Transkription – In puncto Führung – Folge 1

Transkription – In puncto Führung – Folge 1

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„Salam aleikum und Grüß Gott Kameraden und Kameradinnen. Oberfähnrich Hülya Süzen ist mein Name. Ich befinde mich derzeit, wie viele, im Homeoffice. Das Homeoffice hat seine Vor- und Nachteile, wie alle wissen.

Für mich als Muslimin hat es den Vorteil, dass ich den Fastenmonat Ramadan voll durchführen kann. In der Regeldienstzeit muss ich da auf den Dienstplan achten, auf die dienstliche Belastung achten, ob ich Fasten kann oder eben nicht. Da wir durch Paragraph 17a die Pflicht zur Gesunderhaltung haben, und da besondere Achtsamkeit geboten sind. Dieses Gebot der Achtsamkeit ist mir allerdings auch Religiös gegeben, da Muslime nur Fasten dürfen, wenn Sie dazu körperlich in der Lage sind. Das heißt zu jung, zu alte, zu schwache, kranke Menschen, menstruierende, schwangere Frauen, Reisende und Menschen von deren Dienst Leib und Leben anderer abhängig ist. Das heißt Kameraden, die sich zurzeit in der Corona-Hilfe befinden, müssen nicht Fasten, beziehungsweise können Nachfasten oder Spenden.

Die Frage nach Fasten, nicht Fasten oder überhaupt religiösen Geboten im Dienst oder Dienst und Religion, mit dieser Frage habe ich mich lange Zeit am Zentrum Innere Führung bei der Zentralen Ansprechstelle für Soldatinnen und Soldaten anderer Glaubensrichtungen beschäftigt.

Ramadan, das Fasten, ist nicht nur ein äußerliches Fasten, sondern auch ein innerliches Fasten, das heißt: Ich darf nicht nur tagsüber nichts Trinken oder Essen, sondern über den gesamten Ramadan Monat halte ich mich daran keinen schlechten Gedanken oder Handlungen nachgehe. Dass man sich für das Gute entscheidet, Gutes tut und sich um seinen Mitmenschen kümmert. Hier geht es um gelebte Nächstenliebe. Hier geht es um Fürsorge für sein Gegenüber aber auch für sich selbst.

Und dann kommen wir zu dem Punkt Corona. In der Corona-Krise ist gelebte Nächstenliebe und gelebte Fürsorge die Einhaltung der Sozialen Distanz. Das mag zu Ramadan etwas befremdlich klingen, da das Fastenbrechen im großen Stil mit Familie, Freunden und Nachbarn gefeiert wird. Das rituelle Fastengebet jeden Abend in der großen Moschee-Gemeinde mit allen gemeinsam gebetet wird. Allerdings müssen wir Muslime uns in dieser Zeit auch umstellen und an unsere Mitmenschen denken, weil das ist das oberste Gebot des Ramadans. Es geht um ein Miteinander, es geht darum an seine Mitmenschen zu denken. Und dieses tun wir, indem wir die Soziale Distanz einhalten.

In diesem Sinne wünsche ich allen Kameradinnen und Kameraden ein gesegnetes Ramadan Fest!

Eid Mubarak, bleiben Sie Gesund und halten Sie Distanz!“

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