Start am 22.April 2024

National Guardian: Heimatschutzkräfte üben bei Quadriga 24

National Guardian: Heimatschutzkräfte üben bei Quadriga 24

Datum:
Ort:
Deutschland
Lesedauer:
2 MIN

Steadfast Defender: Bis Juni 2024 trainieren etwa 90.000 NATO-Soldatinnen und Soldaten die Landes- und Bündnisverteidigung. Für die deutschen Heimatschutzkräfte findet in diesem Zusammenhang eine eigens angelegte Übung statt, bei der sie das Beherrschen ihrer Kernaufgabe, das Schützen und Sichern verteidigungswichtiger Infrastruktur, unter Beweis stellen.

Ein Soldat steht neben einem Checkpoint

Um die Landes- und Bündnisverteidigung zu gewährleisten, muss verteidigungswichtige Infrastruktur geschützt werden

Bundeswehr/Tom Twardy

Steadfast Defender ist die größte Übung der NATO seit Ende des Kalten Krieges. Deutschland fungiert dabei als Drehscheibe für Truppenverlegungen nach Nord-, Ost- und Südeuropa. Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr koordiniert die Transporte und Unterstützungsleistungen für die beteiligten deutschen und alliierten Streitkräfte. Zu diesen Leistungen gehören unter anderem die Versorgung mit Kraftstoff, Verpflegung und Wasser, die sanitätsdienstliche Unterstützung, aber auch die Bereitstellung von Unterkunftskapazitäten und KfzKraftfahrzeug-Abstellflächen.

Eingebettet in das NATO-Vorhaben ist die Heimatschutzübung National Guardian. Bundesweit üben Reservistendienstleistende im Heimatschutz zwei Wochen lang ihre Kernaufgabe: den Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur. Bereits im Januar 2024 haben die Heimatschutzkräfte in den Bundesländern jeweils die in der Übung zu schützende Infrastruktur identifiziert und Sicherheitsmaßnahmen ausgeplant. Am 22. April 2024 startet die Übung. 

Tanklager, Rastpunkte, Seehafen und mehr 

Die Bandbreite der zu schützenden Objekte ist groß: Sie reicht von Verladebahnhöfen in Süddeutschland bis zum Seehafen in Rostock, von Tanklager und Munitionsdepots bis hin zu einem multinationalen Rastpunkt, einem Convoy Support Center, das in der Oberlausitz betrieben wird. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen – diese Bundesländer bilden den Schwerpunkt während der NATO-Verlegungen.

Mehrere Militärfahrzeuge werden in einem Hafen auf eine Fähre gefahren

Bundeswehrangehörige unterstützen verbündete Nationen beim Be- und Entladen einer Fähre mit Fahrzeugen in einem deutschen Hafen

Bundeswehr/Anne Weinrich

In Bayern wird das Landeskommando mit seinen Heimatschutzkräften Ende April einen RHOE – Railhead of Embarkation also einen Verladebahnhof – in Feldkirchen schützen. Niedersachsens Reservistinnen und Reservisten sichern in Nienburg einen Bereitstellungsraum der verlegenden Truppe mit deren Großgerät angelehnt an einen APOE – einen Aerial Port of Embarkation. 

In Mecklenburg-Vorpommern liegt ein besonderer Schwerpunkt auf einem SPOE – einem Seaport of Embarkation. Hier wird in der ersten Maiwoche im Seehafen Rostock der Schutz der Beladung einer Fähre mit Hunderten militärischen Fahrzeugen geübt. 

Die Heimatschutzkräfte in Sachsen richten auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz einen logistischen Umschlagspunkt ein und üben ausschnittsweise den Schutz dieses Convoy Support Centers: Neben der Sicherung müssen hier Betankungen und Instandsetzungen durchgeführt sowie die marschierende Truppe auf den Weitertransport vorbereitet werden.

Mehr als eine Übung 

Die Besonderheit: Die Übung dient nicht nur Trainingszwecken, sondern die Heimatschutzkräfte unterstützen zugleich deutschlandweit reale Verlegungen deutscher und multinationaler Kräfte. Dabei wird auch das Zusammenwirken mit zivilen Behörden und Organisationen, unter anderen der Landes- und Bundespolizei sowie dem Technischen Hilfswerk und Deutschen Roten Kreuz geübt. 

Die Heimatschützerinnen und -schützer verursachen dabei selbst keine Einschränkungen im zivilen Bereich – durch die verstärkten Verlegungen bei den Großübungen Quadriga 24 und Steadfast Defender kann es jedoch zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen an Militärfahrzeugen kommen.  

von PIZ TFK 

mehr zum thema