Bundeswehr erklärt von A-Z
Es gibt Begriffe in der Bundeswehr, die für Nichtsoldaten verwirrend sein können. Was etwa ist ein Spieß, was heißt Aufrödeln und wer ist eigentlich dieser Flieger Horst? Wir haben die gebräuchlichsten militärischen Bezeichnungen aus Heer, Luftwaffe und Marine zusammengeführt. Denn die Begriffe der Bundeswehr sind eine Sprache für sich.
A
Eine tödliche Gefahr für Soldatinnen und Soldaten sind atomare, biologische oder chemische Kampfmittel, die auch als ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Kampfmittel bezeichnet werden. Die Bundeswehr hat Spezialisten, die sich um die Abwehr der mit ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Kampfmitteln verbundenen Bedrohungen kümmern.
Admiral ist ein Marinedienstgrad und gehört zur Dienstgradgruppe der Generale, der höchsten Ebene der militärischen Hierarchie. Die Dienstgrade lauten in aufsteigender Reihenfolge: Flottillenadmiral, Konteradmiral, Vizeadmiral und Admiral. Im Sanitätsdienst der Marine heißen die äquivalenten Dienstgrade Admiralarzt und auf gleicher Ebene Admiralapotheker, Admiralstabsarzt und Admiraloberstabsarzt.
Die Dienstgradgruppe der Admirale heißt bei der Marine auch Flaggoffiziere, da Admirale zum Führen einer eigenen Kommandoflagge berechtigt sind. Der Begriff „Flaggschiff“ stammt daher.
Bei einem Appell treten Soldatinnen und Soldaten einer Einheit an, um von ihren Vorgesetzten Befehle oder Informationen zu erhalten. Der Morgenappell findet in den meisten militärischen Einheiten täglich statt, um unter anderem die Anwesenheit zu kontrollieren. Bei der Marine wird der Appell Musterung genannt.
Die jeweilige Ausbildungs- und Tätigkeitsnummer oder ATN erhält jede Soldatin und Soldat, sobald sie einen Lehrgang besucht und damit die Qualifikation für eine spezifische Tätigkeit erworben haben.
Aufklärung bezeichnet den Vorgang, Informationen aller Art über den Feind – wie seine Stärke, Aufstellung und Ausstattung – oder das Gelände – wie dessen Zustand und Lage – zu gewinnen und zu erfassen.
Sie ist als Führungsprinzip der Gegenentwurf zur Befehlstaktik. Sie ist auch unter dem Begriff „Führen mit Auftrag“ geläufig. Die Soldatinnen und Soldaten erhalten bei der Befehlsausgabe einen Auftrag, der das Ziel vorgibt, die notwendigen Mittel, die zur Zielerreichung benötigt werden sowie einen bestimmten Rahmen, in dem sie sich zur Auftragserfüllung frei bewegen können. Diesem Rahmen können beispielsweise rechtliche oder räumliche Einschränkungen sowie zeitliche Vorgaben Grenzen setzen. Der Vorteil dieser Art der Führung ist, dass die Soldatinnen und Soldaten auf unvorhergesehene Lageänderungen flexibel reagieren können. Für den militärischen Führer bedeutet es jedoch, dass er einen Teil seiner Kontrolle abgibt.
Auf- und Absitzen sind die militärischen Begriffe für das Ein- und Aussteigen in ein oder aus einem Land- oder Luftfahrzeug.
B
Das Barett ist eine Kopfbedeckung, die seit 1971 Bestandteil der Uniform ist. Hauptsächlich tragen Soldatinnen und Soldaten des Heeres ein Barett, bei Luftwaffe und Marine nur wenige Teilbereiche. An der Farbe des Baretts und dem Metallabzeichen daran erkennen Soldaten, zu welchem Bereich der Bundeswehr der Träger gehört.
Das Barettabzeichen auf der linken Seite des Baretts zeigt die Zugehörigkeit des Trägers zu einer bestimmten Truppengattung beziehungsweise zum einem bestimmten internationalen Großverband an. Ein Beispiel: Die Panzergrenadiere tragen als Barettabzeichen einen Schützenpanzer mit zwei gekreuzten Karabinern, eingefasst von einem Eichenkranz mit deutscher Flagge.
Die sechs Barettfarben fassen die Truppengattungen beziehungsweise Verwendungsreihen in Kategorien zusammen. Grüne Baretts tragen die Infanteristen wie Jäger und Panzergrenadiere. Bordeauxrot ist die Farbe der Fallschirmjäger, des KSKKommando Spezialkräfte und der Heeresflieger. Die Panzertruppen, darunter auch Aufklärer, tragen Schwarz. Korallenrote Baretts gibt es bei Truppenteilen der kampfunterstützenden Gattungen wie Artillerie, Flugabwehr, Pioniere, ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr, Operative Informationen, Nachschub, Feldjäger und Fernmelder. Offizieranwärter tragen marineblaue Baretts, ähnlich den Objektschützern der Luftwaffe oder Marineschutzkräften.
Das Bataillon ist die militärische Ebene oberhalb der Kompanie. Gleichzeitig ist es der kleinste taktische Verband der Bundeswehr. In ihm sind mehrere Einheiten einer Truppengattung mit zum Teil unterschiedlicher, sich ergänzender Ausrüstung zu einer organisch zusammengesetzten Truppe vereinigt. Das Bataillon umfasst bis zu 1.200 Soldaten.
Ein Führungsprinzip, bei dem Vorgesetzte haargenau und Schritt für Schritt vorschreiben, wie Soldatinnen und Soldaten einen Auftrag ausführen sollen. Eigeninitiative ist nicht gewollt. Diese Art der Führung bedeutet für Vorgesetzte ein Höchstmaß an Kontrolle. Doch sie stößt schnell an ihre Grenzen, wenn sich die Lage verändert, da die Untergebenen darauf nicht flexibel reagieren können. Ihnen bleibt nur, auf neue Befehle zu warten.
Berufssoldatinnen und Berufssoldaten binden sich ähnlich wie Beamte in zivilen Behörden für ihr gesamtes Berufsleben an das Militär. Eine Karriere als Berufssoldatin oder Berufssoldat steht nur einem begrenzten Kreis von Soldatinnen und Soldaten offen: Derzeit gibt es etwa 57.000 Berufssoldatinnen und Berufssoldaten unter den rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr. Viele Offiziere der Streitkräfte sind Berufssoldatinnen oder Berufssoldaten. Sie bilden den Kern der Streitkräfte.
Wenn Fallschirmjäger vom Beschuffeln sprechen, dann betreten sie ein Luftfahrzeug vor dem Abflug. Sie beschuffeln das Flugzeug oder den Hubschrauber.
Der Bord- und Gefechtsanzug – BGABord- und Gefechtsanzug, sprich „Behga“ – ist die Arbeitsuniform, die Marinesoldatinnen und -soldaten im Allgemeinen im Tagesdienst an Bord tragen. Der Anzug besteht aus dunkelblauer Bordhose, dunkelblauer Bordjacke und hellblauem Hemd. Der Stoff von Hose und Jacke besteht aus feuerfestem Material. Zum BGABord- und Gefechtsanzug werden Bordschuhe, Seestiefel oder Kampfstiefel getragen. Ergänzend können die Marinesoldaten ihren dunkelblauen Pullover anziehen. Für Seefahrten in wärmerem Klima gibt es eine sandfarbene Variante, den Tropen-BGABord- und Gefechtsanzug.
Ein Biwak ist ein provisorisches Feldlager, bei dem Truppen im Gelände kampieren. Bei der Bundeswehr gibt es Biwaks zu verschiedenen Ausbildungszwecken, zum Beispiel das Gefechtsbiwak, in dem der Soldat die Grundlagen zum Handeln auf dem Gefechtsfeld lernt.
