Ausbildungstag Heimatschutz

Standhafter Bär: Heimatschützer in Aktion

Standhafter Bär: Heimatschützer in Aktion

Datum:
Ort:
Klietz
Lesedauer:
2 MIN

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Bei der Übung Standhafter Bär 23 des Territorialen Führungskommandos geht es darum, größere Truppenverlegungen durch Deutschland zu planen und vorzubereiten. Den Heimatschutzkräften in den 16 unterstehenden Landeskommandos kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Bei einem Ausbildungstag zeigten sie ihr Aufgabenspektrum. 

Eine Gruppe von Soldaten steht vor einer Reihe Demonstranten die Rachtöpfe gezündet haben.

Anschlag auf einen Militätransport: Die Heimatschutzkräfte sind zum Schutz des Konvois aufgezogen

Bundeswehr/Anne Weinrich

Jetzt müssen die Soldatinnen und Soldaten aus dem Heimatschutzkompanien Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern ganz schnell handeln. Soeben hat eine Fahrzeugkolonne, auf der Waffen und Munition transportiert werden, eine kleine Ortschaft passiert. Deren Bewohnerinnen und Bewohner sind den Streitkräften gegenüber nicht wohl gesonnen. Ein Anschlag bringt den Militärkonvoi kurz hinter dem Dorf zum Stehen. Immer mehr Menschen nähern sich den Fahrzeugen. Sie ballen die Fäuste, schwenken Holzlatten. Es fliegen Steine. Die Heimatschützer stellen sich den gewaltbereiten Demonstranten entgegen. Die Lage eskaliert weiter. Da sehen die Soldatinnen und Soldaten, wie eine der Personen einen Molotow-Cocktail zum Wurf vorbereitet. Ein Warnschuss fällt. Wird er die Demonstrierenden von weiteren Angriffen abhalten?  

Anschlag abwehren, Ausspähversuch verhindern

Dieses Szenario ist Teil einer Lehrübung im Rahmen Standhafter Bär 2023. Eine Woche lang übte das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr mit den unterstellten Landeskommandos in Berlin die Koordination größerer Truppenbewegungen durch Deutschland. Es ging um sichere Transportwege, Versorgungspunkte, die Bereitstellung von Kraftstoffen, Nahrung und Unterkünften. Die Reservistinnen und Reservisten in den Heimatschutzverbänden der Landeskommandos unterstützen bei derartigen Vorhaben beispielsweise bei der Absicherung militärischer Einrichtungen. Ihren hohen Ausbildungsstand stellten sie unter Führung des Landeskommandos Hamburg auf dem Truppenübungsplatz Klietz im Norden Sachsen-Anhalts unter Beweis – unter anderem im Anschlagsszenario, das sie erfolgreich auflösen konnten.  

Ein Soldat hat ein Drohnenabwehrgerät auf der Schulter und ein Soldat zeigt mit der Hand gen Himmel.

Ausspähversuch: Eine Drohne über dem Versorgungspunkt wird zur Landung gezwungen

Bundeswehr/Anne Weinrich
Polizisten nehmen eine Person fest.

Zugriff: Die Berliner Polizeikräfte nehmen die Verdächtigen außerhalb des militärischen Sicherheitsbereichs fest

Bundeswehr/Anne Weinrich

Im weiteren Verlauf der Lehrübung sicherten die Heimatschutzkräfte einen Versorgungspunkt, wie er bei den beschriebenen Transporten genutzt wird. Sie kontrollieren einfahrende Fahrzeuge und sichern auf Wachtürmen den zugewiesenen Bereich. In der Lage folgt nun ein Ausspähversuch durch eine Drohne, wobei gleichzeitig drei Personen in unmittelbarer Nähe gesichtet werden. Die Drohne, die jetzt direkt über dem Lager fliegt, wird durch einen Drohnenabwehrtrupp zur Landung gebracht. Feldjäger werden hinzugezogen. Sie untersuchen das Gerät, entfernen den Akku und werfen eine Decke über die Drohne, um einen erneuten Start zu verhindern. Da sich der Bediener jedoch außerhalb der militärischen Liegenschaft befindet, muss die Polizei gerufen werden. Nur sie darf im vorliegenden Fall das Gerät beschlagnahmen. 

Nahtlose Zusammenarbeit mit der Polizei 

Unterstützt werden die übenden Soldatinnen und Soldaten des Heimatschutzes an diesem Tag von der Berliner Polizei. Denn nur im Verteidigungsfall darf die Bundeswehr selbst gegen den Drohnenbediener vorgehen – und das nur, wenn der Drohnenbediener ein klar erkennbares Mitglied feindlicher Streitkräfte ist.
 
So stellen die Polizistinnen und Polizisten die Drohne sicher, gehen anschließend gegen die identifizierten Saboteure außerhalb des Versorgungspunktes vor und nehmen sie letztlich fest. Die Festnahme beendet die Lage. Generalmajor Andreas Henne, stellvertretender Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos, lobt die gute Zusammenarbeit: „Der Tag hat sich für uns alle sehr gelohnt. Die Soldatinnen und Soldaten haben uns gemeinsam mit der Berliner Polizei gezeigt, was wir aktuell tun dürfen und gleichzeitig immer einen Ausblick gegeben, wie die Lage im Spannungsfall wäre.“ 
 

von Michael Wils-Kudiabor

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