„Weltenbrand“ vermittelt Schrecken des 1. Weltkriegs
„Weltenbrand“ vermittelt Schrecken des 1. Weltkriegs
- Datum:
- Ort:
- Koblenz
- Lesedauer:
- 2 MIN
Das Hamburger Axensprung Theater führte am 24. Januar 2019 am Zentrum Innere Führung der Bundeswehr (ZInFüZentrum Innere Führung) sein Stück „Weltenbrand“ zum 1. Weltkrieg auf. „Krieg bringt stets unendliches Leid, vielfachen Tod und grässliche Verwundungen mit sich“, sagte Generalmajor Reinhardt Zudrop, Kommandeur des Zentrums. Die Bundeswehr verfügt über ein breites Angebot, sich im Rahmen der Fürsorge kriegs- und einsatzgeschädigter Rückkehrer anzunehmen.
Die rund 120 Gäste des Theaterstücks aus dem Standortbereich Koblenz, darunter der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generalarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, wurden in einer szenischen Collage in den Kriegsalltag eines Soldaten im 1. Weltkrieg hineingezogen. Die kunstvolle Mischung aus Roman („Heeresbericht“ von Edlef Köppen), der Lyrik August Stramms, Grafiken von Otto Dix sowie Briefen von Soldaten und zeitgenössischer Musik führte dem betroffenen Publikum den Wahnsinn des Krieges eindrücklich vor Augen und wie er Menschen nachhaltig verändert.
In der anschließenden Diskussion berichteten die Darsteller des Ensembles von ihren bisherigen Auftritten seit 2014, etwa an Schulen oder im Ausland. Stets standen die erlebten Gräuel der Hauptfigur im Vordergrund, unabhängig davon, ob dies nun aus deutscher Perspektive geschildert wurde. „Der Schrecken ist universell“, fasste Initiator und Hauptdarsteller Oliver Hermann die Resonanz zusammen. Die Feldpostkarten seines im 1. Weltkrieg gefallenen Urgroßvaters hatten ihn zu dem Stück inspiriert. „Genau diese Mischung aus persönlicher Betroffenheit und Originaldokumenten macht die Aufführung von „Weltenbrand“ zu einem besonders emotionalen Element politischer, historischer und ethischer Bildung“, so General Zudrop.
Heute befinden sich rund 3.200 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr weltweit im Einsatz. Auch ein Teil von ihnen und ihrer Vorgänger haben an Kampfhandlungen teilgenommen oder von einem Krieg verursachte Zerstörung und Leid erlebt. Der Beauftragte für Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBSPosttraumatische Belastungsstörung) verzeichnete 2017 1.900 Betroffene.
General Zudrop: „Unser Selbstverständnis als eine professionelle Einsatzarmee ist, dass wir uns im Rahmen der Fürsorge und Menschenführung, also Herzstücke der Inneren Führung, mit diesen Phänomenen aktiv auseinandersetzen.“ Dazu bildet das ZInFüZentrum Innere Führung unter anderem so genannte Lotsen für die Betreuung Betroffener aus- und weiter. Darüber hinaus bietet die Bundeswehr beispielsweise ein Psychosoziales Netzwerk, das regional erreichbar ist. Neben Ausbildungshilfen und praktischer Beratung zu Stress, Verwundung, Tod und Trauer nutzt die Sportschule in Warendorf den Sport als Mittel zur Regeneration und Heilung.