Die Bezeichnung „Bootsmann“ gibt es nur in der Marine. Soldaten und Soldatinnen mit diesem Dienstgrad gehören zur Dienstgradgruppe der Unteroffiziere mit Portepee. Es gibt in der Hierarchie aufsteigend den Boots-, Oberboots- und Hauptbootsmann sowie den Stabs- und Oberstabsbootsmann. Bootsleute sind äquivalent zu den Feldwebeln bei Heer und Luftwaffe.
Die Brigade ist der kleinste militärische Großverband des Heeres, der Streitkräftebasis und des Zentralen Sanitätsdienstes. Sie besteht aus mehreren Bataillonen, Regimentern und teilweise gesonderten Brigadeeinheiten. Eine Heeresbrigade ist zum Gefecht der verbundenen Waffen fähig.
Gewässer stellen Angreifer vor Herausforderungen und bieten Verteidigern Vorteile. Um Flüsse auch mit schweren Waffen wie Panzern zu überwinden, braucht die Truppe eine Brücke. Wenn es die nicht gibt, startet eine komplizierte und riskante Operation: der Brückenschlag.
Bei schmalen Flüssen kann ein Brückenlegepanzer Leguan schnell eine Brücke schlagen. Der Übergang über breite Flüsse erfordert jedoch beispielsweise eine temporäre Schwimmbrücke, was deutlich aufwendiger ist. Die Flussüberquerung ist in jedem Fall ein Flaschenhals für die eingesetzten Kräfte und damit auch ein Hochwertziel für einen feindlichen Gegenangriff oder den Einsatz von Artillerie und Luftwaffe.
Deshalb kommt es vorab darauf an, die eigene Absicht zu verschleiern. Das bedeutet, dass die Einheiten, die über das Gewässer müssen, sich dem besonders günstigen Übersetzpunkt nähern, den vorher Experten erkundet haben. Dabei dürfen sie der gegnerischen Aufklärung keine Hinweise auf ihre Pläne geben. Im umliegenden Gebiet beziehen sie daher getarnt und weit disloziert Stellung. Nun ist Schnelligkeit gefordert.
Oft bilden Infanteristen die Vorhut. In Schlauchbooten setzen sie über das Gewässer und errichten einen Brückenkopf. Sie sichern mit ihren Hand- und insbesondere Panzerabwehrwaffen möglichst weiträumig das Gelände, in dem die Brücke münden soll. Die eigene Artillerie sowie die Luftwaffe können in dieser Phase die Infanterie unterstützen. Flugabwehrkräfte riegeln währenddessen den Luftraum über dem Operationsgebiet bestmöglich ab.
Ist der Brückenkopf gesichert, rücken die Brückenpioniere vor. Mit ihrem Spezialgerät gewährleisten sie den Übergang über den Fluss. Ob sie eine temporäre Brücke errichten oder Spezialgerät im Fährbetrieb einsetzen, hängt von der Lage und dem Gewässer ab. Die überzusetzenden Kräfte werden in Fahrzeuggruppen herangeführt. Es sollen nie mehr Kräfte vor Ort sein, als schnell übergesetzt werden können. Alles andere fordert einen Artillerie- oder Luftschlag des Gegners heraus. Gerade in dieser Anfangsphase, bevor schwere Waffensysteme herangeführt werden konnten, ist der Brückenkopf besonders verwundbar.
Ist diese kritische Phase überstanden und sind immer mehr schwere Waffensysteme über das Flusshindernis übergesetzt, setzen sie den Kampf weiter fort. So wird die Ballung eigener Kräfte im Brückenkopf verhindert und der Anlandungsraum mehr und mehr unter Ausnutzung der natürlich gegebenen Deckung erweitert. Je größer der erweiterte Brückenkopf ist, desto besser lassen sich weitere Kräfte nachführen.
Ein bewaffneter Angriff auf ein NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitglied in Europa oder Nordamerika wird nach dem Nordatlantikvertrag als Angriff auf alle Allianzpartner betrachtet (Artikel 5). Der Bündnisfall wird vom NATONorth Atlantic Treaty Organization-Rat festgestellt, er verpflichtet aber die Mitglieder zu keinem automatischen Militäreinsatz. Über einen möglichen Einsatz der Bundeswehr entscheidet allein der Bundestag.
C
Der Close Air Support, die Luftnahunterstützung, bezeichnet den taktischen Einsatz von Kampfflugzeugen zur direkten Unterstützung der eigenen Bodenstreitkräfte.
D
Der Dienstanzug ist ein Uniformtyp der Bundeswehr, der sich optisch je nach Teilstreitkraft und teilweise auch nach Dienstgradgruppe unterscheidet. In seiner Grundform wird er als Ausgehuniform grundsätzlich immer außerhalb militärischer Anlagen getragen. In einigen Dienststellen ist er Tagesdienstanzug. Der Dienstanzug existiert in einer Grundform mit verschiedenen Abwandlungen. In der Marine spricht man von der sogenannten Ersten Geige.
Er besteht aus Diensthose und -hemd mit Krawatte, Dienstjacke und -mantel sowie Kopfbedeckung. Im Sommer kann ein kurzes Diensthemd ohne Jacke und Krawatte getragen werden. Der große Dienstanzug (nur bei Heer und Luftwaffe) wird zu besonderen Anlässen wie dem Großen Zapfenstreich getragen. Halbschuhe werden dabei durch Kampfstiefel ersetzt und die Hose darüber nach innen umgeschlagen. Hinzu kommt ein schwarzes Lederkoppel, das über der Dienstjacke getragen wird. Bei kaltem Wetter kann der Mantel über der Dienstjacke getragen werden. Als Kopfbedeckung kann zudem der Gefechtshelm befohlen werden.
Die Dienstgrade der Bundeswehr werden in insgesamt sieben Dienstgradgruppen unterteilt. Es gibt in der Hierarchie steigend: Mannschaften, Unteroffiziere ohne Portepee, Unteroffiziere mit Portepee (Feldwebel und Bootsleute), Leutnante (mit Oberleutnanten), Hauptleute (und Kapitänleutnante), Stabsoffiziere und Generale.
Die Division ist ein militärischer Großverband im Heer. Sie besteht aus mehreren Brigaden und zusätzlichen Divisionstruppen. Diese kommen aus den Bereichen Artillerie, Aufklärung, Pioniere, Logistik und Führungsunterstützung.
Durchschlagen bedeutet, einen Raum oder ein Gelände zu Fuß zu erreichen, abgeschnitten von den eigenen Truppenteilen. Meist ist dieser Weg mit vielen Widrigkeiten verbunden, zum Beispiel: wenig Schlaf, kein Kontakt zur eigenen Truppe oder feindliche Verfolger.
E
Der Einsatzraum ist ein Gebiet, das einem bestimmten Truppenteil zugewiesen wird. Dort soll er seinen Auftrag erfüllen.
Abhängig von der ausgeübten Tätigkeit ist bei der Bundeswehr eine Sicherheitsüberprüfung notwendig – elektronisch mit dem Erfassungstool ELSEElektronische Sicherheitserklärung. Ob und für wen das erforderlich ist, wird durch den zuständigen Sicherheitsbeauftragten geklärt.
Die Einpersonenpackung oder EPaEinpersonenpackung ist ein Paket mit besonders lang haltbarem und verzehrfertigem Essen. Es enthält genug Nahrung, um Soldatinnen und Soldaten einen Tag satt zu machen. Häufig wird das EPaEinpersonenpackung als Überlebensration für den Notfall ausgegeben.
