Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr - Volkstrauertag

Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr - Volkstrauertag

Datum:
Lesedauer:
3 MIN

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15. Podcast des ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr: Volkstrauertag und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.eingetragener Verein

Grabfeld auf dem Kriegsgräberfiredhof Ysselsteyn in den Niederlanden.

Friedhof Ysselsteyn in den Niederlanden. Seit 1946 Kriegsgräberstätte, liegen hier mehr als 30.000 tote deutsche Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg.

Volksbund / Erika Kessler 2006

Millionen toter Soldaten haben ihre letzte Ruhe auf Kriegsgräberfriedhöfen im Ausland gefunden. So sind auch Millionen deutsche Soldaten in Frankreich, in Russland oder in anderen Staaten, in denen Deutschland Kriege geführt hat, beigesetzt worden. Vielfach wurden und werden sie Jahre oder Jahrzehnte nach den Kriegen aus provisorischen Begräbnisstätten auf einen Soldatenfriedhof überführt und dort würdevoll beigesetzt. Dies hat nicht zuletzt auch für die Angehörigen eine große Bedeutung, die wissen wollen, wo ihr Vater oder Sohn, ihr Bruder oder Onkel, wo also ihre Verwandten ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Insbesondere nach der Zeitenwende 1989/90 wurde es zunehmend möglich, Kriegsgräberstätten in den osteuropäischen Staaten und den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion zu errichten. Eine große Bedeutung kommt dabei dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.eingetragener Verein zu: Er kümmert sich um die Bewahrung und würdewahrende Instandhaltung dieser Friedhöfe. Vielfach kann er dieses mit Freiwilligen leisten, die sich zur Gräberpflege bereiterklären. Neben Jungendgruppen sind darunter auch immer wieder Soldaten der Bundeswehr. Vor allem aber sorgt der Volksbund dafür, dass zwischenzeitlich aufgefundene sterbliche Überreste toter Soldaten auf eine Kriegsgräberstätte umgebettet werden.

Jugendliche bei der Grapflege auf dem Münchener Waldfriedhof.

Jugendliche aus 14 Nationen der Internationalen Jugendbegegnung München bei der Arbeit auf der Kriegsgräberstätte München Waldfriedhof.

Volksbund 2017

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.eingetragener Verein

Der Volksbund hat eine lange Geschichte und 2019 sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festakt im Auswärtigen Amt begangen. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg nahm er sich der Aufgabe an, die vielen Vereine, die sich um Soldatengräber kümmerten, zusammenzuführen und die für diese große Aufgabe notwendige Organisation zu schaffen. Dies war nicht zuletzt gerade wegen der zahlreichen Grabstätten im Ausland notwendig.

Den meisten Bundesbürgern dürfte der Volksbund am ehesten im Zusammenhang mit dem Volkstrauertag bekannt sein. Der Volkstrauertag wird als zentraler Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft erst seit 1952 zwei Wochen vor dem 1. Adventssonntag begangen. In diesem Jahr am 15. November.

Unser Podcast

Kapitän zur See Dr. Jörg Hillmann spricht zum Volksbund und seiner Geschichte, zum Volkstrauertag und der vielfältigen Bildungsarbeit mit Maximilian Fügen M.A.Master of Arts Der 30-jährige studierte Historiker und Reserveoffizier der Luftwaffe ist Bildungsreferent des Landesverbandes Bayern im Volksbund.

Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag am 14. November 2010

Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages bei der Gedenkstunde zum Volkstrauertag am 14. November 2010

Volksbund 2010

Totengedenken

Das im Podcast angesprochene Totengedenken sprach zuletzt im Jahr 2019 Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier.

Wir denken heute
an die Opfer von Gewalt und Krieg,
an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken
der Soldaten, die in den Weltkriegen starben,
der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder
danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und
Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer,
die verfolgt und getötet wurden,
weil sie einem anderen Volk angehörten,
einer anderen Rasse zugerechnet wurden,
Teil einer Minderheit waren oder deren Leben
wegen einer Krankheit oder Behinderung
als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer,
die ums Leben kamen, weil sie Widerstand
gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,
und derer, die den Tod fanden, weil sie an
ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern
um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage,
um die Opfer von Terrorismus und
politischer Verfolgung,
um die Bundeswehrsoldaten und
anderen Einsatzkräfte,
die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer,
die bei uns durch Hass und Gewalt gegen
Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

Wir trauern mit allen,
die Leid tragen um die Toten und
teilen ihren Schmerz.

Aber unser Leben steht im Zeichen der
Hoffnung auf Versöhnung unter den
Menschen und Völkern,
und unsere Verantwortung gilt dem
Frieden unter den Menschen zu Hause
und in der ganzen Welt.

Eine Videoversion finden Sie hier.

Falls Sie ein Grab eines Angehörigen suchen, finden Sie in der Datenbank des Volksbundes die Möglichkeiten dazu.



von Heiner Möllers  E-Mail schreiben

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