Vom Berufssoldaten zum Oberbürgermeister
Vom Berufssoldaten zum Oberbürgermeister
- Datum:
- Ort:
- Andernach
- Lesedauer:
- 1 MIN
Soldaten und Soldatinnen können nicht nur in Uniform für die Werte des Grundgesetzes eintreten. Auch außerhalb des Dienstes können alle Bundeswehrangehörigen einen Beitrag zu einer wehrhaften Demokratie leisten. Wie Oberstleutnant Christian Greiner, der die Erkennungsmarke 2023 gegen die Amtskette als Oberbürgermeister in Andernach getauscht hat.
Einsatz als Oberbürgermeister
Soldaten sollen „Staatsbürger in Uniform„ sein, also weitgehend die gleichen Rechte und Pflichten haben wie jede oder jeder andere Deutsche. Das heißt auch, dass sich Soldatinnen und Soldaten politisch engagieren dürfen. Was auch parallel zum aktiven Dienst möglich ist, regelt das Soldatengesetz. In der Praxis gibt es aber viele Beispiele für politisch engagierte Soldatinnen und Soldaten.
Das zeigt unser Beitrag in der aktuellen IF – Zeitschrift für Innere Führung zum Titelthema: Was macht unsere Demokratie wehrhaft? Zu ihnen gehört Christian Greiner. Er hat zuletzt als Oberstleutnant im Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr gedient und ist seit 2023 Oberbürgermeister von Andernach, einer Stadt mit großer Bundeswehr-Vergangenheit. Im Interview mit der IF-Redaktion spricht er über seinen Rollenwechsel.
5 Fragen an Christian Greiner
Herr Greiner, seit 2023 sind Sie Oberbürgermeister der Stadt Andernach. Mit Beginn dieser Tätigkeit ruht Ihr Dienstverhältnis als Berufssoldat. Wie geht es Ihnen mit dieser Entscheidung?
Zunächst einmal finde ich die Regelung, wie sie das Soldatengesetz vorgibt, gut, weil ich eben nicht automatisch aufhöre, Soldat zu sein. Mein Dienstverhältnis ruht lediglich und ich werde weiterhin beim Personalamt geführt. Für mich ist es wichtig, dass ich sagen kann, dass mein Dienstverhältnis auf Antrag wiederauflebt, sollte ich eines Tages nicht wiedergewählt werden. Meine Uniform hängt weiterhin bei mir zu Hause im Schrank. Ich war vorher 23 Jahre lang im aktiven Dienst, mit vielen Führungsverwendungen, zuletzt als Dezernatsleiter Versorgungsverantwortung im Zentrum Kommunikative Operation. Diese Zeit schüttelt man nicht so einfach ab, von daher war am Ende, trotz aller Vorfreude auf die neue Tätigkeit als Oberbürgermeister der Stadt Andernach, beim Abschied ein weinendes Auge mit dabei.
Vor dem Wechsel in das Wahlbeamtentum waren Sie viele Jahre als ehrenamtlicher Politiker „nebenher“ aktiv? Wie anspruchsvoll war es, dass mit Ihrem soldatischen Dienst unter einen Hut zu bekommen?
Es ist schon anspruchsvoller als andere Ehrenämter. Wenn man es ordentlich macht, ist es sehr zeitintensiv. Aber es hat sich immer gut angefühlt, weil die Tätigkeit Auswirkungen auf die Gemeinschaft und die Stadt, in der ich lebe, hatte.