neben den Inlandsdienstbezügen zudem spezifische steuerfreie Auslandsdienstbezüge gewährt. Wenn Beamte in den Einsatz gehen, erhalten sie genau wie Soldatinnen und Soldaten den Auslandsverwendungszuschlag. Zur Besoldung gehören zudem vermögenswirksame Leistungen – das sind Geldleistungen, die der Dienstherr zur Vermögensbildung beisteuert. Nur wenige Zulagen können Beamtinnen und Beamte nicht erhalten, etwa die für militärisches Führungspersonal.
Beamtinnen und Beamte entrichten keine Beiträge zur Sozialversicherung. Sie zahlen nicht in die Arbeitslosenversicherung ein, da sie grundsätzlich nicht arbeitslos werden können. Von diesem Grundsatz gibt es Ausnahmen, beispielsweise dann, wenn sie auf eigenen Wunsch entlassen werden. Sie leisten keine Beiträge zur Rentenversicherung, da sie später eine Pension erhalten.
Beamtinnen und Beamte sind grundsätzlich beihilfeberechtigt. Das heißt, sie bekommen einen Teil der Aufwendungen für Krankheits-, Pflege- und Geburtsfälle sowie für Früherkennung und Schutzimpfungen entsprechend dem Beihilfebemessungssatz vom Dienstherrn erstattet. Darüber hinaus sind sie wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verpflichtet, das Risiko von Krankheiten und Pflegebedürftigkeit für sich und ihre Familien abzusichern und Vorsorge zu leisten. Für die vom Beihilfesystem nicht abgedeckten Krankheitskosten wird daher regelmäßig eine private Krankenversicherung abgeschlossen.
Anwärterinnen und Anwärter sind Beamtinnen oder Beamte auf Widerruf, die ihren Vorbereitungsdienst absolvieren. Während dieser Zeit erhalten sie Anwärterbezüge gemäß Bundesbesoldungsgesetz. Basis der Bezüge ist der Anwärtergrundbetrag, dessen Höhe abhängig ist von der angestrebten Laufbahn. Zusätzlich kann es für bestimmte Laufbahnen einen Anwärtersonderzuschlag geben. Das wird vom Bundesministerium der Verteidigung festgelegt. Einen Familienzuschlag erhalten diejenigen, die verheiratet sind und/oder kindergeldberechtigte Kinder haben. Ergänzend gibt es vermögenswirksame Leistungen, und unter Umständen kommen auch Anwärterinnen und Anwärter in den Genuss von Zulagen und Vergütungen.
Das Ruhegehalt von Beamtinnen und Beamten wird aus der ruhegehaltfähigen Dienstzeit und den ruhegehaltfähigen Dienstbezügen berechnet. Der Ruhegehaltssatz ermittelt sich auf der Grundlage der abgeleisteten Dienstzeit. Er erhöht sich für jedes Jahr ruhegehaltfähiger Dienstzeit (in Vollzeit) um knapp 1,8 Prozent. Er ist begrenzt auf maximal 71,75 Prozent, die erst bei einer ruhegehaltfähigen Dienstzeit von wenigstens 40 Jahren (in Vollzeit) erreicht werden. Der Wert 71,75 Prozent bezeichnet also den Höchstruhegehaltssatz. Der tatsächlich erreichte Ruhegehaltssatz liegt in der Regel darunter.
Tarifbeschäftigte
Tarifbeschäftigte bilden die dritte der großen Statusgruppen in der Bundeswehr. Sie sind vor allem in der Bundeswehrverwaltung beschäftigt. Ihre wesentlichen Arbeitsbedingungen wie Entgelt, Arbeitszeit und Urlaub werden im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) des Bundes geregelt. Dabei gilt für Bundeswehrangehörige der TVöD Bund und zusätzlich unter anderem die Entgeltordnung des Bundes (TV EntgO Bund).
Die meisten Tarifbeschäftigten in der Bundeswehr sind in eine der Entgeltgruppen von E2 bis E15 eingruppiert. Sie sind maßgeblich für die Höhe der Bezüge und in einigen Aspekten mit den Besoldungsgruppen der Beamtinnen und Beamten sowie Soldatinnen und Soldaten vergleichbar. Nach § 12 Abs. 2 TVöD (Bund) sind Tarifbeschäftigte in die Entgeltgruppe einzugruppieren, deren Tätigkeitsmerkmale der auszuübenden Tätigkeit entsprechen.
