Bundesländer bedeutend für die Landesverteidigung
Bundesländer bedeutend für die Landesverteidigung
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr hatte am 27. Juni 2024 zu seinem dritten Jahresempfang geladen. Die Veranstaltung, die zum sicherheitspolitischen Austausch dient, fand in diesem Jahr in der Berliner Vertretung des Landes Brandenburgs statt – einem der wichtigsten Partner der Bundeswehr.
Dabei steht das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr (TFKTerritoriales Führungskommando der Bundeswehr) – nach der Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung von Anfang April 2024 – trotz seiner erst jungen Geschichte vor neuen Aufgaben. Noch in diesem Jahr soll gemeinsam mit dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee bei Potsdam das künftige Operative Führungskommando der Bundeswehr neu aufgestellt werden.
Diese tiefgreifende Änderung, verbunden mit einer künftigen Operationsführung aus einer Hand, stand im Fokus des Interesses beim dritten Jahresempfang des TFKTerritoriales Führungskommando der Bundeswehr, der in diesem Jahr passender Weise in der Landesvertretung Brandenburgs in der Hauptstadt stattfand.
Teamwork: Die Bundeswehr und das Land Brandenburg
Der gastgebende Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke betonte in seiner Eröffnungsrede die gute und sehr enge Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und den Menschen und Institutionen seines Bundeslandes in den vergangenen Jahrzehnten. „Die Bundeswehr ist ganz klar Teil unserer Gesellschaft. Es gilt aber nicht nur, Danke für Ihren Dienst zu sagen, sondern es gilt, gemeinsam alles dafür zu tun, dass die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes gestärkt wird und gleichzeitig aber auch die Bindung der Gesellschaft zur Bundeswehr weiter wächst“, so Woidke.
Frieden und Sicherheit als Voraussetzung
Generalleutnant André Bodemann, Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und Nationaler Territorialer Befehlshaber, hob in seiner Ansprache ebenfalls hervor, dass Brandenburg und die Bundeswehr auch aufgrund der Vielzahl der Amtshilfeeinsätze der Bundeswehr in den vergangenen Jahren in einer besonderen Verbindung stehen. Er betonte aber gleichzeitig auch, dass die Amtshilfe nicht der Hauptauftrag der Streitkräfte sei, auch wenn die Bundeswehr helfe, wenn sie gebraucht werde.
„Wir sind aber, und das sehen wir heute nach den drastischen Veränderungen der Sicherheits- und Bedrohungslage in Europa wieder sehr deutlich, eine im Grundgesetz verankerte Institution, die der Verteidigung unseres Landes dient“, so Bodemann. Frieden und Sicherheit seien die Voraussetzung für die Existenz unserer demokratischen Gesellschaftsordnung. „Und deswegen müssen wir bereit sein, unser Land und unser Bündnis gegen jeden Angreifer erfolgreich zu verteidigen – gesamtstaatlich wie auch gesamtgesellschaftlich“, betonte der Generalleutnant. Dafür brauche die Bundeswehr, zum Beispiel zur Umsetzung des Operationsplans Deutschland, auch die Strukturen und Kapazitäten aller 16 Bundesländer.
"Wenn Soldatinnen und Soldaten ihren Auftrag in den Bundesländern in Bezug auf die Landes- und Bündnisverteidigung oder bei der Amtshilfe erfüllen, sind wir auf die enge Zusammenarbeit mit den zivilen Institutionen in den Bundesländern angewiesen."
Ehrengarde, Gardemaß und Militärmusik
Zur Veranstaltung begrüßten Ehrenposten des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung die rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Militär, zu denen unter anderem der neu gewählte Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Marco Faber, sowie der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Bernd Schütt, zählten.
Unterstützung erhielten die Protokollsoldaten von einer Abordnung der „Langen Kerls“ aus Potsdam. So lautete die volkstümliche Bezeichnung für die Potsdamer Leibgarde des Königs Friedrich Wilhelm I. in Preußen – des „Soldatenkönigs“ –, die er ab 1707 für die neue Garnison aufstellen ließ. Namensgebende Besonderheit: Keiner der Soldaten durfte weniger als sechs Fuß – etwa 1,88 Meter – vorweisen, was angesichts der damals üblichen Körpergrößen eine nicht leicht zu erfüllende Forderung war. Heute erhält ein eingetragener Verein die Tradition aufrecht.
Musikalisch wurde der Abend vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr aus Berlin umrahmt. Soldatinnen und Soldaten des Wachbataillons begleiteten als Fackelträger den Auftritt der Musikerinnen und Musiker.
Die Tradition des jährlichen Jahresempfangs soll auch künftig – dann durch das neue Operative Führungskommando der Bundeswehr – fortgesetzt werden. Dabei wird weiterhin die Zusammenarbeit mit der Landesvertretung eines Bundeslandes in Berlin angestrebt.