Die Erkennungsmarke trägt jede Soldatin und jeder Soldat der Bundeswehr um den Hals. Sie dient der exakten Identifikation des Soldaten, zum Beispiel im Todesfall. Darin eingraviert sind die Personenkennziffer und Angaben zu: Staatsangehörigkeit, Blutgruppe und bei manchen Soldaten zur Religionszugehörigkeit.
Die erste Garnitur, bei der Marine auch erste Geige genannt, tragen Marinesoldatinnen und -soldaten als Ausgehuniform, aber auch bei Dienstreisen oder feierlichen Anlässen. In Landdienststellen der Marine, oder wenn ein Schiff oder Boot im Hafen liegt, dient die erste Geige auch als Tagesdienstanzug.
Grundsätzlich besteht die erste Garnitur aller Dienstgradgruppen der Marine aus einer zweireihigen, dunkelblauen Uniformjacke mit gleichfarbiger Diensthose, weißem Hemd und Krawatte – inoffiziell „Wäsche vorn“ genannt – sowie Schirmmütze. Für Frauen wahlweise mit Rock statt Hose und Kragenwinkel statt Krawatte. Es gibt verschiedene Abwandlungen und Ergänzungen, die in der Anzugordnung der Bundeswehr festgehalten sind.
Die Ausgehuniform der Mannschaftssoldatinnen und -soldaten der Marine bis zur Vollendung des 30. Lebensjahrs unterscheidet sich davon. Sie tragen den bekannten Matrosenanzug.
Die Erfolgsgeschichte der Marke Esbit begann 1936 mit der Erfindung der Trockenbrennstofftabletten durch Erich Schumm. Esbit steht nämlich für „Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform“. Schon bald folgten weitere Produkte wie die Kocher im Taschenformat.
Der Esbit-Kocher gehört zur Ausrüstung jedes Soldaten. Mit Hilfe des circa zehn mal zehn Zentimeter großen Taschenkochers können Soldaten sich im Gelände warme Speisen und Getränke zubereiten.
F
Die Fallschirmjäger gehören zur Infanterie. Ihr Hauptauftrag ist, wie bei allen Infanterieeinheiten, der Kampf am Boden. Dorthin gelangen sie per Fallschirmsprung. Sie springen mit ihren Fallschirmen aus Flugzeugen oder Hubschraubern in das Einsatz- oder Kampfgebiet ab. Ihr Schlachtruf ist „Glück – ab!“.
Der Feldanzug in Flecktarn ist die Uniform für Heer und Luftwaffe sowie einige Marinedienststellen im täglichen Dienstbetrieb. Er besteht aus Feldhose und -hemd, Feldbluse, Kampfstiefeln und einer Kopfbedeckung (Feldmütze, Barett oder Schiffchen).
Feldjäger sind die Militärpolizei der Bundeswehr. Sie gehören als Truppengattung zur Streitkräftebasis und haben vielfältige Aufgaben: Militärischer Ordnungs- und Verkehrsdienst sowie die Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben sind nur einige Felder, in denen die Soldaten tätig sind.
Ein Feldlager bietet Soldatinnen und Soldaten im Einsatzland eine sichere Unterkunft. Es ist deshalb Stützpunkt von Teilen oder des gesamten Einsatzkontingents und dessen Ausrüstung. Charakteristisch für Feldlager sind Container und kleinere Gebäude, in denen gewohnt und gearbeitet wird, sowie der Lagerzaun, der das Gelände umschließt.
Es gibt drei Phasen bis ein Feldlager voll ausgebaut ist: Zu Beginn werden Zelte als Unterkunft verwendet, bevor sie im nächsten Schritt durch Container ersetzt werden. Danach entsteht eine Infrastruktur mit festen Gebäuden und Straßen.
Feldwebel gehören zur Dienstgradgruppe der Unteroffiziere mit Portepee. Es gibt in der Hierarchie steigend den: Feldwebel, Ober- und Hauptfeldwebel sowie den Stabs- und Oberstabsfeldwebel. Feldwebel sind äquivalent zu den Bootsleuten bei der Marine.
Ein Fliegerhorst ist ein Militärflugplatz. Dort sind Kampf- oder Transportflugzeug- beziehungsweise Hubschraubergeschwader und Einheiten mit unbemannten Systemen stationiert. Größe und Aufbau der Anlagen unterscheiden sich je nach Luftfahrzeugmuster des Verbandes.
Alle Fliegerhorste sind unter Instrumentenflugbedingungen ansteuerbar. Zwischen dem Fliegerhorst und dem Unterkunfts- und Verwaltungsbereich besteht meist eine räumliche Trennung von mehreren Kilometern.
Wie weltweit üblich, verfügen alle deutschen Fliegerhorste über einen vierstelligen ICAO-Code. Er beginnt mit ET für „Deutschland militärisch“, dann folgen N für „Luftwaffe-Nord“, S für „Luftwaffe-Süd“ oder M für „Marine“. Die letzte Ziffer wird für den jeweiligen Flugplatz individuell vergeben. So hat der Fliegerhorst Büchel in der Eifel etwa den ICAO-Code ETSB.
Im Formaldienst lernen Soldatinnen und Soldaten die grundlegenden Elemente des militärischen Lebens, die für den täglichen Dienstbetrieb unerlässlich sind: (Militärisches) Grüßen, Marschieren sowie Melden und Antreten. Formaldienst wird vor allem in der Allgemeinen Grundausbildung durchgeführt.
Seit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 können sich Frauen und Männer für den freiwilligen Wehrdienst oder FWDFreiwilliger Wehrdienst entscheiden. Wer diesen Dienst in der Truppe antritt, wird freiwillig Wehrdienstleistender oder FWDLFreiwilligen Wehrdienst Leistender genannt. Die FWDLer dienen in der Laufbahn der Mannschaften für mindestens sieben und maximal 23 Monate.
G
Die Gebirgsjäger sind Teil der Infanterie. Sie sind für den Kampf in schwierigem Gelände, im Gebirge, in großer Höhe und unter extremen Klima- und Wetterbedingungen ausgebildet und ausgerüstet. Erst durch die Kombination aus Gebirgsausbildung und Gefechtsausbildung im Gebirgsgelände wird der Gebirgskampf möglich. Ihr Schlachtruf ist „Horrido – Joho!“.
Das Gefecht ist eine militärische Auseinandersetzung mit Kampfhandlungen zwischen eigenen und feindlichen Truppen zu Land, zu Wasser oder in der Luft.
Waffensysteme wie beispielsweise Kampfpanzer, Schützenpanzer oder Panzerhaubitzen sind immer für einen speziellen Zweck entwickelt worden. Kein Waffensystem kann alles. Im Gefecht der verbundenen Waffen gilt es also, die jeweiligen Stärken der Systeme so zusammenzubringen, dass sie gemeinsam ein Höchstmaß an Wirkung erzielen. Ob Artillerietruppe mit ihrem Steilfeuer auf große Entfernungen, Pioniertruppe mit Gewässerübergängen, Minenräumen oder auch dem Sperren von Geländeabschnitten oder auch die Heeresaufklärungstruppe mit ihren kleinen, leisen und wendigen Aufklärungsfahrzeugen – jede Truppengattung bringt ihre Fähigkeiten im Gefecht der verbundenen Waffen ein.
Von einem Gefechtsstand aus wird das Gefecht geplant und geleitet. Er wird aus dem Stab des Verbandes gebildet. Gefechtsstände werden ab Bataillonsebene aufwärts gebildet, seltener auch von Kompanien. Außerdem wird von hier aus die Verbindung zur nächsthöheren Führungsebene gehalten.
