Operationsplan Deutschland

Stresstest für den Operationsplan Deutschland

Stresstest für den Operationsplan Deutschland

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Jeder Plan muss sich an der Realität messen. Damit dies nicht erst im Ernstfall geschieht, wurde der Operationsplan Deutschland, der militärische Anteil an der Gesamtverteidigung Deutschlands, jetzt einem ersten Stresstest unterzogen. Das Ziel ist klar: die Bundesrepublik Deutschland verteidigungsbereit machen.

In einem Tagungssaal sitzen viele Menschen. Einige tragen Uniform.

Beim ersten Stresstest des Operationsplans Deutschland besprachen Expertinnen und Experten das Verfahren und die Kommunikationswege

Bundeswehr/Anne Weinrich

Vom 19. bis 21. November 2024 kamen etwa 200 Personen in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin zusammen. Sie überprüften erstmals zivil-militärisch den Operationsplan Deutschland (OPLAN DEUOperationsplan Deutschland). Die Verantwortung für den Stresstest des OPLANs übernimmt das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr. Der Teilnehmerkreis setzte sich aus Angehörigen der Bundeswehr und verschiedenen Behörden des Bundes und der Länder zusammen. Diese brachten nicht nur ihre Fachexpertise in den OPLANOperationsplan ein, sondern gewannen auch neue Erkenntnisse für ihre Ressorts.

„Den Finger in die Wunde legen“

Das Szenario des Tests: Die großangelegten Manöver Russlands verstärken die Spannungen an der Ostflanke der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Sie erfordern eine wirkungsvolle Abschreckung. Deshalb bewegt die NATONorth Atlantic Treaty Organization große Truppenverbände – auch durch Deutschland. Wichtig: Die Bundesrepublik Deutschland befindet sich nicht im Kriegszustand, ein Spannungs- oder Verteidigungsfall wurde nicht ausgerufen. Dieses Szenario ist realitätsnah. Kein Zufall, wie Kapitän zur See Frank Fähnrich erklärt: „Wir legen den Finger in die Wunde. Was ist genau jetzt zu tun und wo müssen wir unmittelbar besser werden – das herauszufinden, war ein Ziel dieses Tests.“ Fähnrich erarbeitet den Operationsplan und damit auch des Stresstests federführend. 

Ein Soldat spricht zu einer Gruppe von Menschen.

Kapitän zur See Frank Fähnrich ist Abteilungsleiter J5 im Territorialen Führungskommando der Bundeswehr. Hier wurde maßgeblich der Operationsplan verfasst.

Bundeswehr/Anne Weinrich

Deutschland wirkt als Drehscheibe: Umfangreiche Truppenverbände erreichen auf dem Land-, See- oder Luftweg das Staatsgebiet. Sie werden versorgt und marschieren durch Deutschland bis zur NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke. Zivile Kräfte unterstützen die Bundeswehr bei ihrem Auftrag. Während der einzelnen Szenarien des Stresstestes werden schrittweise intensivere Situationen unternommen. 

Es sind viele, die teilweise sogar gleichzeitig stattfingen: von Staus zu Ferienbeginn, bei denen es zu Unfällen kommt, über eine Demonstration an einem Grenzübergang bis hin zu Cyberangriffen. 

Die Bundeswehr benötigt immer mehr Unterstützung von zivilen Einrichtungen, während die Lage immer unübersichtlicher wird: „Haben wir das gleiche Bewusstsein für die entsprechenden Bedrohungen? Sind unsere Reaktions- und Kommunikationswege krisensicher?“ Solche und weitere Fragen wertet Fähnrich nach dem Treffen in Berlin aus.

Stresstest als Planspiel

Zivilisten und Uniformträger sitzen in einem Raum. Sie haben Notizbücher bei sich.

Der Stresstest war ein Planspiel unter Beteiligung der Länder und verschiedener Behörden sowie Ministerien des Bundes. Gemeinsam erprobten sie die Gesamtverteidigung Deutschlands.

Bundeswehr/Anne Weinrich

Ein Planspiel erprobte die zivil-militärische Zusammenarbeit. Ausgewiesene Expertinnen und Experten ermittelten die Herausforderungen, auf die künftig besonders eigegangen werden muss – seien es weitere Tests, Übungen oder die nächsten Schritte im Planungsprozess. So passt sich der OPLAN DEUOperationsplan Deutschland zielgerichtet und immer mit dem Blick fürs große Ganze an die Realität an, an der er sich messen muss.

von Kjell Tandetzke

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