Die Höhe des Entgelts von Tarifbeschäftigten bestimmt sich nach der Entgeltgruppe, in die sie eingruppiert sind, und nach der individuell geltenden Stufe. Jede Entgeltgruppe ist unterteilt in sechs Stufen. Das Grundentgelt bestimmt sich dabei durch die Zuordnungen zu den Stufen 1 bis 2. Die Stufen 3 bis 6 bilden hingegen die sogenannten Entwicklungsstufen, die mit steigender Erfahrung erreicht werden: Stufe 3 etwa nach zwei Jahren in Stufe 2 und Stufe 4 nach drei Jahren in Stufe 3 und so weiter.
Tarifbeschäftigte erhalten durch die Bundeswehr als Arbeitgeberin des öffentlichen Dienstes zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung eine betriebliche Altersversorgung. Grundlage dafür ist der Tarifvertrag Altersversorgung. Die Zusatzversorgung wird durch Zusatzversorgungskassen durchgeführt.
Eine der größten Zusatzversorgungseinrichtungen ist die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL), bei der die Tarifbeschäftigten des Bundes versichert sind. Bei Erfüllen der entsprechenden Voraussetzungen erfolgt vom ersten Tag an die Versicherung in der sogenannten VBL Klassik. Ab dem Bezug einer gesetzlichen Altersrente kann dann auch die entsprechende Betriebsrente beantragt werden, die als lebenslange Rentenzahlung konzipiert ist. Darüber hinaus gibt es weitere Leistungsbausteine, beispielsweise die Rente bei teilweiser oder voller Erwerbsminderung. Die Arbeitnehmerbeiträge zur VBL-Rente werden automatisch vom Arbeitsentgelt abgezogen und von der Bundeswehr an die VBL überwiesen.
Reservistinnen und Reservisten
Reservistendienstleistende sind ein unverzichtbarer Teil der Bundeswehr. Häufig ergänzen und verstärken sie die Fähigkeiten der aktiven Verbände. Die finanzielle Absicherung der Reservistendienstleistenden regelt das Unterhaltssicherungsgesetz (USGUnterhaltssicherungsgesetz). Dabei unterscheidet man zwischen dem Verdienstausfall von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, der Einkommensentschädigung für Selbstständige, Leistungen für Versorgungsempfänger wie Pensionäre sowie einer Mindestleistung, die ungefähr der Nettobesoldung von Soldatinnen und Soldaten auf Zeit entspricht.
Erstattet wird hierbei der Nettoverdienstausfall, allerdings nur bis zur gesetzlichen Höchstgrenze in Höhe von 301 Euro pro Tag. Seit dem 1. September 2020 sind vor Beginn der Wehrübung neben der Arbeitgeberbescheinigung auch die letzten beiden Entgeltbescheinigungen dem Antrag auf § 5 beizufügen.
Information zu Leistungen nach § 5 USGUnterhaltssicherungsgesetz (PDF, 89,3 KB)
Auch Entgeltersatzleistungen, die während einer Reservistendienstleistung eingebüßt werden (zum Beispiel Elterngeld oder Arbeitslosengeld I), werden nach § 5 USGUnterhaltssicherungsgesetz ersetzt.
Reservistendienstleistende, die eine selbstständige Tätigkeit ausüben, erhalten für die entgehenden Einkünfte eine Entschädigung bis zur gesetzlichen Höchstgrenze von 430 Euro pro Tag. Auf Antrag werden für die Erhaltung der nachgewiesenen Betriebsstätte für jeden Dienstleistungstag 15 Prozent der ermittelten Einkünfte gezahlt. Maßgeblich ist der letzte vor Antragsstellung vorliegende Einkommensteuerbescheid.
Reservistendienstleistende können statt Leistungen nach §§ 5 und 6 für jeden Tag der Dienstleistung auch eine Mindestleistung nach § 8 erhalten. Die Höhe können Sie aus der Tabelle entnehmen.
Auch Versorgungsempfänger können statt der Leistungen nach Paragraf 9 unter Anrechnung der Versorgungsbezüge die Mindestleistung erhalten.
Anzahl Tage | 14 |
---|---|
x | |
Mindestleistung nach § 8 USGUnterhaltssicherungsgesetzUnterhaltssicherungsgesetz | 69,44 € |
RDLReservistendienst LeistendeReservistendienstleistende-Prämie nach § 11 USGUnterhaltssicherungsgesetzUnterhaltssicherungsgesetz | 20,67 € |
Gesamt | 1.261,54 € |
(Weitere Zuschläge sind individuell zu berechnen, zum Beispiel Verpflichtungserklärung und Auslandszuschlag.)
