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Die Reserve im Einsatz: Über Weihnachten im Auslandseinsatz in Afghanistan

Die Reserve im Einsatz: Über Weihnachten im Auslandseinsatz in Afghanistan

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Auch in der Zeit zwischen den Jahren kennen die Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzgebieten der Bundeswehr keine Pause. Einer von ihnen ist Reservist und bewahrt durch seinen Einsatz als Desinfektor im Nordosten Afghanistans die Gesundheit seiner Kameradinnen und Kameraden bei Resolute Support. 


Hauptfeldwebel Tino L. als Desinfektor auf Spurensuche mit einem Mikroskop

Scharfer Blick ist gefragt. Hauptfeldwebel Tino L. auf Spurensuche mit dem Mikroskop

Bundeswehr/Andre Klimke

Mein Name ist Hauptfeldwebel Tino L. Ich bin 35 Jahre alt, ledig, lebe in Potsdam und habe einen fünfjährigen Sohn.

Zeitsoldat von 2004 bis 2016

Von Oktober 2004 bis September 2016 verpflichtete ich mich als Zeitsoldat und verwaltete in der Funktion des Materialdispositionsfeldwebels Material und Fahrzeuge. Nach dieser Dienstzeit nutzte ich die umfangreichen Weiterbildungsmaßnahmen, welche die Bundeswehr für ausscheidende Soldaten anbietet. Unter anderem war ich beim Zoll, in der Justiz und begann auch ein Studium. Doch durch die Reserve halte ich den Kontakt zur Truppe.

Als Reservist beordert im Bundeswehrkrankenhaus Berlin

Beordert bin ich im Bundeswehrkrankenhaus Berlin. Der Vorteil als Reservist ist, dass man leichter in andere Verwendungen kommt. Ich suche immer neue Herausforderungen und meldete mich freiwillig für den Dienst in Afghanistan vom Oktober 2020 bis Januar 2021 als Desinfektor. Auf einem Lehrgang wurden die erforderlichen Fähigkeiten vermittelt.

Hauptfeldwebel Tino L. verlädt mit seinem Kameraden eine Falle zur Schädlingsbekämpfung im Camp von Mazar e Sharif

Reservist Tino L. (r.) ist als Hauptfeldwebel mit seinen Kameraden im Sanitätshygienetrupp auch für die Bekämpfung größerer Schädlinge gewappnet

Bundeswehr/Andre Klimke




Desinfektion großer Flächen und Schädlingsbekämfung

Im Einsatz bin ich jetzt für die Desinfizierung von großen Flächen verantwortlich. Wenn sich Soldatinnen und Soldaten zum Beispiel mit einem Virus infiziert haben, dann muss auch mal ein ganzer Unterkunftsbereich großflächig desinfiziert werden. Auch müssen Fahrzeuge oder Hubschrauber gereinigt werden, wenn potentiell COVID-19Coronavirus Disease 2019 positives Personal darin transportiert wurde.

Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Schädlingsbekämpfung. Mit Giftködern und Insektiziden werden Mäuse aber auch Insekten getötet. Mit Lebendfallen fangen wir Gifttiere wie Schlangen, Skorpione oder auch mal einen Schakal. Wir arbeiten dann eng mit dem Veterinär zusammen. Ist das Tier überlebensfähig, wird es außerhalb des Camps ausgesetzt. Mit Lichtfallen fangen wir zudem Mücken, damit nach einer Kategorisierung gegebenenfalls Präventivmaßnahmen gegen Tropenkrankheiten getroffen werden können.

Als Reservist kein Unterschied zu anderen Soldaten

Von der „Strategie der Reserve“ habe ich persönlich noch nichts gehört. In meinem Kameradenkreis werde ich genauso behandelt wie jeder andere Soldat. Die Arbeit in meinem Bereich macht mir sehr großen Spaß, ist abwechslungsreich und ich freue mich jeden Tag auf meine Tätigkeit. Der finanzielle Aspekt ist selbstverständlich auch ein Argument für den Reservistendienst.

Teilnahme am Fernlehrgang im Auslandseinsatz

Im Dezember starte ich einen weiteren zivilen Fernlehrgang, welchen ich aufgrund meiner Verwendung im Einsatz ausgewählt habe: „Sachkunde Schädlingsbekämpfung“ und freue mich, mein zukünftig erlerntes Wissen in die Bundeswehr einzubringen.

Rückendeckung der Familie

Meine Familie war besorgt, als ich sie damit konfrontierte, dass ich mich für einen Auslandseinsatz in Afghanistan bewerbe. Aber sie steht komplett hinter mir und unterstützt mich mit regelmäßiger Feldpost. Ganz wichtig sind meine Lieblingskekse, mein Duschbad und meine Zahnpasta. Es ist jedes Mal ein Stück Heimat in so einem Paket.

Vorbereitungen auf Weihnachten 2020 im Einsatz

Für die Weihnachtszeit versuchen wir gerade ein Hygienekonzept für einen Weihnachtsmarkt im Camp zu entwickeln, da auch wir im Einsatz uns an die COVID-Regeln halten müssen. Meine Familie, Freundin und mein Sohn werden mir zur Weihnachtszeit sicherlich etwas mehr fehlen, als sie es jetzt schon tun. Jedoch denke ich positiv und freue mich umso mehr, alle im nächsten Jahr wohlauf wieder zu sehen.

von  Hauptfeldwebel der Reserve Tino L., RSMESSanEinsKp Mazar e Sharif  E-Mail schreiben

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