„Wo klemmt die Säge?“ – Direktorenkonferenz des Aufgabenverbundes Innere Führung hat militärische Ausbildungskultur im Fokus

„Wo klemmt die Säge?“ – Direktorenkonferenz des Aufgabenverbundes Innere Führung hat militärische Ausbildungskultur im Fokus

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
3 MIN

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Lebhafte Diskussionen haben die diesjährige Direktorenkonferenz am 29. Oktober 2019 am Zentrum Innere Führung (ZInFüZentrum Innere Führung) geprägt. Die 23 Teilnehmer aus dem Aufgabenverbund Innere Führung bearbeiteten eine prall gefüllte Agenda rund um das Thema Ausbildung, die Innere Führung immer im Blick. „Ein voller Erfolg mit voll besetztem und engagiertem Plenum,“ fasste Generalmajor Reinhardt Zudrop, Kommandeur ZInFüZentrum Innere Führung und Leiter der Tagung, zusammen.

Als Einstieg präsentierte Kapitän z.S. Lehnen vom Ausbildungsreferat des BMVgBundesministerium der Verteidigung (Abt FüSK I 3) den aktuellen Stand der AGENDA AUSBILDUNG. In sieben Handlungsfeldern hatte sich sein Team der Frage gewidmet: „Wo klemmt die Säge im Bereich Ausbildung?“ Die Ergebnisse einer aktuellen bundeswehrweiten nicht-repräsentativen Befragung auf Einheitsebene boten wichtige Erkenntnisse darüber, wo beim Onboarding, Inprocessing und Halten des Personals Prozesse verbessert werden müssen. Letztendlich muss die militärische Ausbildungskultur der Bundeswehr streitkräftegemeinsam, wertegebunden und wertschätzend sein, wie es der Generalinspekteur formuliert hat.

Eine Reihe von Maßnahmen

Eine Gruppe Rekruten lauscen den Asführungen ihres Ausbilders

Im Fokus: eine einsatzorientierte gemeinschaftliche militärische Ausbildungskultur

Bundeswehr/Sebastian Wilke

Das ZInFüZentrum Innere Führung berichtete über den im Februar durchgeführten Pilot-Lehrgang „Innere Führung mit Mannschaften“. Neben der Wertschätzung dieser Dienstgradgruppe stand dabei im Vordergrund, die Innere Führung als Führungskultur der Bundeswehr zu vermitteln. Die Rückmeldungen zu diesem Lehrgang waren durchgehend positiv, und so diskutierte das Plenum, in welcher Form vergleichbare Angebote für Soldatinnen und Soldaten im Mannschaftsdienstgrad auch künftig angeboten werden können. Denn immerhin dienen aktuell rund 48.600 Mannschaftssoldaten, davon rund 40.800 als Zeitsoldaten mit einer durchschnittlichen Dienstzeit von über 10 Jahren in den Streitkräften.

Oberst i.G. Dr. Lange, Referatsleiter BMVgBundesministerium der Verteidigung FüSK III 3 (Innere Führung) konnte über den Auf- und Ausbau einer Vorschriftenreihe zur Menschenführung berichten. Hier spielen die politische, historische und ethische Bildung der Bundeswehrangehörigen eine Rolle, die später zu einer Gesamtvorschrift „Persönlichkeitsbildung in der Bundeswehr“ zusammengefasst werden. Die Ausbildungshilfen und Handreichungen u.a. zum Umgang mit Sexualität, mit Abhängigkeit und Sucht sowie mit minderjährigen Soldaten befinden sich derzeit in der Endbearbeitung und werden in Kürze veröffentlicht.

Vervollständigt wurden die Agendapunkte durch Beiträge des „Common Campus“, also aus dem Bildungsdreieck ZInFüZentrum Innere Führung, dem Bildungszentrum der Bundeswehr (BiZBwBildungszentrum der Bundeswehr) und der Führungsakademie. BiZBwBildungszentrum der Bundeswehr-Präsident Reifferscheid stellte beispielsweise ein Mentoringprogramm als Instrument der Personalentwicklung für rund 40 junge zivile Führungskräfte des höheren Dienstes vor.  Der Leiter des Studierendenbereichs an der Universität der Bundeswehr in Hamburg, Oberst i.G. Krause,  erläuterte zudem Gedanken zur Verbesserung der Studierfähigkeit angehender Offiziere, vor allem in technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen (sogenannte „MINT-Fächer“).

Generalmajor Zudrop lobte nicht nur die fachliche Vielfalt und Qualität der Vorträge, sondern freute sich auch über die Präsenz und Diskutierfreudigkeit der Teilnehmer. „Die Weiterentwicklung der Inneren Führung ist eine Aufgabe, die nie beendet ist. Die heute besprochenen Meilensteine zeigen mir, dass wir ein gutes Stück des Weges vorangekommen sind.“


Über die Direktorenkonferenz des Aufgabenverbundes Innere Führung:

In der Direktorenkonferenz (DirKonf) sind seit 1980 die Dienststellen der Bundeswehr sowie die Unterabteilung Führung Streitkräfte III des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung FüSK III) zusammengeführt, soweit sie im Aufgabenverbund Innere Führung unter Leitung des Zentrums Innere Führung (ZInFüZentrum Innere Führung) Inhalte der Gestaltungsfelder der Inneren Führung (InFüInnere Führung) bearbeiten oder wesentliche Beiträge zu den Aufgaben und Gestaltungsfeldern leisten können.

Dazu gehören die Abteilungen Führung aller Führungskommandos der Organisationsbereiche ebenso wie die Universitäten der Bundeswehr, die Führungsakademie, das Planungsamt, das Bundesamt für das Personalmanagement und weitere Dienststellen.

Wesentliche Aufgabe des Gremiums ist die Anpassung und Weiterentwicklung der Inneren Führung als Bindeglied zwischen strategischer und taktischer Ebene.

Über den sogenannten „Regelkreis Innere Führung“ werden ab 2020 systematisch Vorgaben in konkrete Produkte und Maßnahmen umgesetzt. Dazu dienen ministerielle Weisungen, Umsetzungshilfen des ZInFüZentrum Innere Führung, die Ausbildertagung Innere Führung sowie die Direktorenkonferenz als ständige Arbeitsplattformen im Jahresrhythmus.

von Enno Urbeinz

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