Transkription Zentrum Innere Führung: Herz und Seele der Bundeswehr

Die Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer:

Meine sehr geehrten Damen und Herren, herzlich willkommen. Ich freue mich sehr, dass ich heute Morgen die Gelegenheit hatte, hier beim Zentrum Innere Führung in Koblenz sein zu dürfen. Das ist ein Besuch, der schon lange geplant war, bei dem uns COVID jedoch jedes Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. 

Ich habe in den letzten Monaten häufig meine Gespräche gehabt mit dem Beirat Innere Führung, insofern ist mir das Thema sehr wichtig und ich freue mich jetzt, dass ich heute hier im Zentrum bin. Ich habe gerade eben auch in dem Austausch mit denen, die hier arbeiten, noch einmal deutlich gemacht, dass wir uns hier, wenn Sie so wollen, im Herzen und in der Seele der Bundewehr befinden. Denn eine der Lektionen, die wir gelernt haben, in der schrecklichen NSNationalsozialismus-Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Neuaufbau auch der Bundeswehr, war, dass wir gesagt haben, wir wollen eine Armee, in der jeder weiß, dass er bei allem Befehl und Gehorsam vor allem seinem eigenen Gewissen verpflichtet ist. Und das ist das Prinzip der Inneren Führung, das ist etwas, was die Bundeswehr auch so besonders macht, wo man sehr deutlich erkennen kann, was eigentlich die eigene positive Tradition der Bundeswehr ist. Das wird hier gelebt, wird hier entwickelt. Zum einen in Angeboten, in Richtlinien auch, für das Führen, für das Arbeiten in der gesamten Bundeswehr, aber es wird hier auch vermittelt in vielen Lehrgängen – 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Jahr – mehrere hundert Trainings und 300 Seminare im Jahr. Das zeigt wie vielfältig es ist und gleichzeitig auch über die Einbindung des Beauftragten des Generalinspekteurs der Bundeswehr für Erziehung und Ausbildung kommt es zu einem unmittelbaren Austausch dessen, was in der Truppe gebraucht wird, was sich dort entwickelt, was ins Programm hier übernommen werden muss und umgekehrt, was das Programm sozusagen in die Truppe transportiert, das ist sehr gut aufgesetzt und ich gehe wirklich mit sehr, sehr guten Eindrücken auch wieder von diesem Besuch weg. 

Was vor allem für die Zukunft wichtig wird, ist wirklich auch deutlich zu machen, dass es hier nicht um weiche Themen geht, also nach dem Motto „darum kann man sich kümmern, wenn man sonst nichts zu tun hat in der Bundeswehr“, sondern es geht hier um die Kernfrage auch dessen, was Bundeswehr und was insbesondere das Soldaten-Sein ausmacht. Nämlich die Fragen „Wie nehme ich sozusagen meinen Dienst war? Wann kommt ein Punkt, wo kommt der Punkt, an dem das vielleicht mit meinen eigenen Gewissen nicht vereinbar ist? Wie verhalte ich mich dann?“ Es hat also auch was mit soldatischer Erziehung zu tun und wir haben uns gerade eben, Generalmajor Bodemann und ich, auch darüber unterhalten, das ist, wenn Sie so wollen, Kerngeschäft auch in der Bundeswehr. Deswegen ist dieser Ort so ein wichtiger und das Zentrum Innere Führung war gerade auch in den vergangenen Monaten ja sehr involviert, auch in der Aufarbeitung in der Begleitung der schwierigen Situationen, die wir hatten. Ob das beim KSKKommando Spezialkräfte der Fall war, ob es bei anderen Vorfällen der Fall ist – wie jetzt beim Wachbataillon – oder anderen Phänomenen. Immer steht uns das Zentrum Innere Führung zur Verfügung und das Zentrum Innere Führung – und das möchte ich an dieser Stelle auch sagen – hat sich sehr engagiert z. B. diesen Sommer als wir den Terroranschlag auf Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in Mali hatten, als es darum ging die Verletzten hier aufzunehmen, die Familien mit zu betreuen, sozusagen auch hier mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und dafür darf ich ein ganz, ganz herzliches Dankeschön sagen und ich kann sagen: Wir können stolz sein auf das Prinzip Innere Führung und wir können stolz sein auf dieses Zentrum Innere Führung und es wird auch für die Zukunft weiter viel Arbeit bleiben, aber ich glaube diese Arbeit ist hier in wirklich besten Händen.