Verwendung im Einsatz

Interkulturelle Einsatzberatung der Bundeswehr

Interkulturelle Einsatzberatung der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Wer kennt im Auslandsurlaub selbst nicht das Gefühl, mit mangelnden Sprachkenntnissen oder unangemessenem Verhalten bei Einheimischen unangenehm aufzufallen? Was im Urlaub für die Einzelperson zumeist ohne gravierende Folgen bleibt, kann für Soldatinnen und Soldaten im Einsatzgebiet persönliche Gefahren und die Gefährdung des Auftragszieles bedeuten. Personal der Interkulturellen Einsatzberatung (IEBInterkultureller Einsatzberater) kann hier Abhilfe schaffen.   

Die Bundeswehr nimmt im Ausland im parlamentarischen Auftrag vielfältige Aufgaben wahr. Um die vorgegebenen Ziele der Bundestagsmandate in den Einsatzgebieten gemeinsam mit der örtlichen Bevölkerung zu erreichen, werden die Führungskräfte im Einsatz interkulturell beraten. Auch Reservistinnen und Reservisten können mit ihren breitgefächerten zivilen Qualifikationen diese Aufgabe wahrnehmen.

Was ist die Interkulturelle Einsatzberatung der Bundeswehr?

Die Interkulturelle Einsatzberatung (IEBInterkultureller Einsatzberater) beschreibt die Fähigkeit zur regional- und kulturspezifischen Beratung von militärischen Entscheidungsträgern bzw. Entscheidungsträgerinnen bei der Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen der Bundeswehr im Ausland. Dies beinhaltet im Besonderen die Beratung aller militärischen Kräfte, die im Einsatzgebiet mit Entscheidungsträgern bzw. Entscheidungsträgerinnen auf unterschiedlichen Entscheidungsebenen und der Bevölkerung Kontakt aufnehmen und halten. Das Erschließen und die Pflege von Kontakten zu relevanten Personen sowie deren Nutzung zur Gewinnung von Informationen ist ein weiteres Aufgabenfeld.

So erfordern Einsätze zur internationalen Konfliktverhütung und Krisenbewältigung in einem anderen kulturellen Umfeld fundierte Kenntnisse über den jeweiligen Einsatzraum. Voraussetzung für den Erfolg dieser Beratung sind detaillierte Kenntnisse über Bevölkerung, Geschichte, Politik, Religion und Kultur des Einsatzlandes. Soldatinnen und Soldaten der Interkulturellen Einsatzberatung der Bundeswehr bringen diese Kenntnisse aufgrund ihres Qualifikationsprofiles in die Beratung der militärischen Führung ein.

Ein Soldat sitzt auf dem Sofa und schreibt Notizen

Im Einsatz ISAFInternational Security Assistance Force: Fregattenkapitän Dr. H als Interkultureller Einsatzberater

Bundeswehr
Soldat steht am Auto und bereitet Essen vor

Einsatz ISAFInternational Security Assistance Force: Wer viel erreichen will muss bei Kräften bleiben

Bundeswehr

Verwendung als Interkulturelle Einsatzberaterin bzw. Berater

Für die Auslandseinsätze der Bundeswehr werden Interkulturelle Einsatzberaterinnen und Einsatzberater für einen befristeten Zeitraum von zwei bis vier Jahren gesucht.

Sie sind interessiert an einer Verwendung als Interkulturelle Einsatzberaterin bzw. Interkultureller Einsatzberater?

Unsere Erwartungen an Sie:

  • Deutsche Staatsbürgerschaft

  • Bereitschaft zur militärischen Ausbildung für ungedientes Zivilpersonal (beinhaltet unter anderem den Dienst an der Waffe)

  • Bereitschaft in Uniform mit Dienstgrad im Einsatzland Dienst zu leisten

  • Sozial-, Geistes- oder Regionalwissenschaftlicher Hochschulabschluss bzw. vertiefte Kenntnisse oder weitreichende persönliche Erfahrungen im jeweiligen Kulturraum

  • Ausgeprägte soziale und kommunikative Kompetenz

  • Eigenständige, ergebnisorientierte und proaktive Arbeitsweise

  • Verhandlungssichere Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift

  • Hohes Maß an körperlicher sowie geistiger Belastbarkeit

  • Bereitschaft zu längeren Auslandsaufenthalten in Einsatzgebieten der Bundeswehr im Status Soldat bzw. Soldatin

Welche Aufgaben nehmen Sie als IEBInterkultureller Einsatzberater im Einsatz wahr?

