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Scharfer Auftrag für den Hamburger Heimatschutz

Scharfer Auftrag für den Hamburger Heimatschutz

Datum:
Ort:
Hamburg
Lesedauer:
3 MIN

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Der Auftrag ist klar: Solange der Flugzeugträger HMSHis/Her Majesty's Ship „Queen Elizabeth“ im Hamburger Hafen liegt, sorgt das Landeskommando Hamburg für die Sicherheit von Schiff und Besatzung: rund um die Uhr, mit hundert Soldatinnen und Soldaten. Den Schutzauftrag an Land nimmt die 1. Heimatschutzkompanie Hamburg wahr, die Seeseite sichern Kräfte des Seebataillons.

Ein Flugzeugträger läuft in der Dämmerung in den Hafen ein. Im Hintergrund sind Kräne zu sehen.

Der britische Flugzeugträger HMSHis/Her Majesty's Ship „Queen Elisabeth“ macht für knapp eine Woche am Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder fest. Im Rahmen des Host Nation Supports plant und koordiniert das Landeskommando Hamburg den Besuch des Marineschiffes.

Bundeswehr/Andrea Hilscher

284 Meter lang und 75 Meter breit schiebt sich der wahrhaft majestätische Flugzeugträger HMSHis/Her Majesty's Ship „Queen Elizabeth“ an die Kaimauer im Hamburger Hafen. Tausende Schiffsspotter haben ihren Weg die Elbe hinauf verfolgt, schließlich ist sie das größte Marineschiff seit 2011, das einen deutschen Hafen besucht. 

Für die 1. Heimatschutzkompanie Hamburg verbindet sich mit dem Besuch des grauen Giganten ein besonderer Auftrag: Die Reservistinnen und Reservisten sollen jeglichen Versuch von Sabotage oder Spionage verhindern. Dafür haben sie, unter Führung des Landeskommandos Hamburg, einen militärischen Sicherheitsbereich rund um den Liegeplatz der HMSHis/Her Majesty's Ship „Queen Elizabeth“ eingerichtet. 

Erster scharfer Auftrag für Heimatschutzkompanie

Oberstleutnant Jürgen Bredtmann, Sprecher der Bundeswehr in Hamburg: „Wir sind nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden. Wir sind täglich mit neuen hybriden Bedrohungen konfrontiert. Um unseren alliierten britischen Freunden einen sicheren Aufenthalt in Hamburg zu gewährleisten, setzen wir die 1. Heimatschutzkompanie Hamburg ein.“ Der Auftrag der Heimatschutzkräfte – die Sicherung und der Schutz von verteidigungswichtiger Infrastruktur – wird hier zum ersten Mal in einem scharfen Auftrag übernommen. Etwa 100 Soldatinnen und Soldaten des Landeskommandos, der Heimatschutzkompanie und des Seebataillons sind hier eingebunden – das ist keine Übung.

Gute Ausbildung im Vorfeld

Einer von ihnen ist Stabsunteroffizier Andreas J. Er steht, unterstützt von zwei Kameraden, an einem Torposten und kontrolliert alle Fahrzeuge und Passierende, die den militärischen Sicherheitsbereich befahren oder betreten wollen.  Der Reservist fühlt sich gut vorbereitet: „Wir sind wirklich umfassend ausgebildet und können unseren Auftrag hier gut erfüllen.“ Ein reines Vergnügen ist der Dienst im Hafen allerdings nicht. Eisige Winde und Graupelschauer lassen die achtstündigen Schichten zur Herausforderung für Körper und Motivation werden.

Während die Torposten immer mal wieder Schutz unter einer Zeltplane finden, sind die Streifen der ungemütlichen Witterung ausgesetzt. Ein Streifengang dauert circa eineinhalb Stunden und führt entlang an Schutzzäunen und durch unwirtliches Gelände. „Unsere Heimatschützer sind top motiviert“, betont Bredtmann. „Sie sind sich ihrer Verantwortung in jedem Moment bewusst.“ Das spürt man deutlich in der Kompanie. „Endlich mal ein richtiger Auftrag“, sagen Andreas J. und seine Kameraden. „Jetzt können wir zeigen, dass wir das, was wir immer wieder geübt haben, auch in die Praxis umsetzen können.“

Drei Soldaten stehen neben einem Holzhäuschen und kontrollieren ein einfahrendes Fahrzeug.

Um Spionage und Sabotage zu verhindert, sichern Hamburger Heimatschutzkräfte und Angehörige des Seebataillons der Bundeswehr das Areal von der Land- und der Seeseite ab. Ein Militärischer Sicherheitsbereich darf nicht ohne Genehmigung betreten …

Bundeswehr/Andrea Hilscher

Gute Zusammenarbeit mit zivilen Kräften

Während die Heimatschützer die HMSHis/Her Majesty's Ship „Queen Elizabeth“ von Land aus sichern, haben Kräfte des Seebataillons den Schutz des Flugzeugträgers von der Seeseite aus übernommen. Vor dem Einlaufen des Schiffes suchten Minentaucher die Pier nach verdächtigen Gegenständen ab. Koordiniert werden die Kräfte von Major Karsten B., dem Leiter der sogenannten Force Protection. „Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einheiten und auch mit den zivilen Beteiligten funktioniert gut“, sagt er, doch die Herausforderung sei groß. 

Das zu überwachende Areal ist riesig und immer wieder müssen Aus- und Einfahrten für verschiedene Zulieferer kontrolliert werden. Die Besatzung des Flugzeugträgers verlässt das Schiff für Besuche in der Stadt und im Hamburger Umland. Auf dem Flugzeugträger selbst werden 500 Gäste zu einem Austausch erwartet. Viel zu tun also für die Heimatschützer.

Heimatschützerinnen und Heimatschützer gibt es in allen 16 Bundesländern. Ihr Hauptauftrag ist, verteidigungswichtige Infrastruktur zu schützen und zu sichern – insbesondere dann, wenn die aktive Truppe in anderen militärischen Aufgaben gebunden ist. Sie stehen auch regional und überregional bereit, wenn die Bundeswehr bei Naturkatastrophen und ähnlichen Fällen Amtshilfe leistet.

Der Auftrag in Hamburg ist direktes Ergebnis eines Abkommens zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland. Im Oktober 2024 unterzeichnet, regelt das „Trinity House Agreement“ die gegenseitige Unterstützung der Verteidigungsindustrie und die Verbesserung des Zusammenspiels der jeweiligen Streitkräfte.

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von Andrea Hilscher

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