Die Bundeswehr dient der Sicherheit Deutschlands. Geheimhaltungsbedürftige militärische Informationen müssen deshalb besonders geschützt werden, nur wenigen Befugten ist der Zugang zu den Informationen erlaubt. Der Kreis der Befugten wird mit Geheimhaltungsgraden bestimmt: „Verschlusssache–Nur für den Dienstgebrauch“, „Vertraulich“, „Geheim“ oder „Streng geheim“. Je höher der Geheimhaltungsgrad, desto kleiner ist der zur Einsicht in die Informationen befugte Personenkreis.
Der Geländesandkästen ist eine Nachbildung des Geländes, indem der Auftrag ausgeführt wird. Er setzt sich zusammen aus allem, was man im Gelände findet, wie Steinen, Äste, Blätter und Rinde. Er dient der Befehlsausgabe.
Das Feierliche Gelöbnis ist das Bekenntnis der Rekruten zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Wehrdienstleistende geloben, Zeitsoldaten schwören, „[…] der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“.
Die Dienstgradgruppe der Generale stellt die höchste Ebene der militärischen Hierarchie dar. Der niedrigste Generalsrang ist der des Brigadegenerals (ein Stern), gefolgt vom Generalmajor (zwei Sterne), dem Generalleutnant (drei Sterne) und dem General (vier Sterne). Für Sanitätsoffiziere im Sanitätsdienst des Heeres gibt es besondere Bezeichnungen. Die Generalsdienstgrade werden nur bei Heer und Luftwaffe verwendet. In der Marine werden Admiralsdienstgrade vergeben.
Der Generalinspekteur ist der ranghöchste Soldat und zugleich oberster truppendienstlich Vorgesetzter aller Soldaten der Bundeswehr sowie militärischer Berater der Bundesregierung. Er trägt den Dienstgrad eines (Vier-Sterne-)Generals beziehungsweise Admirals und ist Vorsitzender des Militärischen Führungsrates, dem höchsten militärischen Gremium der Bundeswehr. Außerdem zeichnet der Generalinspekteur für die Planung, Vorbereitung, Führung und Nachbereitung von Einsätzen verantwortlich.
Ein umgangssprachliches Wort für sämtliche Ausrüstungsgegenstände, die ein Soldat besitzt.
Das Geschwader bezeichnet bei Luftwaffe und Marine fliegende Einsatzverbände oder Flugabwehrraketenverbände und ist hierarchisch mit einem Regiment vergleichbar. Es wird von einem Kommodore im Rang eines Oberst geführt. Die Teileinheiten des Geschwaders auf Bataillonsebene heißen Gruppen, die sich auf Kompanieebene wiederum in Staffeln untergliedern.
Bei der Marine bilden Boote beziehungsweise Schiffe gleichen Typs ein Geschwader. Ein Geschwader besteht also vor allem aus organisatorischen und logistischen Gründen, es ist aber kein Einsatzverband.
Mit der Allgemeinen Grundausbildung beginnt jede Soldatin und jeder Soldat, ob freiwillig Wehrdienstleistender oder angehender Offizier, ihre oder seine soldatische Laufbahn. Die sogenannte GAGrundausbildung dauert in der Regel drei Monate und umfasst die militärischen Grundfertigkeiten, die jede Soldatin und jeder Soldat beherrschen muss.
Die Grundbeorderung ist ein neues Verfahren für den personellen Aufbau einer einsatzbereiten Reserve. Seit Oktober 2021 wird sie in die Praxis umgesetzt. Wer als Soldatin oder Soldat die aktive Dienstzeit bei der Truppe beendet, bekommt für sechs Jahre einen konkreten Dienstposten in der Reserve zugewiesen. Auf diesem sollen gut ausgebildete Soldatinnen und Soldaten als frisch gebackene Reservistinnen und Reservisten im Anschluss an ihre aktive Dienstzeit eine neue militärische Heimat finden.
Die Grundbeorderung erfolgt grundsätzlich bei allen ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten, sofern sie nach ihrer Entlassung weiterhin wehrfähig sind. Die Reserveübungen von durchschnittlich anvisierten 14 Tagen pro Jahr bleiben freiwillig.
Um nicht mit dem Personalbedarf der so genannten Blaulichtberufe zu konkurrieren, macht die Bundeswehr bei der Grundbeorderung Ausnahmen für diejenigen, die ihr Berufsleben nach der Bundeswehr bei Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdiensten fortsetzen.
Eine Gruppe ist die militärische Teileinheit oberhalb des Trupps. Sie umfasst sechs bis 15 Soldaten.
Ein Gruppenführer führt als Teileinheit eine Gruppe und ist damit für bis zu 15 Soldatinnen und Soldaten verantwortlich. Den Posten des Gruppenführers bekleiden meist Unteroffiziere mit und ohne Portepee.
H
Das Heer ist die größte der drei Teilstreitkräfte der Bundeswehr. Seinen Kern bilden die klassischen Landstreitkräfte.
Der Begriff legt es nahe: Heimatschutz findet im Inland statt. Hier sichern die Heimatschutzkräfte der Bundeswehr sensible Infrastruktur vor Sabotageakten. Außerdem unterstützt die Bundeswehr beim Heimatschutz zivile Behörden im Zuge der Amtshilfe bei der Bewältigung von Naturkatastrophen wie zum Beispiel 2021 bei der Überflutung im Ahrtal oder 2022 bei Waldbränden in Sachsen und Brandenburg. Auch während der Covid-Pandemie oder bei der Betreuung von Flüchtlingen leistete die Bundeswehr zivilen Behörden Amtshilfe. Der Heimatschutz durch Kräfte der Bundeswehr ist eine wichtige Säule in der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge zum Schutz Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger.
Die Hindernisbahn (HiBa) ist Teil der militärischen Ausbildung. Hier müssen Soldatinnen und Soldaten Hindernisse wie die Eskaladierwand überwinden. Sie ist ein wichtiger Abschnitt der Ausbildung jedes Soldaten, denn hier wird die körperliche Leistung trainiert. Die Herausforderung in der Gruppe zu meistern, stärkt zudem das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Angreifer setzen in modernen Konfliktszenarien auf eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Computerangriffen bis hin zu Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken.
I
Als „Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt“, kurz IBuK, wird in Deutschland im Frieden der Bundesminister oder die Bundesministerin der Verteidigung bezeichnet. Gemäß Grundgesetz geht diese während seiner oder ihrer Abwesenheit auf die Staatssekretäre über. Im Verteidigungsfall liegt die Befehls- und Kommandogewalt beim deutschen Regierungschef, dem Bundeskanzler oder der Bundeskanzlerin.
Damit Soldatinnen und Soldaten körperlich und mental fit für die Herausforderungen des Dienstalltags bleiben, fordert sie die Bundeswehr zur Erhaltung ihrer Individuellen Grundfertigkeiten oder IGFIndividuelle Grundfertigkeiten auf. Der IGFIndividuelle Grundfertigkeiten-Nachweis muss einmal im Jahr erbracht werden: Er beinhaltet den Nachweis von Schießfertigkeiten mit Pistole und Gewehr, von Erste-Hilfe-Fähigkeiten und Kenntnissen zum Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen. Weitere geforderte IGFIndividuelle Grundfertigkeiten-Leistungen sind der Basis-Fitness-Test, das Schwimmen im Feldanzug und das Marschieren über mindestens sechs Kilometer.
Die Infanterie ist eine Truppengattung des Heeres und Teil der Kampftruppe. Zu den Infanteristen gehören Fallschirmjäger, Gebirgsjäger und Jäger. Sie gelangen mit Fahrzeugen, Transportflugzeugen, Hubschraubern oder auch Schlauchbooten in ihr Einsatzgebiet. Dort kämpfen sie vorrangig zu Fuß. Dabei werden sie, wenn möglich, durch die Bordwaffen ihrer Gefechtsfahrzeuge unterstützt.
