Mit ganzem Herzen für das Familienbetreuungszentrum Bogen

Die Familienbetreuung der Bundeswehr lebt von vielen verschiedenen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Eine von ihnen ist Christiane Alisade. Seit mehr als zwei Jahrzehnten sorgt sie im Familienbetreuungszentrum Bogen bei jeder Veranstaltung für das richtige Ambiente. Dafür wurde sie sogar schon ausgezeichnet.

Eine Frau mit einem freundlichen Lächeln und einer Herzenswärme, die ansteckend ist - das ist Christiane Alisade. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist sie ehrenamtliche Helferin im Familienbetreuungszentrum (FBZFamilienbetreuungszentrum) Bogen, welches zum Landeskommando Bayern gehört.

„Ich finds hier schön. Ich bin hier gut aufgehoben“, erzählt Christiane Alisade. Dabei merk man schnell, wie stolz sie auf ihre Arbeit ist und darauf, ein Teil des FBZFamilienbetreuungszentrum Bogen zu sein. Seit 21 Jahren ist die engagierte Ehrenamtliche eine der treibenden Kräfte im FBZFamilienbetreuungszentrum Bogen. Ihr Steckenpferd: die Dekoration bei Veranstaltungen. Wer schon einmal dabei war, erkennt ihren Stil sofort.

Eine einladende Atmosphäre schaffen

„Niemand machts so schön wie wir.“ Jedes Mal aufs Neue steckt sie viel Herzblut in die Dekorationen für die Veranstaltungen. Dafür verbringt sie oft Stunden in ihrem eigenen Garten oder sammelt auf Spaziergängen Naturmaterialien wie Moos oder Tannenzapfen, um dann alles in kunstvollen Gestecken als Tischdekorationen zu arrangieren. Festlich und natürlich soll es aussehen, so dass sich die Gäste willkommen fühlen. Dank ihrer Kreativität wird aus dem Mittagessen in der schlichten Truppenküche ein richtiges Event und das Ambiente direkt besonders.

Immer wieder betont Christiane Alisade, wie wichtig das FBZFamilienbetreuungszentrum Bogen für Bundeswehrangehörige und deren Familien ist. Hier werden alle herzlich empfangen und wertgeschätzt. Durch ihren Einsatz hat sie es geschafft, eine heimelige Atmosphäre zu schaffen. Die liebevolle Dekoration vermittelt das Gefühl eines Zuhauses, das Gäste willkommen heißt. Ihre eigenen Erfahrungen und ihre herzliche Art machen sie zu einer Vertrauensperson für viele Angehörige von Soldatinnen und Soldaten.

Ihr Engagement für die Bundeswehr begann im September 2002, als sich ihr Sohn zum Auslandseinsatz in den Kosovo aufmachte. Im Rahmen einer Betreuungsveranstaltung für Angehörige von Soldatinnen und Soldaten erhielt sie im Dezember desselben Jahres eine Einladung zu einer großen Veranstaltung in die Niebelungenkaserne in Regensburg. Gemeinsam mit ihrer Familie und ihrer Schwiegertochter besuchte sie den Gottesdienst und half spontan den Soldatinnen und Soldaten beim Dekorieren. Schnell wurde ihre Fähigkeit und Hingabe deutlich, sodass der Leiter des FBZFamilienbetreuungszentrum sie ansprach: „Ich könnte Sie brauchen!“

Von diesem Moment an unterstützte die umtriebige Frau ehrenamtlich das Familienbetreuungszentrum und nahm schließlich noch während ihrer Berufstätigkeit regelmäßig freitags frei, um ihre aufwändigen Dekorationen vorzubereiten. Entgegen vieler Erwartungen war im Nachhinein eine der schönsten Erfahrungen der Auslandseinsatz ihres Sohnes. Obwohl die Vorbereitungszeit für sie sehr schlimm war, half ihr die Einbindung in die Familienbetreuung und der Kontakt zu anderen Angehörigen. Während der Einsatzzeit konnte sie dann im Vergleich zu den Monaten davor gut mit den Sorgen und Ängsten um ihren Sohn umgehen.

Die Dankbarkeit der Angehörigen ist der schönste Lohn

„Sie gehört dazu“, sagt Stabsfeldwebel Martin E., stellvertretender Leiter des Familienbetreuungszentrums Bogen. Sie fährt auch im Alter von 75 Jahren noch mit auf Ausflüge, wird bei zahlreichen Fragen mit einbezogen und hat bereits mehrmals den Bendlerblock in Berlin besucht – einmal sogar als Ehrengast. Aufgrund ihres Engagements im Ehrenamt verlieh ihr im Dezember 2011 der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière eine Auszeichnung. Doch das ist für Christiane Alisade eher nebensächlich. Ihr geht es um die Dankbarkeit der Angehörigen und darum, Menschen in schweren Zeiten etwas unterstützen zu können.

Auch ihre Kinder stehen hinter ihrer ehrenamtlichen Arbeit und unterstützen sie nach Kräften. Vieles wird von Christiane selbst aus verschiedenen Materialien gestaltet. Im Schnitt zehn Stunden investiert sie in die Vorbereitung für eine Veranstaltung.

Doch Christiane Alisade ist nicht nur die Frau, die mit Dekorationen verzaubert. Sie ist vielseitig und flexibel und bringt sich überall dort ein, wo sie gebraucht wird. Mit ihren 75 Jahren ist sie bereits zehn Jahre in Rente - dennoch denkt sie noch lange nicht ans Aufhören in der Familienbetreuung Bogen. Für sie ist Ehrenamt mehr als nur eine Verpflichtung - es ist eine Berufung.

von Nicolas Enders /  Victoria Stark