Die Hochschulen der Bundeswehr
Die Offiziersanwärterinnen und -anwärter studieren entweder in Hamburg oder in München an der Universität der Bundeswehr. Beamtenanwärterinnen und -anwärter des nichttechnischen Verwaltungsdienstes der Bundeswehr studieren an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Mannheim.
Wo studieren Offizieranwärterinnen und -anwärter der Bundeswehr?
Die akademische Ausbildung der Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter findet an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg und an der Universität der Bundeswehr in München statt.
Die Universitäten der Bundeswehr bereiten die Soldaten und Soldatinnen auf Tätigkeiten innerhalb und außerhalb der Bundeswehr vor, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden erfordern.
Die Universitäten der Bundeswehr stehen für Forschung, Lehre, Studium und Weiterbildung. Sie sind zivile Bildungseinrichtungen, die nach den Maßgaben des jeweiligen Landeshochschulgesetztes organisiert sind. Forschung und Lehre sind frei. Die Studiengänge sind staatlich anerkannt und akkreditiert. Die vermittelten Inhalte und erworbenen Abschlüsse sind mit denen öffentlicher Universitäten vergleichbar. Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter des Sanitätsdienstes der Bundeswehr studieren an öffentlichen Universitäten in ganz Deutschland.
Welche Studiengänge bieten die Hochschulen der Bundeswehr?
Die Hochschulen der Bundeswehr bieten zahlreiche Studiengänge. Mit insgesamt elf Bachelor- und 18 Master-Studiengängen in Hamburg sowie 17 Bachelor- und 15 Master-Studiengängen in München bieten die beiden Hochschulen ein breit gefächertes Angebot der akademischen Aus- und Weiterbildung für Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter. Beamtenanwärterinnen und Beamtenanwärter des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes in der Bundeswehrverwaltung bildet die Hochschule des Bundes in Mannheim im Fachbereich Bundeswehrverwaltung (HS BundHochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung - FB BWVFachbereich Bundeswehrverwaltung) aus.
Das Studium in Hamburg findet in vier Fakultäten statt:
- Elektrotechnik
- Geistes- und Sozialwissenschaften
- Maschinenbau
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
München ermöglicht das Studium in sieben universitären Fakultäten:
- Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften
- Elektro- und Informationstechnik
- Humanwissenschaften
- Informatik
- Luft- und Raumfahrttechnik
- Staats- und Sozialwissenschaften
- Wirtschafts- und Organisationswissenschaft
Hinzu kommen in München drei Fakultäten für angewandte Wissenschaften:
- Betriebswirtschaft
- Elektrotechnik und Technische Informatik
- Maschinenbau
Mit einem Auslandsstudium, beispielsweise an der USUnited States-Militärakademie West Point, können die Studierenden durch vielfältige neue Eindrücke den eigenen Horizont erweitern und sich persönlich weiterentwickeln.
Wie läuft das Studium an den Hochschulen der Bundeswehr?
Das Studium an den Hochschulen der Bundeswehr für die Offiziersausbildung ist in Trimestern eingeteilt. Das Studienjahr besteht aus drei Trimestern, an die sich eine dreimonatige vorlesungsfreie Zeit anschließt. Ein Trimester dauert zwölf Wochen. In dieser Zeit wird der Stoff vermittelt, für den andere Universitäten ein Semester benötigen. Durch dieses Intensivstudium können die Studierenden den Master-Abschluss in vier statt in fünf Jahren erlangen. Die angebotenen Bachelor-Studiengänge haben eine Regelstudienzeit von drei Jahren.
Die Laufbahnausbildung der Beamtinnen und Beamten des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes im Studiengang Bachelor of Public Administration dauert drei Jahre. Die Studierenden sind Beamtinnen oder Beamte auf Widerruf (Regierungsinspektoranwärter/-innen). Mit erfolgreichem Abschluss des Studiums verleiht die HS BundHochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung – FB BWVFachbereich Bundeswehrverwaltung den Studierenden den akademischen Grad Bachelor of Laws (LL.B.). Die Absolventinnen und Absolventen erwerben parallel die Laufbahnbefähigung für den gehobenen nichttechnischen Dienst in der Bundeswehrverwaltung.