Die Innere Führung bildet die Wertegrundlage für verantwortliches Handeln in der Bundeswehr. Alle Angehörigen der Bundeswehr sind auch Staatsbürgerinnen und Staatsbürger – mit allen Rechten und Pflichten. Die Innere Führung ist die Führungsphilosophie der Bundeswehr. Dazu gehört der „Staatsbürger in Uniform“ als Leitbild.
Inspekteure sind die obersten truppendienstlich vorgesetzten Soldaten einer Teilstreitkraft beziehungsweise eines Organisationsbereiches der Bundeswehr.
Inspektionen gibt es an den Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr. Sie sind vergleichbar mit den Kompanien innerhalb der Truppe.
Die Instandsetzer gehören zur Heereslogistiktruppe. Ihr Hauptauftrag ist die Reparatur der Gefechts- und Transportfahrzeuge, aber auch von Großgeräten und Maschinen des Heeres. Dabei werden Fahrzeuge sowohl im laufenden Gefecht als auch in der Werkstatt instandgesetzt. Der Schlachtruf der Instandsetzer lautet „Technik – Hurra!“.
J
Der Jagdkampf ist eine Gefechtsart der Infanterie, deren Ziel es ist, hinter die feindlichen Linien zu gelangen und dort den Feind zu stören, indem man zum Beispiel seine Fernmeldemittel oder Nachschublieferungen lahmlegt.
Das Jagdkommando ist die Gruppe von Soldaten, die aufgestellt wird, um den Jagdkampf zu führen.
Das Joint Fire Support Team, der gemeinsame Feuerunterstützungstrupp, ist ein Zusammenschluss der Artilleriebeobachter, vorgeschobenen Beobachter der Mörser und der Fliegerleittrupps zu einem Team. Es begleitet die Kampftruppe und besitzt die Fähigkeit zur streitkräftegemeinsamen taktischen Feuerunterstützung, die Steilfeuer (Rohr- und Raketenartillerie, Mörser und Luftnahunterstützung) anfordert und lenkt.
Die JTACJoint Terminal Attack Controller fordern für die Kampftruppen am Boden Luftnahunterstützung an. Sie koordinieren Luftfahrzeuge, weisen Ziele zu und legen fest, wann und mit welchen Mitteln Ziele bekämpft werden. Ein JTACJoint Terminal Attack Controller steht im ständigen Kontakt mit den Luftfahrzeugbesatzungen und bildet so das Bindeglied zwischen Bodentruppen und der Luftunterstützung. Er dirigiert sozusagen das Boden-Luft-Gefecht. JTACs sind dafür da, weitreichendes Feuer zu lenken und zu koordinieren, um auf Befehl Hochwertziele, wie beispielsweise ein gegnerisches Hauptquartier, bekämpfen zu können.
K
„Kaleu“ ist die traditionelle, umgangssprachliche Anrede für den Kapitänleutnant.
Eine Kaserne ist eine umzäunte Anlage der Bundeswehr mit Bürogebäuden, Speiseräumen, Unterkünften, Garagen und Lagerhallen sowie einem Appell- oder auch einem Hubschrauberlandeplatz. Auf diesem Gelände versehen die Soldatinnen und Soldaten ihren täglichen Dienst. Sie sind dort oft auch untergebracht.
Das Soldatengesetz (§ 12) fordert die Kameradschaft unter Soldaten und meint damit einen solidarischen Zusammenhalt. Kameraden sollen sich, auch im Sinne der zu erfüllenden Dienstpflichten, stets unterstützen und untereinander helfen. Kameradschaft ist für das Leben in der soldatischen Gemeinschaft unabdingbar.
Eine Kompanie ist eine militärische Einheit, die zwischen 60 und 150 Soldatinnen und Soldaten umfassen kann und sich aus mehreren Zügen zusammensetzt. Geführt werden sie von Offizieren mit dem Rang eines Hauptmanns oder Majors. Bei der Luftwaffe und den Heeresfliegern heißen Kompanien Staffel, bei der Artillerietruppe Batterie.
Das Korps ist eine höhere Kommandobehörde und heute in der Regel multinational aufgestellt. Ein Beispiel ist das Eurokorps in Straßburg. Es besteht aus mehreren Divisionen und gesonderten Korpsverbänden. Ihre ständigen Stäbe und Führungsunterstützungkräfte können Hauptquartiere für Missionen der NATONorth Atlantic Treaty Organization oder EUEuropäische Union stellen. Die Divisionen werden den Stäben jedoch erst im Einsatz unterstellt.
Der Kragenspiegel befindet sich bei Heer und Luftwaffe am Kragen des Dienstanzugs und zeigt die Truppengattung und Dienstgradgruppe des Trägers an. In der Marine ist er kein Bestandteil der Uniform.
Ein Kragenspiegel des Heeres zeigt Doppellitzen. Die Litzen der Offiziere sind silberfarben, die der Unteroffiziere mit Portepee goldfarben und die der Unteroffiziere ohne Portepee sowie Mannschaften grau. Der Kragenspiegel ist in den unterschiedlichen Waffenfarben ausgeführt. Bei der Luftwaffe zeigt er auf goldgelbem Grund eine Schwinge im Eichenlaubkranz. Generale und Offiziere im Generalstabsdienst tragen einheitliche Kragenspiegel: Generale eine besondere goldene Stickerei auf hochroter und Offiziere im Generalstabsdienst eine Kolbenstickerei auf karmesinrotem Untergrund.
Wenn Soldatinnen und Soldaten krank werden, steht ein Besuch beim Truppenarzt an: Neben Diagnose und Therapie bekommt jede Soldatin und jeder Soldat einen Krankheitsstatus attestiert. KzH bedeutet zum Beispiel „krank zu Hause“ – die erkrankte Person wird für einen bestimmten Zeitraum aus dem Dienst genommen, um sich zu Hause in den gewohnten vier Wänden in Ruhe auszukurieren.
L
Der Ladeschütze ist in und an Waffensystemen für das Nachladen der Munition verantwortlich. Dieser Soldat kann beispielsweise zu einer Panzerbesatzung oder einem Panzermörsertrupp gehören.
Die Lage bezeichnet die Situation eines Verbandes in Bezug auf seine Umwelt, zum Beispiel die Feindlage oder die zivile Lage.
Litzen sind farbige Stoffbändchen (Breite: 0,4 Zentimeter) in den Farben der Kragenspiegel. Sie werden beim Feldanzug an den Schulterklappen getragen. Funker haben beispielsweise gelbe Litzen.
Zusätzlich gibt es noch eine silber- und goldfarbene Kordel, die neben der Litze getragen wird. Offiziersanwärter tragen silberne, Feldwebelanwärter goldene Kordeln.
Sie ist die Steigerung der Luftüberlegenheit. Während diese zeitlich und räumlich begrenzt ist, besitzt die Luftherrschaft derjenige, der den kompletten Luftraum dauerhaft kontrolliert und beherrscht. Feindliche Luftstreitkräfte – so es sie noch gibt – können nicht oder nur in geringem Umfang ins Gefecht eingreifen.
Sie beschreibt das internationale Recht eines Staates, die Nutzung des Luftraumes über dem eigenen Territorium eigenständig zu kontrollieren. Dringen Luftfahrzeuge unerlaubt in diesen ein, können sie beispielsweise von Jagdflugzeugen abgefangen werden.
Sie sagt aus, dass eine Konfliktpartei die Kontrolle im Luftraum über einem bestimmten Gebiet für einen bestimmten Zeitraum errungen hat. Das bedeutet, dass währenddessen eigene Operationen zu Land, Luft und Wasser nicht durch gegnerische Luftstreitkräfte gestört werden können.