Versorgungsempfänger erhalten mindestens den Unterschiedsbetrag zwischen ihren Versorgungsbezügen und ihren ruhegehaltsfähigen Dienstbezügen.
Reservistendienstleistende erhalten zusätzlich zur gewählten Leistung für jeden Tag Reservistendienst eine Prämie. Die Höhe entnehmen Sie aus folgender Tabelle:
Dienstgrad | Prämie nach § 11 (Tagessatz) | Auslandszuschlag nach § 19 (Tagessatz) |
---|---|---|
Grenadier, Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier, Panzerjäger, Kanonier, Panzerkanonier, Pionier, Panzerpionier, Funker, Panzerfunker, Schütze, Flieger, Sanitätssoldat, Matrose, Gefreiter | 18,82 € | 10,18 € |
Obergefreiter, Hauptgefreiter | 20,67 € | 11,71 € |
Stabsgefreiter, Oberstabsgefreiter, Unteroffizier, Maat, Fahnenjunker, Seekadett | 21,59 € | 13,25 € |
Stabsunteroffizier, Obermaat | 23,45 € | 13,25 € |
Feldwebel, Bootsmann, Fähnrich, Fähnrich zur See, Oberfeldwebel, Oberbootsmann | 24,06 € | 13,76 € |
Hauptfeldwebel, Hauptbootsmann, Oberfähnrich, Oberfähnrich zur See | 24,38 € | 14,27 € |
Stabsfeldwebel, Stabsbootsmann, Oberstabsfeldwebel, Oberstabsbootsmann, Leutnant, Leutnant zur See | 24,68 € | 14,27 € |
Oberleutnant, Oberleutnant zur See | 25,29 € | 14,78 € |
Hauptmann, Kapitänleutnant | 25,91 € | 15,29 € |
Stabshauptmann, Stabskapitänleutnant, Major, Korvettenkapitän, Stabsapotheker, Stabsarzt, Stabsveterinär | 26,52 € | 15,80 € |
Oberstleutnant, Fregattenkapitän, Oberstabsapotheker, Oberstabsarzt, Oberstabsveterinär | 27,15 € | 16,32 € |
Oberfeldapotheker, Flottillenapotheker, Oberfeldarzt, Flottillenarzt, Oberfeldveterinär | 27,77 € | 16,32 € |
Oberst, Kapitän zur See, Oberstapotheker, Flottenapotheker, Oberstarzt, Flottenarzt, Oberstveterinär und höhere Dienstgrade | 29,00 € | 16,83 € |
Wenn Sie länger als 15 Tage üben, erhalten Sie ab diesem Tag der Dienstleistung einen Zuschlag für längeren Dienst von 70 Euro täglich, allerdings für maximal zehn Tage, also begrenzt auf 700 Euro, auch wenn Ihre Wehrübung darüber hinaus andauert. Auch für diesen Zuschlag ist kein Antrag notwendig, er wird von Amts wegen gezahlt. Diese Leistung erhalten Sie nicht, wenn Sie eine Verpflichtungserklärung nach Paragraf 13 USGUnterhaltssicherungsgesetz abgegeben haben.
Anzahl Tage | 31 |
---|---|
x | |
Mindestleistung nach § 8 USGUnterhaltssicherungsgesetzUnterhaltssicherungsgesetz | 90,38 € |
RDLReservistendienst Leistende-Prämie nach § 11 USGUnterhaltssicherungsgesetz | 24,38 € |
Zwischensumme | 3.557,56 € |
Zuschlag längerer Dienst nach § 12 USGUnterhaltssicherungsgesetz | + 700,00 € (10 x 70,00 €) |
Gesamt | 4.257,56 € |
Als Reservistendienstleistende haben Sie die Möglichkeit, sich für mindestens 33 Tage im Kalenderjahr zum Reservistendienst zu verpflichten, wenn Ihnen durch Ihren Truppenteil oder Ihre Dienststelle ein Angebot für solch eine Verpflichtungserklärung unterbreitet wird. Mit dieser Verpflichtungserklärung zu längerem Dienst erhalten Sie einen Zuschlag in Höhe von 35 Euro je Tag, begrenzt auf 1.470 Euro je Kalenderjahr.
Der oben genannte „Zuschlag längerer Dienst nach Paragraf 12“ entfällt in diesem Fall, da das Entweder-oder-Prinzip gilt.