Welche Lernbedingungen bieten die Hochschulen der Bundeswehr?
Um das herausfordernde Studium erfolgreich absolvieren zu können, bieten die Hochschulen der Bundeswehr den Soldaten und Soldatinnen optimale Lernbedingungen. Das Kleingruppenprinzip ermöglicht eine hervorragende Betreuung der Studierenden durch die Professoren.
Beide Universitäten sind Campus-Universitäten. Unterkünfte, Sportstätten, Bibliotheken und Fakultäten liegen auf einem Gelände. Das bedeutet: Kurze Wege, schnelle Unterstützung durch Dozenten und einen direkten Bezug zur Universität. Während des Studiums bekommen die Soldatinnen und Soldaten ihr Gehalt weiter ausgezahlt. Sie können sich also ganz auf das Lernen konzentrieren. Zahlreiche Interessen- und Arbeitsgemeinschaften an den Universitäten bieten zudem die Möglichkeit, sich militärisch und gesellschaftlich zu engagieren. Der Hochschulsport spielt bei vielen Soldatinnen und Soldaten ebenfalls eine große Rolle und bietet einen Ausgleich zum anspruchsvollen Studium.
Die Berufsbefähigung in der Laufbahnausbildung der Beamtinnen und Beamten wird im dualen Präsenzstudiengang vermittelt. Dieser findet in einem Wechsel zwischen Theorie- und Praxissemestern statt, so dass die erlernten theoretischen Inhalte praktisch angewandt und vertieft werden können. Die Studierenden lernen so frühzeitig die Aufgaben des gehobenen nichttechnischen Dienstes in der Bundeswehrverwaltung kennen und können sich durch die Verknüpfung der Lerninhalte in den Theoriemodulen mit den Aufgaben in der Praxis optimal auf den Berufsstart in der Verwaltung vorbereiten. Das Studium beinhaltet insgesamt vier Studiensemester mit 20 Theoriemodulen und zwei Praxissemester mit vier Praxismodulen. Diese finden in Dienststellen der Wehrverwaltung, beispielsweise den Bundesoberbehörden oder auf Ortsebene, beispielsweise in den Bundeswehr-Dienstleistungszentren oder Karrierecentern der Bundeswehr, statt. Während des Studiums sichern Anwärterbezüge finanziell ab und campusnahes wohnen mit günstigen Mahlzeiten ermöglicht ein sorgenfreies Studium.
Welche Voraussetzungen gibt es für ein Studium an den Hochschulen der Bundeswehr?
Bevor die Ausbildung zur Offiziersanwärterin oder zum Offiziersanwärter an einer der Universitäten der Bundeswehr beginnt, müssen die Bewerber ein Auswahlverfahren am Assessment Center für Führungskräfte der Bundeswehr durchlaufen. Neben der charakterlichen, geistigen und körperlichen Tauglichkeit wird auch die Studieneignung überprüft. In Hamburg gibt es nur universitäre Studiengänge, für die die Allgemeine Hochschulreife benötigt wird. In München werden auch Fachhochschul-Studiengänge angeboten, für die eine vom Freistaat Bayern anerkannte Fachhochschulreife genügt.
Einstellungsvoraussetzung für die Laufbahnausbildung der Beamtinnen und Beamten des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes in der Bundeswehrverwaltung ist mindestens die Fachhochschulreife oder ein nach dem Landesrecht Baden-Württemberg als gleichwertig anerkannter Bildungsabschluss.
Weiterführende Links
Mehr Informationen zum Studienangebot und zu den Studienvoraussetzungen gibt es auf den Seiten der beiden Universitäten der Bundeswehr und auf der Karriereseite der Bundeswehr.