Die Luftwaffe ist eine der drei Teilstreitkräfte der Bundeswehr, sie umfasst die klassischen Luftstreitkräfte.
M
Mannschaften sind die niedrigste Dienstgradgruppe der Bundeswehr. Rekruten beginnen mit dem Einstiegsdienstgrad Schütze (beim Heer abhängig von der Truppengattung; bei der Luftwaffe als Flieger und bei der Marine als Matrose). Im Anschluss können sie Gefreiter, Ober-, Haupt-, Stabs- und Oberstabsgefreiter werden, wobei die beiden letztgenannten Dienstgrade nur von Soldatinnen oder Soldaten auf Zeit erreicht werden können.
Ein Manöver ist eine möglichst realitätsnahe militärische Übung. Dabei können Manövermunition, Simulationstechnik, aber auch scharfe Munition eingesetzt werden. Meist finden Manöver auf Übungsplätzen, in speziellen Übungslufträumen oder in einem dafür ausgelegten und angemeldeten Seegebiet statt.
In der Seefahrt versteht man unter einem Manöver außerdem die Änderung der Bewegung oder Lage eines Schiffes. So fahren Schiffe in See zum Beispiel ein Mann-über-Bord-Manöver, um über Bord gegangene Personen zu retten, oder ein [---Sprache nicht zugeordnet: RAS Replenishment at Sea---]-Manöver fürs Replenishment-at-sea, also um unterwegs Kraftstoff und andere Flüssigkeiten zu tanken oder Lebensmittel und Munition zu laden.
Die Deutsche Marine ist die kleinste der drei Teilstreitkräfte der Bundeswehr, sie umfasst die klassischen Seestreitkräfte.
Der Marsch bezeichnet das Verlegen von einem Ort oder Raum zu einem anderen zu Fuß.
Der Militärische Abschirmdienst ist der Nachrichtendienst der Bundeswehr. Neben dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Bundesnachrichtendienst ist der Militärische Abschirmdienst der dritte Nachrichtendienst des Bundes.
Die Messe ist ein Aufenthaltsraum an Bord von Schiffen und Booten. Hier nimmt die Besatzung Mahlzeiten zu sich oder verbringt auf See ihre Freizeit. An Bord von deutschen Kriegsschiffen gibt es in der Regel bis zu vier eigene Messen für unterschiedliche Dienstgradgruppen: für Offiziere, für Portepee-Unteroffiziere, für Unteroffiziere ohne Portepee und für Mannschaften. So finden die Seeleute in See zumindest in gleichgestellten Dienstgradgruppen ein wenig Rückzugsraum. Gerade deshalb gilt in den Messen ein strenges Fotografierverbot.
Alle Messen finden aber auch dienstliche Verwendung: Sie dienen nach Bedarf als Besprechungs- oder Unterrichtsräume, und in einer Gefechtssituation werden sie zu Verbandsplätzen umfunktioniert.
Wenn Soldatinnen und Soldaten krank werden, steht ein Besuch beim Truppenarzt an: neben Diagnose und Therapie bekommt jede Soldatin und jeder Soldat einen Krankheitsstatus attestiert. MSG bedeutet „marsch-, sport-, und geländebefreit“ – die Soldatin oder der Soldat wird für einen gewissen Zeitraum von anstrengenden körperlichen Tätigkeiten freigestellt und muss stattdessen im Innendienst bleiben.
Bei der Musterung werden Freiwillige „auf Herz und Nieren geprüft“, also ihre Tauglichkeit für den Dienst in den Streitkräften festgestellt. Die Musterung umfasst eine ärztliche Untersuchung und computergestützte Tests (Überprüfung von Schulkenntnissen und kognitiven Fähigkeiten).
Bei der Marine bezeichnet die Musterung daneben das Antreten, bei dem zum Beispiel Anwesenheit und Gesundheitszustand abgefragt werden (Morgenmusterung). Das entspricht dem Appell bei Heer und Luftwaffe.
N
Das Nachbereiten beschreibt das Pflegen und Säubern der Waffe, der Ausrüstung und des Soldaten oder der Soldatin zum Beispiel nach einer Übung oder einer Schießausbildung. Hierbei gilt der Grundsatz: Erst die Waffe, dann die Ausrüstung, dann der Soldat beziehungsweise die Soldatin.
Wie buchstabieren Sie ein Wort am Telefon? A wie Anna oder D wie Dora? Angehörige der NATONorth Atlantic Treaty Organization haben zur Vereinheitlichung und Vereinfachung ihr eigenes NATONorth Atlantic Treaty Organization-Alphabet erfunden – das von jeder Soldatin und jedem Soldaten während der Grundausbildung auswendig gelernt werden muss.
Wenn Soldatinnen und Soldaten krank werden, steht ein Besuch beim Truppenarzt an. Gegenüber den Vorgesetzten oder den Kameradinnen und Kameraden wird dieser Umstand mit dem Satz „Ich melde mich neukrank“ angezeigt.
O
Offiziere oder Offizierinnen sind die Führungskräfte der Bundeswehr. Sie umfassen vier unterschiedliche Dienstgruppen – Leutnante, Hauptleute, Stabsoffiziere und Generale. Als Soldat oder Soldatin auf Zeit in der Offizierslaufbahn verpflichtet man sich in der Regel für 13 Jahre. Als Berufssoldaten können Offiziere je nach Eignung in die Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere und in Einzelfällen anschließend in die der Generale aufsteigen.
Die Bundeswehr gliedert sich in verschiedene Organisationsbereiche, in denen wichtige Teilaufgaben gebündelt sind. Man unterscheidet die militärischen Organisationsbereiche, wie beispielsweise den Cyber- und Informationsraum, die Streitkräftebasis oder den Sanitätsdienst sowie die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine von den zivilen Organisationsbereichen wie Personal, Ausrüstung sowie Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen.
P
Die Panzergrenadiertruppe ist Teil der Panzertruppen. Ihr Hauptauftrag ist, wie bei allen Infanterieeinheiten, der Kampf. Die Panzergrenadiertruppe hat die Fähigkeit, den Kampf entweder aufgesessen auf einem Schützenpanzer oder abgesessen zu führen. Ihr Schlacht Ruf ist „Panzergrenadiere – Drann, drauf, drüber!“.
Soldaten legen in regelmäßigen Zeitabständen gewisse Wegstrecken zurück oder durchqueren unbekanntes Gelände, das kann mit Fahrzeugen oder zu Fuß erfolgen. Hauptziel ist es hierbei, Gebiete aufzuklären und Präsenz zu zeigen.
Das Portepee ist ursprünglich ein Band oder eine Kordel am Griff eines Schwertes, Säbels oder Degens. Um das Handgelenk sowie den Griff geschlungen, sollte es verhindern, dass dem Träger seine Waffe aus der Hand geschlagen wird. Aus dem Portepee entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Art Rangabzeichen im Militär. In der Bundeswehr werden Feldwebel und Bootsleute heute immer noch als Unteroffiziere mit Portepee bezeichnet.
Q
Die Quick Reaction Force ist ein schneller Eingreifverband. Soldaten der QRF fahren bei Gefahr im Einsatz aus dem Feldlager, zum Beispiel um die beschossene eigene Truppe im Kampf zu unterstützen.
R
Ein Regiment ist ein militärischer Verband oberhalb der Bataillonsebene.
Rekruten sind Soldaten am Anfang ihrer militärischen Ausbildung. Sie bekleiden den Einstiegsdienstgrad Schütze (beim Heer, abhängig von der Truppengattung), Flieger (Luftwaffe) und Matrose (Marine).
Die Reserve ist die Gesamtheit der Staatsbürger, die in der Bundeswehr gedient haben. Sie können im Spannungsfall zu einem erneuten Dienst in den Streitkräften herangezogen werden.
