Auftrag der Reserve

Die Reserve der Bundeswehr bleibt auch in Zukunft für Landes- und Bündnisverteidigung, Heimatschutz sowie Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements unverzichtbar.

Soldat überwindet die Hindernisbahn.

Was ist der Auftrag der Reserve?

Personalergänzung und Personalverstärkung

Die veränderte sicherheitspolitische Lage Deutschlands erfordert die personelle Verstärkung der Reserve der Bundeswehr. Reservistinnen und Reservisten unterstützen im gesamten Aufgabengebiet der Bundeswehr. Im Schwerpunkt leistet die Reserve Beiträge zur Landes- und Bündnisverteidigung, zum Heimatschutz sowie zur Unterstützung alliierter oder befreundeter Streitkräfte  in Deutschland. Dabei fördert eine große und aktive Reserve auch immer die Verbindung zwischen Bundeswehr und Gesellschaft.

Reservistinnen und Reservisten leisten je nach Ausbildung und zeitlicher Verfügbarkeit ihren individuellen Beitrag zum Auftrag der Reserve.

Mittlerfunktion für die Bundeswehr in der Gesellschaft

Durch die Aussetzung der Wehrpflicht sammeln immer weniger Bürgerinnen und Bürger Erfahrungen mit der Bundeswehr. Das Wissen über den Auftrag, die Aufgaben und die wichtige Rolle der Bundeswehr für Staat und Gesellschaft ist nicht mehr so weit verbreitet wie früher. Auch deshalb gewinnt die Reserve an Bedeutung, Denn jede Reservistin und jeder Reservist trägt Wissen und Informationen über die Bundeswehr in die Gesellschaft.

Heimatschutz – „Dienst an der Allgemeinheit“

Unter dem Heimatschutz sind solche Aufgaben zu verstehen, die außerhalb eines Spannungs- oder Verteidigungsfalles zur Sicherheitsvorsorge durch die Bundeswehr wahrgenommen werden. Darunter zählen unter anderem Hilfeleistungen bei Naturkatastrophen, Sicherung des Luftraumes und der küstennahen See oder im Cyber-Raum. 

Einfach gesagt: Heimatschutz ist Aufgabe der Bundeswehr im Frieden. Dazu hat die Bundeswehr sechs Heimatschutzregimenter aufgestellt, in denen Reservistinnen und Reservisten regelmäßig ihre militärischen Fähigkeiten üben und verbessern. Sie arbeiten Seite an Seite mit aktiven Soldatinnen und Soldaten zusammen, um den Auftrag der Reserve zu erfüllen. Der Aufgabenschwerpunkt der Heimatschutzregimenter bei Katastrophen und schweren Unglücken ist ein wichtiger Dienst an der Allgemeinheit und bekräftigt bereits im Frieden das Motto der Bundeswehr: Wir.Dienen.Deutschland.

Im Spannungs- oder Verteidigungsfall können die Heimatschutzregimenter zusammengezogen werden, um wichtige Aufträge zur Nationalen Territorialen Verteidigung wahrzunehmen. So schützen sie dann zum Beispiel wichtige Infrastruktur oder unterstützen bei der Verlegung von Truppen.

In welche Bereiche gliedert sich die Reserve?

Reservisten bei der Ausbildung Luftverladen von Material zusammen mit einer Hubschrauberbesatzung auf einem Flugfeld.

Reservisten bei der Ausbildung Luftverladen von Material zusammen mit einer Hubschrauberbesatzung auf einem Flugfeld. Vergrößern
Das Vorbereiten einer Luftverladung stellt hohe Anforderungen an Mensch und Material, um den Auftrag der Reserve zu …

Bundeswehr/Jane Hannemann

Beim Einsatz von Reservistinnen und Reservisten bei der Bundeswehr werden drei Kategorien unterschieden:

  • die Truppenreserve,
  • die Territoriale Reserve und
  • die Allgemeine Reserve.

Die Truppenreserve

Die Truppenreserve verstärkt die aktive Truppe im Heer, in der Luftwaffe, in der Marine, im Sanitätsdienst, in der Streitkräftebasis und im Cyber- und Informationsraum. In den jeweiligen Einheiten gibt es Dienstposten, die ausschließlich durch Reservistinnen und Reservisten besetzt werden.


