Auf humanitärer Mission

Internationale Katastrophenhilfe der Bundeswehr

Sind durch Naturkatastrophen, Unglücke und Epidemien Menschen in Not, helfen ihnen deutsche Soldaten und Soldatinnen weltweit. Bei dieser internationalen Katastrophenhilfe wirkt die Bundeswehr eng mit staatlichen und nichtstaatlichen Partnern und Hilfsorganisationen zusammen.

Ein Fahrzeug vom Sanitätsdienst fährt durch Trümmerteile

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Sind durch Naturkatastrophen, Unglücke und Epidemien Menschen in Not, helfen deutsche Soldatinnen und Soldaten – egal wo. Bei der internationalen Katastrophenhilfe wirkt die Bundeswehr dabei eng mit staatlichen sowie nichtstaatlichen Partnern und Hilfsorganisationen zusammen.

Hintergrund

Immer wieder erschüttern humanitäre Notlagen Teile der Welt. Durch den Klimawandel werden sich zukünftig wohl vor allem Dürren und Überschwemmungen häufen. In solchen und anderen Fällen sichert die internationale Katastrophenhilfe der Bundeswehr oft das Überleben Tausender Menschen. Es werden Lebensmittel, Behelfsunterkünfte oder Medikamente bereitgestellt, um für schnelle Linderung der drängendsten Probleme in der betroffenen Region zu sorgen. 

Beispiele

Die Geschichte der humanitären Hilfseinsätze der Bundeswehr beginnt schon vier Jahre nach ihrer Gründung 1959 in Marokko. Nach einer Ölvergiftung brachte die Luftwaffe Medikamente in den nordafrikanischen Staat. Wenige Monate darauf erschütterte auch noch ein Erdbeben die Region. Daraufhin verlegte die 3. Kompanie des Sanitätsbataillons 5 in das Katastrophengebiet, um bei der Versorgung von Tausenden Verletzten zu helfen.

In den Jahrzehnten darauf sollte die Bundeswehr noch in über 150 weiteren humanitären Hilfseinsätzen auf vier Kontinenten personelle, medizinische und materielle Hilfe leisten. Das Spektrum der Katastrophen reichte von Erdbeben, Dürren, Hochwasser- und Überschwemmungen, Tsunamis, Vulkanausbrüchen und Großbränden bis hin zu Hungersnöten und Epidemien.

Eine Karte zeigt ausgewählte Hilfseinsätze der Bundeswehr weltweit.

Von Albanien bis zur Volksrepublik China: Weltweit war die Bundeswehr im Hilfseinsatz.

Bundeswehr

Auf diese Soforthilfe folgt eine Nachbetreuung. Sie zielt darauf ab, dass sich die Menschen in den betroffenen Regionen in absehbarer Zeit wieder selbst helfen können. Längerfristige Hilfen fallen in den Verantwortungsbereich der Entwicklungszusammenarbeit und sind daher nicht Aufgabe der Bundeswehr.

Fragen und Antworten

Bei Katastrophenfällen ist die Hilfe der Bundeswehr oft gefragt, aber der Kernauftrag der Truppe ist ein anderer: die Verteidigung Deutschlands und seiner Verbündeten. Ganz so einfach ist es darum nicht mit der internationalen Katastrophenhilfe. Wer macht was? Wie läuft so ein Hilfseinsatz ab? Und wer genehmigt das überhaupt? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Zur Bewältigung eines Katastrophenfalles im Ausland stellt die Bundeswehr Kräfte und Mittel bereit. Wenn zivile Organisationen vor Ort noch nicht ausreichend handlungsfähig sind, kann die Truppe schnell Hilfe leisten und beispielsweise kurzfristig Logistikkräfte, Pioniertechnik, Wasseraufbereitungsanlagen oder gut ausgestattete Ärztinnen und Ärzte sowie Sanitäterinnen und Sanitäter einsetzen.

Bei ihrer internationalen Katastrophenhilfe wirkt die Bundeswehr meist eng mit Verbündeten und Partnernationen zusammen. Außerdem kooperiert sie mit staatlichen und nicht staatlichen Hilfsorganisationen wie beispielsweise dem Technischen Hilfswerk oder dem Roten Kreuz.

Die internationale Katastrophenhilfe der Bundeswehr rettet in erster Linie Menschenleben und lindert akute Not. Das steht im Fokus aller Anstrengungen. Sie dient aber auch den sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands. Hungersnöte beispielsweise lösen Flüchtlingsbewegungen aus, die ganze Regionen destabilisieren und Konflikte entfachen können. Deshalb schrieb sich die Bundesregierung auf die Fahnen, Fluchtursachen zu bekämpfen. Humanitäre Hilfe – auch durch Streitkräfte – leistet dazu einen Beitrag.

Wenn Soldatinnen und Soldaten humanitäre Hilfe leisten, ist dieses kein bewaffneter Einsatz deutscher Streitkräfte, dem laut Grundgesetz der Bundestag mit einfacher Mehrheit zustimmen müsste. Ein Beschluss der Bundesregierung genügt also meist, um die internationale Katastrophenhilfe der Bundeswehr in Gang zu setzen. Ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Soldaten Waffengewalt einsetzen müssen, um ihre Hilfeleistung erbringen zu können, werden sie dazu vom Bundestag mit einem robusten Mandat autorisiert, das den Gebrauch von Waffen legitimiert.

Aktuelles

Leider erschüttern humanitäre Notlagen immer wieder Teile der Welt. Aufgrund des Klimawandels werden sich insbesondere Umweltkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen in Zukunft häufen. Aber auch schwere Erdbeben – wie etwa das in der Türkei 2023 – könnten die Hilfe der Bundeswehr notwendig machen.