Als IEBInterkultureller Einsatzberater sind Sie zuständig für

  • die kompetente Beratung der militärischen Führung hinsichtlich der Kommunikation und Interaktion mit Entscheidungsträgern bzw. Entscheidungsträgerinnen sowie der lokalen Bevölkerung in den Einsatzgebieten,
  • die Identifizierung, Pflege und Bewertung lokaler, ethnischer, religiöser, politischer und zivilgesellschaftlicher Strukturen und Netzwerke,
  • die Kontaktpflege zu Repräsentanten der Bevölkerung mittels Direktkommunikation im Sinne der Operationsführung,
  • das Erstellen von Beiträgen zur Lagebeurteilung hinsichtlich Konfliktfrüherkennung und Deeskalation zum Schutz eigener Kräfte,
  • die Analyse und Evaluation der besonderen Bedrohungslage von Frauen und Kindern im Verantwortungsbereich und nicht zuletzt
  • die Unterstützung und Vermittlung bei der Klärung kulturbedingter Konfliktlagen.
Ein Schiff auf dem Mittelmeer mit mehren Personen

Seenotrettung im Mittelmeer: Der Interkulturelle Einsatzberater im Einsatz

Bundeswehr

Wie verläuft das Bewerbungsverfahren zum IEBInterkultureller Einsatzberater?

  • Einsenden Ihrer Bewerbung an das Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr (ZOpKomBw Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr)
  • Sichtung Ihrer Unterlagen auf das Qualifikationsprofil durch Angehörige des ZOpKomBw Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr
  • Einladung zum Sichtungsgespräch zum ZOpKomBw Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr zur Bewertung der fachlichen Eignung
  • Einstellung als Soldat bzw. Soldatin auf Zeit oder Beorderung als Reserveoffizier mit einem Dienstgrad abhängig vom Studienabschluss und Berufserfahrung
  • bis zu neun Monate Vorbereitung auf den Einsatz
  • sechs bis neun Monate als Einsatzberaterin bzw. Einsatzberater im Einsatzgebiet
  • Nachbereitung und ggf. nochmaliger Einsatz
  • Interkultureller Einsatzberater der Bundeswehr mit Peschmerga am G36

    Der Interkulturelle Einsatzberater der Bundeswehr, Oberstleutnant H., bei der Ausbildung von Peschmerga am G36

    Bundeswehr/Wilhelm Leisten - Lorent
  • Einheimische in Mali unterhalten sich mit Soldaten

    Ein interkultureller Einsatzberater spricht mit Einheimischen in Gao/Mali im Rahmen der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

    Bundeswehr/Marc Tessensohn
  • Ein Soldat sitzt gemeinsam mit Schulkindern im Klassenzimmer

    Oberst H. sitzt gemeinsam mit Schulkindern im Klassenzimmer während eines CIMICMultinational Civil-Military Cooperation Command-Projekts zum Schulausbau im Rahmen der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in der Nähe von Gao/Mali

    Bundeswehr/Andreas Schwarz
  • Ein Soldat steht in voller Ausrüstung auf der Schießbahn

    Hauptfeldwebel W., IEBInterkultureller Einsatzberater-Feldwebel, trainiert auf der Schießbahn im Rahmen der Europäischen Trainingsmission EUTMEuropean Union Training Mission Mali in Koulikoro/Mali

    Bundeswehr/Simon Höpfl
  • Ein Soldat sitzt in Uniform am Tisch und macht sich Notizen

    Hauptfeldwebel W. ist als IEBInterkultureller Einsatzberater-Feldwebel im Rahmen der Europäischen Trainingsmission EUTMEuropean Union Training Mission Mali in Koulikoro/Mali im Einsatz

    Bundeswehr/Simon Höpfl

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Kontakt für Fragen zur Bewerbung oder zum Einsatz als IEBInterkultureller Einsatzberater

Wappen ZOpKomBw
Bundeswehr

Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr

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