Die Territoriale Reserve

Die Territoriale Reserve unterstützt die zivil-militärische Zusammenarbeit im Auftrag der Bundeswehr, zum Beispiel im Heimat- und Katastrophenschutz. Auch hier sind Dienstposten für die Reserve vorhanden.


Die Allgemeine Reserve

Alle Reservisten und Reservistinnen, denen kein Dienstposten zugewiesen ist, sind in der Allgemeinen Reserve zusammengefasst. Diese können, soweit sie wehrrechtlich verfügbar sind, nach Bedarf und Verfügbarkeit Dienst in der Bundeswehr leisten.


Jede Reservistin und jeder Reservist ist grundsätzlich einer dieser Kategorien zugeordnet. Ein Wechsel zwischen den Kategorien, abhängig von den individuellen Lebensumständen, ist jederzeit möglich.

Wie groß ist die Reserve?

Derzeit leisten etwa 34.000 Reservistinnen und Reservisten Dienst in regelmäßigen Übungen. Bedarf der Bundeswehr an Reservistinnen und Reservisten für den Auftrag der Reserve liegt bei rund 60.000. Im Bundeshaushalt sind die erforderlichen Mittel für Reservistendienstleistungen eingestellt. Im Jahr 2022 konnten durchschnittlich etwa 4.100 Reservistinnen und Reservisten pro Tag über das gesamte Jahr Dienst leisten.


Jedes Jahr scheiden rund 15.000 gut ausgebildete Soldatinnen und Soldaten aus dem aktiven Dienst aus. Die Bundeswehr versucht, sie durch Angebote für den freiwilligen Reservistendienst zu gewinnen. Dazu hat die Bundeswehr die so genannte Grundbeorderung geschaffen. Das bedeutet, dass jeder ausscheidende Soldat auf Zeit und jede ausscheidende Soldatin auf Zeit, sofern die Voraussetzungen dafür vorliegen, nach seinem oder ihrem Ausscheiden automatisch als Reservist oder Reservistin in der Allgemeinen Reserve beordert wird.

Wer ist Reservistin oder Reservist?

Symbolbild: Ein Reservist sitzt an einem Schreibtisch auf dem ein Helm liegt.

Symbolbild: Ein Reservist sitzt an einem Schreibtisch auf dem ein Helm liegt.
Auch Ungediente können Reservistin oder Reservist werden.

Bundeswehr/Jessica Leopold

Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr sind frühere Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Sie führen ihren in der Bundeswehr erworbenen Dienstgrad mit dem Zusatz „der Reserve“ oder „d. R.der Reserve“ (Kürzel entspricht: der Reserve). Dies gilt nicht, wenn ihnen ihr Dienstgrad aberkannt wurde oder nur vorläufig verliehen worden ist. Eine weitere Ausnahme bilden frühere Berufssoldatinnen und frühere Berufssoldaten: diese führen nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst ihren Dienstgrad mit dem Zusatz „außer Dienst“ oder „a. D.außer Dienst“ (Kürzel entspricht: außer Dienst).

Werden Reservistinnen und Reservisten in ein Wehrdienstverhältnis berufen, führen sie ihren Dienstgrad für die Dauer des Wehrdienstverhältnisses ohne den Zusatz „d. R.der Reserve“ oder „a. D.außer Dienst“.

Auch Zivilisten können Reservistin oder Reservist werden. Hierzu müssen sie eine entsprechende Laufbahnausbildung der Reserve durchlaufen. Diese wird unter anderem auch als Blockausbildung über mehrere Wochenenden angeboten. Mit einem Hochschulabschluss ist auch ein Seiteneinstieg mit höherem Dienstgrad möglich. Um Reservistin oder Reservist zu werden, muss man die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und sich einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen.

Strategie der Reserve

Hintergründe, Informationen und Artikel über die Strategie der Reserve der Bundeswehr.

Strategie der Reserve

Hintergründe, Informationen und Artikel über die Strategie der Reserve der Bundeswehr.

Weiterlesen

Sie wollen sich in der Reserve der Bundeswehr engagieren?

Sie haben Fragen rund um die Reserve oder interessieren sich für die Reservistenarbeit in einen bestimmten Bereich der Bundeswehr? Informieren Sie sich direkt hier!

Aktiver Reservist werden

Der Weg in die Reserve der Bundeswehr

Weiterlesen

Weitere Themen