Der feierliche Gelöbnisappell der Bundeswehr läuft in allen Teilstreitkräften gleich ab. Auch das Gelöbnis in Lüneburg folgt diesem System. Der Ablauf und der Wortlaut der einzelnen Befehle sind durch Vorschriften genau vorgegeben. Auch der Anzug der Soldatinnen und Soldaten ist vorgeschrieben. Er richtet sich nach der Wetter- und Befehlslage. Typischerweise tragen Soldatinnen und Soldaten zum Gelöbnis den großen Dienstanzug mit Mantel, Koppel und Stiefeln. Aber auch der sogenannte kleine Dienstanzug mit Jackett oder der grüne Feldanzug sind möglich. Für das Gelöbnis in Lüneburg wird der kleine Dienstanzug mit Koppel und schwarzen Stiefeln befohlen. Der knielange Mantel entfällt.
Vor dem Antreten findet bei allen Soldatinnen und Soldaten eine Anzugkontrolle statt. Sitzt die Krawatte richtig, sind die Schuhe geputzt, hat die Uniform Flecken? Mängel müssen behoben werden, bevor die Soldatinnen und Soldaten auf den Antreteplatz marschieren. Dafür trägt ihr Vorgesetzter oder ihre Vorgesetzte die Verantwortung. Er oder sie befiehlt den Rekrutinnen und Rekruten einzeln, auf Kommando „kehrt“ zu machen und sich um 180 Grad zu drehen. So kann der richtige Sitz des Anzugs von allen Seiten genau geprüft und können Makel direkt korrigiert werden. Für den Notfall wird oft ein Rucksack mit Nähzeug und Stiefel-Putztasche von den Angetretenen gepackt. So auch in Lüneburg. Sollte sich doch einmal ein Knopf gelöst haben oder ein Stiefel nachpoliert werden müssen, kann dies noch direkt am Antreteplatz in Ordnung gebracht werden.
Den kompletten Ablauf des Gelöbnisses haben die Rekrutinnen und Rekruten geübt. In der Formaldienstausbildung haben sie gelernt, wie man richtig in Formation marschiert. Dabei haben sie die Kommandos und deren korrekte Ausführung verinnerlicht. Das ist fester Bestandteil einer jeden Grundausbildung, denn auch in den späteren Stammeinheiten der Soldatinnen und Soldaten wird dieses soldatische Handwerkszeug regelmäßig gebraucht.
Wenn der Anzug bei allen korrekt sitzt, die Truppenteile in Formation angetreten sind und alle Anwesenden ihre Plätze eingenommen haben, beginnt der Appell.