Leitstelle Lotsen der Bundeswehr

Leitstelle Lotsen der Bundeswehr

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Immer wieder kehren Soldaten und Soldatinnen körperlich oder seelisch geschädigt aus Auslandseinsätzen zurück.

Zusätzlich zu den sich daraus ergebenden Belastungen für die Betroffenen und ihre Angehörigen kommen dann oftmals noch zahlreiche administrative und organisatorische Schwierigkeiten hinzu. Ohne Hilfe Dritter kann dies die Kräfte und Fähigkeiten der Soldatinnen und Soldaten schnell übersteigen und damit überfordernd wirken. Daher bildet das Zentrum Innere Führung sogenannte „Lotsinnen und Lotsen für Einsatzgeschädigte“ aus.

Ihre Aufgabe ist es, ihre einsatzgeschädigten Kameradinnen und Kameraden bei der Suche nach geeigneten Hilfs- und Unterstützungsangeboten aktiv zur Seite zu stehen. Auf unbürokratische Weise erhalten die betroffenen Soldaten und ihre Angehörigen so Beistand „auf Augenhöhe“.
Um die Lotsenorganisation bundeswehrweit zu koordinieren, wurde die „Leitstelle Lotsen“ der Bundeswehr am Zentrum Innere Führung eingerichtet. Sie führt ein zentrales Verzeichnis aller Lotsinnen und Lotsen in der Bundeswehr, führt deren Ausbildung durch, bietet Weiterbildungen an, stellt Informationsmaterial bereit und führt in jedem zweiten Jahr eine Tagung für alle Lotsinnen und Lotsen der Bundeswehr durch.

Zur Geschichte der Leitstelle Lotsen am Zentrum Innere Führung

Nach den schweren Gefechten des Jahres 2010 im Einsatz in Afghanistan stellten das deutsche Heer und der Deutsche Bundeswehr-Verband e. V.eingetragener Verein fest, dass es zwar eine große Zahl von Hilfs- und Unterstützungsangeboten für Soldatinnen und Soldaten gibt, die verletzt oder krank aus den Einsätzen zurückkommen, dass es aber schwer ist, das Angebot umfassend zu kennen und sich darin zurecht zu finden.

Deswegen entstand die Idee, einen „Kümmerer“ bzw. „Lotsen“ in den Verbänden zu etablieren, der als „bekanntes Gesicht“ der Ansprechpartner bzw. die Ansprechpartnerin auf Augenhöhe für die Versehrten sein sollte.

Im November 2011 führte das ZInFüZentrum Innere Führung daraufhin den ersten Pilotlehrgang für Lotsinnen und Lotsen für Einsatzgeschädigte durch. Das Training wurde aufgrund der ersten Erfahrungen schnell von einer Woche auf zwei Wochen ausgedehnt und fand großen Zuspruch.

Im Jahr 2014 erschien die erste Vorschrift zu dem Thema, und im Jahr 2016 wurde die dort geforderte „Lotsenleitstelle“ am ZInFüZentrum Innere Führung eingerichtet. Ein Stabsoffizier und ein Organisationsfeldwebel koordinieren seitdem die Lotsenorganisation der Bundeswehr, bilden die Lotsinnen und Lotsen aus und weiter und unterhalten ein zielorientiertes Informationsmanagement. Die Lotsenleitstelle - seit 2019 „Leitstelle Lotsen“ - ist darüber hinaus an der Weiterentwicklung der Lotsenorganisation unter fachlicher Führung durch BMVgBundesministerium der Verteidigung FüSK III 2 durchgehend beteiligt.

Das inzwischen etablierte Aus- und Fortbildungsprogramm gestaltet sich umfangreich und vielfältig.

Die Leitstelle führt pro Jahr insgesamt fünf jeweils zehntägige Trainings durch, in denen die Teilnehmenden Grundkenntnisse über die Hilfs- und Unterstützungsangebote, das Netzwerk der Hilfe sowie über die Arbeitsweisen von Lotsen und Lotsinnen erhalten.

Zweimal jährlich bietet sie eine Lotsen-Fortbildung an. Dort steht der Erfahrungsaustausch der Lotsinnen und Lotsen untereinander sowie die Psychohygiene im Vordergrund. In der Weiterbildung wird zusätzlich - neben psychologischen Aspekten - ein jeweils aktuelles Schwerpunktthema behandelt.

Einmal jährlich findet darüber hinaus eine Lotsen-Auszeit statt, in der Lotsinnen und Lotsen mit ihren Familien die Lotsentätigkeit reflektieren, die Auswirkungen auf die Familien überdenken, sich entspannen und gegebenenfalls Veränderungen einleiten können. Diese Maßnahme wird finanziell durch die Evangelische Militärseelsorge getragen und auch personell unterstützt.

Schließlich wird alle zwei Jahre eine Lotsentagung für alle Lotsinnen und Lotsen durchgeführt, die sich eines hohen Zuspruchs erfreut. Die Teilnehmendenzahl lag bislang zwischen 80 bis 160 Personen. Eingebettet in ein buntes Programm von Fachvorträgen, steht dabei das „Netzwerken“, Gespräche und gegenseitiges Kennenlernen sowie der Austausch im Vordergrund.

Mit den beschriebenen Maßnahmen schafft und hält die Leitstelle Lotsen enge Verbindung innerhalb der „Community“ - eine „Familie“ von Gleichgesinnten, deren Ziel es ist, benachteiligte Kameradinnen und Kameraden zu unterstützen und ihnen den Weg der Genesung zu erleichtern.

Portrait Oberstleutnant Martin Mehringer
Martin Mehringer, Oberstleutnant Bundeswehr/Fabian Schier


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Die Leitstelle Lotsen der Bundeswehr

koordiniert die Lotsenorganisation in der Bundeswehr.

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