Racial Bias
Racial Bias
Unser Gehirn ist meist rassistischer als wir selbst.
Die meisten von uns ordnen sich selbst als nicht-rassistisch und weltoffen ein und nehmen für sich in Anspruch, auch im Arbeitsalltag Kameradinnen und Kameraden unterschiedlicher kultureller Herkunft neutral oder positiv gegenüber eingestellt zu sein. Durch erfahrungsbildende Methoden im Rahmen von Trainings der Interkulturellen Kompetenz werden viele von jedoch schnell auf eigene Stereotype und Vorurteile gestoßen, denen man sich ungern stellt: Denn die soziale Erwünschtheit setzt uns unter Druck, dass sie nicht da sein dürfen. Dies verhindert jedoch die bewusste Auseinandersetzung dieser Vorurteile. Doch selbst wenn dies gelingt: Einige auf ethnischer Herkunft basierende Assoziationen laufen dennoch in unserem Gehirn ab und lenkt unser Verhalten, ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind. Einfache Versuchsanordnungen decken dies auf. So wurden Probanden beispielsweise in schneller Abfolge Bilder von Personen unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit gezeigt. Diese hatten entweder eine Waffe in der Hand oder ein Handy. Die Probanden sollten in Bruchteilen von Sekunden entscheiden: Waffe oder Handy – Gefahr oder nicht? Das Ergebnis zeigte klar, dass trotz gleicher Verteilung eine dunklere Hautfarbe bei weißen Probanden überdurchschnittlich oft den Reiz „Waffe/Gefahr“ ausgelöste.
Was tun? Biases auf Grundlage von ethnischer Zugehörigkeit sind oft sehr resistent und verstärken sich immer wieder selbst. Den größten Effekt haben positive, ganz persönliche Begegnungen weswegen der interkulturelle Dialog in einer Organisation stets aktiv gefördert werden sollte. Gezielte Anti-Bias-Trainings können bei wahrgenommenen Problemen in einzelnen Einheiten oder Teams viel bewirken.