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Premiere: Waffeneinsatz einer lasergesteuerten Bombe trainiert

Premiere: Waffeneinsatz einer lasergesteuerten Bombe trainiert

Datum:
Ort:
Baumholder
Lesedauer:
2 MIN

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Die Verwendung von Luft-Boden-Waffen unter Führung von Fliegerleitoffizieren am Boden kann in bestimmten militärischen Situationen ein wirksames Mittel sein. Auf dem Truppenübungsplatz Baumholder wurde dies erstmals mit lasergeführter Übungsmunition trainiert – eine Premiere für die Übungsplätze der Bundeswehr.

Drei Soldaten hocken am Boden und schauen durch aufgestellte Geräte

Tschechische, USUnited States-amerikanische und deutsche Feuerleitoffiziere führen die Besatzungen vom Boden aus ans Ziel

Bundeswehr/Jeffrey Hess

Der Truppenübungsplatz Baumholder in Rheinland-Pfalz wird von der Bundeswehr und USUnited States-Streitkräften sowie von weiteren NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern genutzt. Neben den deutschen Ausbildungseinrichtungen für Fliegerleitoffiziere  aus dem benachbarten Idar-Oberstein und der deutsch-französischen JTACJoint Terminal Attack Controller -Ausbildungseinrichtung Centre de Formation à l’Appui Aérien (CFAA) aus Nancy führt auch die U.S. Air Force in Europa hier Aus- und Weiterbildung ihrer JTACs durch. Aufgrund der Interoperabilität ist das Personal dabei untereinander austauschbar und durchläuft ebenso die unterschiedlichen Ausbildungseinrichtungen.

Ende Juli 2024 kam es hier in Zusammenarbeit mit den belgischen Luftstreitkräften zu einer Premiere: Erstmals wurde auf einem deutschen Truppenübungsplatz der Einsatz der lasergesteuerten Bombe GBUGuided Bomb Unit-12 trainiert. Mit ihr wurde durch belgische Kampfflugzeuge vom Typ F-16 ein gepanzertes Fahrzeug als Hochwertziel bekämpft.

Dem Vorhaben ging eine längere Vorbereitungsphase voraus: Nach der ersten Idee mussten die Zielgebiete mit den Anflugparametern, Beobachtungsstellen und Möglichkeiten zur Laserbeleuchtung sowie die Gefahrenbereiche erkundet, festgelegt und genehmigt werden. Letztlich wurden alte Panzer als Ziel aufgestellt und vermessen.

Kooperation zwischen vier Nationen

Doch wie kam es zu dieser multinationalen Zusammenarbeit von Militärangehörigen aus insgesamt vier Nationen? „Die 4th Combat Training Squadron der USAFE (Anmerkung der Redaktion: United States Air Forces in Europe) bietet Ausbildung für Soldatinnen und Soldaten aller NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten an“, weiß Hauptmann Frank Z., Leiter Truppenübungsplatzbetrieb in Baumholder, zu berichten. Einer der dortigen Dienstposten werde zurzeit von einem tschechischen Soldaten wahrgenommen.

„Und für die Durchführung von Luft-Boden-Waffen-Einsätzen werden regelmäßig Geschwader im mitteleuropäischen Raum angefragt“, erklärt er die belgische Beteiligung mit insgesamt drei Luftfahrzeugen. Die lasergesteuerten Waffen deutscher Eurofighter und Tornados können derzeit nicht in Baumholder eingesetzt werden. Die Luftwaffe übt ihre Verfahren aufgrund größerer Gefahrenbereiche außerhalb Deutschlands. 

Eine Rakete fliegt durch die Luft. Kurz vor ihr steht ein alter Panzer.

Im Anflug: Die GBUGuided Bomb Unit-12 unmittelbar vor dem Einschlag im Ziel auf dem Truppenübungsplatz Baumholder

Bundeswehr/Jeffrey Hess
Ein Kampfflugzeug fliegt am Himmel

F-16 aus Belgien: Erstmals wurde auf einem deutschen Truppenübungsplatz der Einsatz einer lasergeführten Bombe geübt

Bundeswehr/Jeffrey Hess

Nahezu ideale Trainingsbedingungen

Grundsätzlich bietet der Truppenübungsplatz Baumholder mit seiner Größe von 116 Quadratkilometern und der damit verbundenen Zielgebietsgröße beste Möglichkeiten, den Einsatz von Boden-Boden- sowie Luft-Boden-Kampfmitteln zu trainieren. Weiterer Vorteil ist die Größe des Flugbeschränkungsgebietes direkt über dem Truppenübungsplatz. Dies erlaubt es den Pilotinnen und Piloten, vom Tiefflug bis zu Höhen über 20.000 Fuß taktische Flugmanöver mit scharfen Waffeneinsatz durchzuführen. 

Dazu kommt, dass der Luftraum über dem Übungsplatz mit der „Temporary Reserved Airspace Lauter“ temporär für die zivile Luftfahrt gesperrt wird und ausschließlich für militärische Trainingsflüge zur Verfügung steht. Das ermöglicht das Üben in noch größerer Höhe. 

Hauptmann Z., der gleichzeitig auch stellvertretender Kommandant des Truppenübungsplatzes ist, zeigte sich am Ende der erfolgreich durchgeführten Premiere zufrieden. „Die standardisierten Verfahren bei der Luftnahunterstützung ermöglichen einfach eine gute Zusammenarbeit sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung“, berichtet er. Und die dabei gemachten Erfahrungen würden auch für künftige Trainings genutzt werden können. Die Gefahrenbereiche seien ebenso für die 250-Kilogramm-Sprengbombe MK82 genehmigt worden. Ein scharfer Durchgang – statt wie hier mit einer Übungsbombe – kann demnach nun jederzeit ebenfalls durchgeführt werden.

von PIZ TFK 

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