Alles unter einem D-A-CH

Alles unter einem D-A-CH

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
3 MIN

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Für drei Tage versammelten sich nationale und internationale Experten aus Militär, Kirchen, Akademien und dem Verteidigungsministerium am Zentrum Innere Führung in Koblenz. Vom 17.Juni bis zum 19. Juni diskutierten sie, tauschten sich aus und knüpften Kontakte.

Ihr Thema: „Was ist Militärethik“.

...und was ist D-A-CH?

Dr. Thomas Elßner vom Katholischen Militärbischofsamt (KMBAKatholisches Militärbischofsamt ) erklärt es:

Dr. Thomas Elßner vom Katholischen Militärbischofsamt im Interview

Dr. Thomas Elßner vom Katholischen Militärbischofsamt im Interview

Bundeswehr

„Das Militär stellt einen besonderen Kontext dar, weil es sich hier immer um die grundsätzliche Entscheidung von Leben und Tod, vielleicht ähnlich wie bei der Polizei, handelt. Vor 14 Jahren haben wir uns schon Gedanken darübergemacht, wie es im großen deutschsprachigen Bereich Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz (CH) mit Militärethik aussieht. Deshalb die Abkürzung D-A-CH, die eben für die einzelnen Nationen steht.“

Ein Soldat, eine Soldatin müssen mehr können, als „nur“ das militärische Handwerk zu beherrschen. Sie müssen Verantwortung für ihr Handeln übernehmen, für Leib und Leben, für sich und andere. Gerade auch vor dem Hintergrund der internationalen Auslandseinsätze, ist ein ethisches Fundament dazu der entscheidende Leitfaden.

Militärsuperior MMag Stefan Gugerel aus Österreich im Interview

Militärsuperior MMag Stefan Gugerel aus Österreich im Interview

Bundeswehr

„Soldaten werden dazu ausgewählt Entscheidungen zu treffen. Ethik ist die Kunde von der richtigen Entscheidung oder sogar das Kernwerkzeug des Soldatenberufes. Ich denke, es ist wichtig neben all den technischen Fertigkeiten die wir bei der Ausbildung erlernen vor allem zu wissen, warum wir dieses Handeln brauchen und wann wir welche Mittel einsetzen sollen. Insoweit denke ich, dass Ethik vielleicht sogar die Kernlehre ist die Soldaten am Anfang schon mitnehmen müssen damit sie auch während ihrer Ausbildung schon sehen können worauf Wert zulegen ist und worauf nicht.“  so Militärsuperior MMag Stefan Gugerel (Österreich)

Oberstleutnant Roman Spinnler vom Psychologisch-Pädagogischen Dienst der Schweizer Armee betont die Wichtigkeit einer fundierten ethischen Haltung und Ausbildung seiner Spezialisten.

Der Schweizer Oberstleutnant Roman Spinnler im Interview

Der Schweizer Oberstleutnant Roman Spinnler im Interview

Bundeswehr

Die Ausbildung meiner Spezialisten des Psychologisch-Pädagogischen Dienstes ist deshalb sehr wichtig, weil wir beratend tätig sind.Meine Spezialisten unterstützen Führungspersonen, sowohl in der Ausbildung aber auch in der Einsatzvorbereitung, im Einsatz und bei der Rückkehr. Deshalb ist es umso wichtiger, dass meine Spezialisten in diesem Bereich sehr kompetent sind.“

Ethisches Handeln und Verhalten wirkt sich nicht nur nach außen, sondern auch auf das innere Gefüge, die Motivation und die Persönlichkeitsbildung aus. Ziel ist es dabei, Werte und Verantwortungsbewusstsein an alle Bundeswehrangehörigen aller Ebenen zu vermitteln, um die Bundeswehr zu stärken.

Hauptmann Asg. Stefan Junger der Schweiz im Interview

Hauptmann Asg. Stefan Junger der Schweiz im Interview

Bundeswehr

Die Armee ist eine Zwangsgemeinschaft und in dieser Zwangsgemeinschaft zusammen mit vielen Leuten die man sich nicht ausgesucht hat, da tauchen plötzlich Fragen auf nach Menschenwürde, nach Kameradschaft, nach Verantwortlichkeit etc. Also es ist einfach nachgefragt seitens der Soldaten mit ihnen im Dialog zu stehen.“  so Hauptmann Asg. Stefan Junger (Schweiz)

Und auch der Dialog der Experten und die Netzwerkarbeit wird weitergehen. Die D-A-CH Tagung Ethik findet auch in Zukunft im jährlichen Wechsel zwischen Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Dieses Jahr stand die Zentrale Ansprechstelle für Ethikausbildung (ZEthA) am Zentrum Innere Führung in der Federführung.

OL Hildenbeutel im Interview

Oberleutnant Uwe Hildenbeutel ist begeistert von der organisierten Tagung.

Bundeswehr

 „Der Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene ist deswegen wichtig, weil man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Wir wollen uns aktiv mit den Erfahrungen anderer auseinandersetzen und schauen was machen die an Ausbildung, haben die Studien? Wie wirkt sich das ganze aus und so ergänzt man sich einfach gegenseitig in der Ausbildung, mit Produkten. Deswegen machen wir solche Tagungen hier.“

Der internationale Wissensaustausch liefert neue Perspektiven und Ideen für die Ethikausbildung in der Truppe. Die gemeinsamen ethischen Grundlagen soldatischen Handelns sind damit auch ein deutliches Zeichen für die gemeinsame Ausrichtung der Streitkräfte in Europa.

von Ralf Goldberg

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