Taktische Reserven sind Soldaten, die nicht sofort zum Einsatz kommen. Ein militärischer Führer hält sie zunächst zurück, um mit ihnen im richtigen Moment die Entscheidung auf dem Gefechtsfeld herbeizuführen.
Der Richtschütze ist der Soldat in und an Waffensystemen, der verantwortlich ist für das Zielen und das Betätigen des Abzuges. Er kann beispielsweise zu einer Panzerbesatzung oder einem Panzermörsertrupp gehören.
S
Abkürzung für eine Soldatin oder einen Soldaten auf Zeit. Es gibt verschiedene Verpflichtungszeiträume zwischen minimal zwei und maximal 25 Jahren. Angehende Offizierinnen und Offiziere der Bundeswehr verpflichten sich für mindestens zwölf Jahre. Die meisten Soldatinnen und Soldaten beginnen als SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit und stellen nach einiger Zeit einen Antrag auf Übernahme zu Berufssoldat und -soldatin, um einen beamtenähnlichen Status zu erreichen.
Das Schiffchen ist eine Kopfbedeckung und Uniformteil, die den Namen aufgrund ihrer Form erhalten hat. Bei der Luftwaffe ist es bis auf wenige Ausnahmen die generelle Kopfbedeckung zum Dienstanzug und darf zum Feldanzug getragen werden. Bei der Marine trägt man das Schiffchen meist als Kopfbedeckung zum Bord- und Gefechtsanzug, Feldanzug und zum Dienstanzug (nur, wenn weder Jacke noch Mantel getragen werden).
Die Schiffchen der Luftwaffe sind blau, die der Marine dunkelblau. Bei der Luftwaffe haben Mannschaften und Unteroffiziere ein Schiffchen mit melonengelben, Offiziere mit silbernem und Generale mit goldenem Rand. In der Marine tragen alle Offiziersdienstgrade ab dem Oberfähnrich zur See ein Schiffchen mit goldenem Rand.
Schirmmützen sind Uniformteile und können grundsätzlich von Unteroffizieren und Offizieren aller Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche zum Dienstanzug getragen werden. Während im Heer heute jedoch das Barett und bei der Luftwaffe das Schiffchen verbreitet sind, ist die Schirmmütze bei der Marine weiterhin der Standard. Eine Besonderheit dieser Teilstreitkraft ist jedoch, dass an Bord eines Schiffs oder Boots in See nur der Kommandant die weiße Schirmmütze trägt.
Die Schützenschnur ist eine Auszeichnung für herausragende Schießleistungen in der Bundeswehr. Sie existiert in den Stufen Bronze, Silber und Gold. Getragen wird sie am Dienstanzug, aber nur von Mannschaften und Unteroffizieren.
Für den Dienst an der Waffe müssen sich alle Bewerberinnen und Bewerber einer Sicherheitsüberprüfung durch den MADMilitärischer Abschirmdienst unterziehen – so soll verhindert werden, dass Extremisten eine militärische Ausbildung erhalten. Darüber hinaus muss auch jede Person, die eine sicherheitsempfindliche Tätigkeit ausüben soll, eine SÜ vorweisen.
Sichern ist das Überwachen von zugewiesenen Bereichen und Melden von jeglichen Aktivitäten in diesem Bereich.
Der Spannungsfall ist die Vorstufe des Verteidigungsfalles. Er wird durch Beschluss des Bundestages festgestellt. Im Spannungsfall tritt die ausgesetzte Wehrpflicht unbefristet wieder in Kraft.
Der Spähtrupp ist eine kleine Gruppe von Soldaten, deren Auftrag es ist, Informationen über den Feind zu gewinnen oder Gelände zu erkunden. Er kann entweder aufgesessen, also mit einem Fahrzeug, oder zu Fuß eingesetzt werden.
Eine Sperre ist ein Hemmnis oder Hindernis, das meist großflächig angelegt wird. Sie dient dazu, den Feind in seiner Bewegung zu hemmen. Die Sperre kann dabei aus Stacheldraht, Minen oder auch aus einem Graben bestehen.
Die Spezialgrundausbildung ist eine Ausbildung, die sich an die Grundausbildung anschließt, deren Inhalte vertieft und neue Ausbildungen, die speziell für die jeweilige Truppengattung nötig sind, beinhaltet.
Der Kompaniefeldwebel, oft auch als Spieß bezeichnet oder „Mutter der Kompanie“ genannt, ist eine Dienststellung in Kompanien. Hier sind meist Soldaten mit Dienstgrad Hauptfeldwebel (und höher) eingesetzt, die dem Kompaniechef zuarbeiten. Spieße tragen eine goldene Kordel an der rechten Schulter.
Der Stabsoffizier ist eine Dienstgradgruppe zwischen den Hauptleuten und den Generalen. Er umfasst die Dienstgrade: Major und Korvettenkapitän, Oberstleutnant und Fregattenkapitän sowie Oberst und Kapitän zur See.
Die Streitkräftebasis ist neben den drei Teilstreitkräften der Bundeswehr ein selbstständiger Organisationsbereich, der vorwiegend Unterstützungsaufgaben im In- und Ausland wahrnimmt. Besonders die Versorgung in den Einsatzgebieten fällt in den Bereich der Streitkräftebasis. In ihr dienen Soldaten aus Heer, Luftwaffe und Marine.
T
Die Teilstreitkräfte deckten ursprünglich die drei unterschiedlichen Räume der Kriegsführung ab: das Heer am Boden, die Luftwaffe in der Luft und die Marine zur See. Die Zuständigkeiten der Teilstreitkräfte sind inzwischen nicht mehr derart einfach abzugrenzen. So gibt es Heeresflieger, die Objektschützer der Luftwaffe und die Marineflieger. Bei der Bundeswehr wurden darüber hinaus noch die Organisationsbereiche Streitkräftebasis, die Unterstützungsleistungen bündelt, und der Zentrale Sanitätsdienst, zuständig für die medizinische Versorgung, eingerichtet.
Der Trupp ist die kleinste militärische Einheit der Bundeswehr. Er besteht aus mindestens zwei Mann. Er verfügt entweder über eine spezielle Fähigkeit oder wird bei Bedarf für eine besondere Aufgabe zusammengestellt.
Truppengattungen sind unterschiedliche Bereiche im Heer und bei der Streitkräftebasis, in denen Soldaten dienen. Es gibt zum Beispiel die Panzer-, Artillerie- und Grenadiertruppe. Alle nehmen spezielle Aufgaben zur Erfüllung des gemeinsamen Auftrags wahr. Die Zugehörigkeit der Soldaten ist an Waffenfarbe, Barettfarbe, Barettabzeichen und Litze zu erkennen.
Die Truppenküche ist ein zentraler Ort, an dem Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr sich verpflegen, also Mahlzeiten zu sich nehmen. Das Motto „ohne Mampf kein Kampf“ stellt die wichtige Funktion der Truppenküche heraus, denn ohne eine vollwertige Mahlzeit ist der Dienstbetrieb nur schwer zu meistern.
U
Soldatinnen und Soldaten tragen im Dienst Uniform, die für die jeweilige Tätigkeit ausgelegt ist. Es gibt beispielsweise den Dienstanzug, den Feldanzug, den Bord- und Gefechtsanzug oder den Sportanzug.
Heer (grau), Luftwaffe (blau) und Marine (dunkelblau) haben markante eigene Uniformen, genauer Dienstanzüge, wohingegen man bei den Organisationsbereichen von Heeres-, Luftwaffen- und Marineuniformträgern spricht. Denn Streitkräftebasis und Zentraler Sanitätsdienst haben originär keine eigenen Uniformen; hier tragen die Soldaten die Uniform der Teilstreitkraft, der sie ursprünglich angehörten oder der sie zugewiesen sind.
