Vom Ungedienten zum Uniformträger
Vom Ungedienten zum Uniformträger
- Datum:
- Ort:
- Wiesbaden
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- 3 MIN
Vom Ungedienten zum Uniformträger: 59 Rekrutinnen und Rekruten des Projektes „Ungediente für die Reserve“ legten im Beisein des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein einen Tag vor dem 67. Gründungstag der Bundeswehr im Rahmen eines feierlichen Appells ihr Gelöbnis vor dem Wiesbadener Schloss Biebrich ab.
Die Rekrutinnen und Rekruten absolvierten ihre militärische Grundausbildung beim Landeskommando Hessen in drei Modulen, die jeweils eine Woche umfassten. Das Besondere daran: Die Männer und Frauen sind allesamt Ungediente, die sich freiwillig für den Dienst in der Reserve entschieden haben. Sie finden künftig in einer der beiden hessischen Heimatschutzkompanien ihre neue militärische Heimat.
So bunt wie die Zivilgesellschaft ist auch die angetretene Truppe: Der jüngste Rekrut ist 20 Jahre alt, der Älteste 50 Jahre. Die jüngste Rekrutin ist 31 Jahre, die Älteste wiederum 59 Jahre alt. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 35,5 Jahren. Auch die beruflichen Hintergründe könnten unterschiedlicher nicht sein. Von der Notärztin über den Hochschuldozenten, vom Studenten über Führungskräfte bis hin zu Busfahrern, Angestellten bei der Bundeswehr, Pflegekräften oder Handwerkern sind fast alle Berufsfelder abgebildet.
Deutschland dienen – aus tiefer Überzeugung
Auf dem Weg zum Gelöbnis haben die Frauen und Männer geschwitzt, gelitten und geflucht. Sie haben gelernt, was die Rechte und Pflichten der Soldatinnen und Soldaten sind. Und sie haben sich gegenseitig unterstützt und motiviert. Jäger Antje P., die die Rekrutenrede beim Gelöbnis hielt, erzählte, warum sie sich für die Ausbildung Ungedienter entschieden hat: “Mein Ansporn lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben und bin bereit, Deutschland zu dienen.“ Andere wiederum möchten die Bundeswehr in der Zivilgesellschaft sichtbarer machen oder einfach einen Beitrag dazu leisten, die Werte unserer offenen, freien und demokratischen Gesellschaft verteidigen zu können. Sie alle eint der Wunsch, einen Beitrag zur Sicherheit zu leisten - gerade in Zeiten großer geopolitischer Unsicherheit in Europa.
Willkommen im Landeskommando Hessen
Brigadegeneral Olaf von Roeder, Kommandeur Landeskommando Hessen, zollte in seiner Ansprache den Rekrutinnen und Rekruten Respekt dafür, sich freiwillig für den Dienst in der Bundeswehr entschieden zu haben. „Dies vor allem auch, weil Sie hierfür – anders als die Wehrpflichtigen früherer Zeiten – eine aktive und bewusste Entscheidung getroffen haben. Sie wollen sich freiwillig einbringen. Sie haben sich bewusst für diese Form des Engagements in unserem Gemeinwesen entschieden.“
Mit dem Feierlichen Gelöbnis wurden die Männer und Frauen im Dienstgrad Jäger Teil der soldatischen Gemeinschaft des Landeskommandos Hessen. Sie werden künftig in einer der hessischen Heimatschutzkompanien ihren „ganz persönlichen Beitrag zur Sicherheit unseres Landes und unserer Bevölkerung leisten“, so General von Roeder.
Rolle der Reserve von großer Bedeutung
Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein hob in seiner Rede die Bedeutung der Reserve hervor: „Reservisten sind überall in der Bundeswehr: nicht als Notnagel, nicht als schmückendes Beiwerk und ganz bestimmt nicht als Hilfsburschen. Zehntausende Reservisten unterstützen, vertreten und entlasten Jahr für Jahr die Truppe. Und ihr Dienst wird zunehmend wichtiger.“
Besonders mit Blick auf die aktuellen Konflikte in der Welt sei die Rolle der Reservistinnen und Reservisten von großer Bedeutung. Die Bundeswehr müsse daher abwehrbereit sein – „und dazu gehört auch eine starke Reserve, die zum Beispiel verteidigungswichtige Infrastrukturen im Inland schützt“, so der Ministerpräsident.
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