Hier finden Sie alles zu den Voraussetzungen: Information zu § 13 USGUnterhaltssicherungsgesetz_Verpflichtungsvereinbarung_ (PDF, 92,9 KB)
Die Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz sind steuerfrei, mit Ausnahme der Entschädigung der dienstbedingt entgehenden Einkünfte an Selbstständige. Für die Versteuerung dieser Leistung sind die Reservistendienstleistenden selbst verantwortlich. Die Leistungen an nicht selbstständige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterliegen dem Progressionsvorbehalt nach dem Einkommensteuergesetz. Das heißt, dass beim Bezug solcher Zahlungen eine Steuererklärung Pflicht ist und man gegebenenfalls Steuern nachzahlen muss.
Während der Reservedienstleistung zahlt die Bundeswehr Beiträge zur gesetzlichen Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Gleichzeitig besteht Anspruch auf unentgeltliche truppenärztliche Versorgung.
Prämien und Zuschläge werden – mit Ausnahme des Dienstgeldes und des Auslandsverwendungszuschlages – von Amts wegen bezahlt und müssen nicht beantragt werden. Sie sind in der Regel steuer- und abgabenfrei. Ihre Höhe kann je nach Verwendung, Dauer des Reservistendiensts und bei möglicher vorliegender Verpflichtungserklärung individuell ausfallen und ist daher immer im Einzelfall zu berechnen.
Zu den ergänzenden Vorteilen für Reservedienstleistende zählen:
- Freie Heilfürsorge während des Reservistensdiensts
- Anteiliger Urlaubsanspruch wie bei Soldatinnen und Soldaten auf Zeit
- Ausgleich von Dienst zu ungünstigen Zeiten
- Reisebeihilfe für fünf Familienheimfahrten im Monat
- Unentgeltliche Gemeinschaftsunterkunft
- Kostenübernahme der Dienstantritts- und -abtrittsreise
Alle Informationen, Formulare und Antworten auf häufig gestellte Fragen sind hier verfügbar:
Unterhaltssicherung
Freiwilligen Wehrdienst Leistende
Wer sich nicht gleich für mehrere Jahre verpflichten, sondern die Bundeswehr erst einmal kennenlernen möchte, für den gibt es die Möglichkeit des Freiwilligen Wehrdienstes. Er kann von Männern und Frauen gleichermaßen geleistet werden. Die Verpflichtungszeit liegt zwischen 7 und 23 Monaten, wobei die ersten 6 Monate eine Probezeit bilden, die eine beiderseitige Kündigung ermöglicht. Zu den Voraussetzungen zählen ein Mindestalter von 17 Jahren, die deutsche Staatsbürgerschaft und die Erfüllung der Vollzeitschulpflicht. Eine weitergehende Verpflichtung nach dem Freiwilligen Wehrdienst – zum Beispiel als Soldat auf Zeit (siehe oben) – ist in den meisten Fällen möglich.
Das Gehalt der Freiwilligen Wehrdienst Leistenden (FWDLFreiwilligen Wehrdienst Leistender) wird Wehrsold genannt und im Voraus gezahlt. Grundlage für die Zahlung ist – anders als bei den Soldaten auf Zeit und Berufssoldaten – das Wehrsoldgesetz. Die Bezüge der FWDLFreiwilligen Wehrdienst Leistender setzen sich zusammen aus dem Wehrsoldgrundbetrag und möglicherweise Zuschlägen für Familienangehörige sowie zusätzlichen Vergütungen für herausgehobene Funktionen, besondere Erschwernisse oder besondere zeitliche Belastungen. Bei einer Verwendung im Ausland erhalten FWDLFreiwilligen Wehrdienst Leistender zusätzlich eine monatliche Auslandsvergütung in Höhe von 495,00 Euro im untersten Dienstgrad und 542,00 Euro als Ober- bzw. Hauptgefreiter.
Schütze, Flieger, Matrose (Einstiegsdienstgrad) | 1.837,00 Euro |
---|---|
Gefreiter | 1.892,00 Euro |
Obergefreiter | 2.001,00 Euro |
Hauptgefreiter | 2.272,00 Euro |
Mögliche zusätzliche Vergütungen und Zulagen (siehe oben) sind hier nicht berücksichtigt. Das tatsächliche Gehalt kann daher höher ausfallen. Hinzu kommen unentgeltliche medizinische Versorgung beim Truppenarzt und kostenfreie Familienheimfahrten zwischen Wohnort und Dienststelle. Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung werden nicht vom Wehrsold abgezogen, sondern komplett vom Arbeitgeber Bundeswehr übernommen.