Unteroffiziere verteilen sich auf zwei Dienstgradgruppen der Bundeswehr: Unteroffiziere ohne und mit Portepee. Unteroffiziere ohne Portepee erreichen neben dem Unteroffizier (Maat) noch den Dienstgrad Stabsunteroffizier (Obermaat). Unteroffiziere mit Portepee sind Feldwebel oder Bootsleute (Marine), die anschließend noch Ober-, Haupt-, Stabs- und Oberstabsfeldwebel beziehungsweise -bootsmann werden können. Sie sind überwiegend im Truppendienst, aber auch im Fachdienst, also beispielsweise in technischen Bereichen, tätig.
Das Unterziehen beschreibt das Aufhalten, Nachbereiten oder Nachtlager aufschlagen in einem zugewiesenen Bereich. Dieser Bereich sollte von feindlicher Sicht abgeschirmt sein.
V
In einem Gefecht der verbundenen Waffen arbeiten alle Truppengattungen zusammen. Es werden die Fähigkeiten der Kampftruppen (Panzertruppen, Infanterie) mit den Fähigkeiten der Kampf- und Führungsunterstützer zusammengeführt (zum Beispiel Artillerie, Fernmelder). Das Gefecht kann so am wirkungsvollsten geführt werden.
Das Verlegen ist die Bewegung der Soldaten oder des Materials zu Fuß oder mit Fahrzeugen von einem Ort oder Raum zum anderen.
Hört ein Soldat den Befehl „Verpflegen Sie jetzt“, dann ist Essenszeit. Eine Mahlzeit oder ein Essen wird folgerichtig als „Verpflegung“ bezeichnet.
Der Versorgungspunkt ist der Ort, wo Vorräte aufgenommen werden.
Die Verteidigung hat den Zweck, den Angriff des Feindes mit den verfügbaren Mitteln in einem bestimmten Raum zum Scheitern zu bringen.
Der Verteidigungsfall, kurz V-Fall, tritt durch Beschluss des Bundestages oder des Gemeinsamen Ausschusses ein, wenn das Staatsgebiet Deutschlands mit Waffen angegriffen wird oder ein solcher Angriff unmittelbar bevorsteht. Im V-Fall geht die Befehls- und Kommandogewalt über die Bundeswehr von Verteidigungsministerin oder -minister auf Bundeskanzlerin oder -kanzler über. Zudem tritt im V-Fall wie im Spannungsfall die ausgesetzte Wehrpflicht unbefristet wieder in Kraft.
Die Verzögerung ist eine taktische Maßnahme, die insbesondere bei quantitativer Überlegenheit des Gegners zum Tragen kommt. Dabei gibt die kämpfende Truppe gezielt Raum auf, lässt den Feind vorrücken, um ihn zu verlangsamen und zu kanalisieren. Die Soldaten tauschen so Raum gegen Zeit. Eigene Kräfte werden geschont. Feindliche Panzer- und Infanteriekräfte werden dann gezielt durch Feuer und Bewegung und anschließendes Ausweichen in Wechselstellungen abgenutzt. Das Verzögerungsgefecht schafft die Voraussetzung für einen eigenen Gegenangriff aus der Tiefe.
W
Militärische Wachen werden meist vor und in Kasernen und Liegenschaften der Bundeswehr eingesetzt. Sie kontrollieren das Ein- und Ausfahren von Fahrzeugen und sichern damit den täglichen Dienstbetrieb vor Störungen, Angriffen und Spionage.
Der Wachtmeister ist an Bord von Schiffen ein Unteroffizier, meist im Dienstgrad eines Hauptbootsmanns oder höher, der Personalangelegenheiten bearbeitet. Er unterstützt den Ersten Offizier bei der Führung des Innendienstes. Er ist vergleichbar mit dem Spieß an Land.
Gemeint ist nicht die tatsächliche Farbe der Pistole oder des Gewehrs, sondern die Zugehörigkeit des Soldaten zu einer speziellen Truppengattung innerhalb der Bundeswehr. Ähnlich wie beim Barett können Eingeweihte so mit nur einem Blick herausfinden, wo das Gegenüber hingehört. Die Waffenfarben sind:
• Jägergrün = Infanterie
• Rosa = Panzertruppe
• Hochrot = Artillerie
• Bordeauxrot = ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr
• Orange = Feldjäger
• Hellgrau = Heeresflieger
• Schwarz = Pioniere
• Mittelblau = Heereslogistiktruppen
• Königsblau = Sanitätsdienst
• Zitronengelb = Fernmelder
• Goldgelb = Heeresaufklärer
• Weiß = Musikdienst
So bezeichnet man eine Fahrt eines Landfahrzeuges durch ein Gewässer. Beim Queren einer Furt oder größeren Überschwemmungen auf Wegen oder Straßen ist es wichtig, dass eine technisch vorgegebene Wattiefe nicht überschritten wird, bis zu der ein bestimmungsgemäßer Betrieb des Fahrzeugs möglich ist.
Die Wehrpflicht war über Jahrzehnte fester Bestandteil der Bundeswehr. Mehr als acht Millionen Männer haben auf diese Weise Dienst für die Bundesrepublik Deutschland geleistet. Die Dauer schwankte und betrug höchstens 18 Monate; zuletzt war es mit sechs Monaten der historisch niedrigste Wert. Zum 1. Juli 2011 ist die Wehrpflicht ausgesetzt worden, sie bleibt aber weiterhin im Grundgesetz verankert.
Der Wehrsold ist das Gehalt von Wehrdienstleistenden. Zeit- und Berufssoldaten beziehungsweise Zeit- und Berufssoldatinnen bekommen ein Gehalt, das an die Bezahlung von Beamten angelehnt ist. Reservisten erhalten Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz (USGUnterhaltssicherungsgesetz), also regulär die Reservistendienstleistungsprämie und optional den sogenannten Verpflichtungszuschlag.
Der Wirkungsbereich ist der Bereich, den der Soldat zugewiesen bekommt, um dort auf Befehl mit seiner Waffe den Feind zu bekämpfen. Das Schießen mit der Waffe wird allgemein als Wirken bezeichnet, da es eine bestimmte Wirkung im Ziel erreicht.
Y
Sammelbegriff für die Fahrzeuge der Bundeswehr, meist im Scherz verwendet. Alle Fahrzeuge der Bundeswehr sind an dem Y auf dem Nummernschild zu erkennen. Damit wird sofort klar, dass es sich um Militärfahrzeuge handelt.
Z
Der Zapfenstreich hat in der Bundeswehr eine große Bedeutung. So wird die Nachtruhe durch das Ausrufen des Zapfenstreiches eingeleitet. Der Zapfenstreich ist trotz Namensgleicheit nicht zu verwechseln mit dem Großen Zapfenstreich, einer Zeremonie, die meist zu Ehren von Persönlichkeiten oder besonderen Anlässen durchgeführt wird.
Der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr ist ein Organisationsbereich und entstand im Jahr 2000. In ihm wurden alle medizinischen Bereiche und Aufgaben zusammengefasst. Im Sanitätsdienst dienen Soldaten aus Heer, Luftwaffe und Marine.
Der Zug ist die Teileinheit oberhalb der Gruppe. Er umfasst meist mehrere Gruppen und besteht aus bis zu 40 Soldatinnen und Soldaten.
Der Zugführer führt militärische Teileinheiten, denen bis zu 40 Soldatinnen und Soldaten unterstellt sind. Zugführer sind meist Offiziere. Ein militärischer Zug setzt sich aus mehreren Gruppen zusammen.