Feierliches Gelöbnis: Ungediente für Heimatschutz ausgebildet
Feierliches Gelöbnis: Ungediente für Heimatschutz ausgebildet
- Datum:
- Ort:
- Nienburg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Neue Kräfte für den Heimatschutz: Vom Piloten über die Notfallsanitäterin zum Studenten und ITInformationstechnik-Spezialisten – 80 ungediente Freiwillige absolvierten in den vergangenen Monaten neben ihrem Beruf eine verkürzte Grundausbildung.
Mit einem feierlichen Gelöbnis in der Clausewitz-Kaserne in Nienburg, an dem neben Angehörigen auch Gäste aus Militär, Politik und Vertreterinnen und Vertreter der Blaulichtorganisationen teilnahmen, fand das Projekt für die Rekrutinnen und Rekruten seinen feierlichen Höhepunkt. Es war bereits der dritte Jahrgang, den das Landeskommando Niedersachsen und die Landesgruppe Niedersachsen im Reservistenverband gemeinsam ausgebildet haben.
Einen Beitrag zur Landesverteidigung leisten
Die Reservistinnen und Reservisten kommen im Schwerpunkt künftig in ihrer Region im Heimatschutz zum Einsatz, zum Beispiel bei der Bewachung militärischer Einrichtungen und kritischer Infrastruktur. Auch der Schutz von Truppen befreundeter Nationen während ihrer Verlegung durch Deutschland zählt zu ihren Aufgaben. Damit leisten sie einen aktiven Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung, auch weil sie die Zeit- und Berufssoldatinnen und Soldaten der Bundeswehr entlasten. „Freuen Sie sich auf diese Aufgaben und das Erlernte anwenden zu können“, so Oberst Dirk Waldau, Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen, in seiner Ansprache. „Sie werden die Sinnhaftigkeit Ihres Dienstes erfahren und einen Beitrag zur Abschreckung potenzieller Gegner leisten.“
Bewerberzahl ist angestiegen
Fester Bestandteil der Grundausbildung ist auch ein Besuch im Niedersächsischen Landtag in Hannover. Als Vertreter und Vorsitzender der SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands-Fraktion richtete der ehemalige Kultusminister Grant Hendrik Tonne das Wort an die Heimatschützerinnen und Heimatschützer: „Einige von Ihnen haben sich bewusst zu einem Zeitpunkt beworben, als die geopolitische Lage mit dem russischen Angriff auf die Ukraine aus den Fugen geriet. Dank und Respekt dafür!“
Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber sei in der Tat seit Beginn des Krieges in der Ukraine angestiegen, bestätigte einer der Ausbilder, Hauptfeldwebel Oliver B., selbst Reservist. „Die Rekrutinnen und Rekruten waren zum Teil derart motiviert, dass wir sie regelrecht ausbremsen mussten.“
Heimatschutz in Niedersachsen wächst weiter auf
Die militärischen Grundfertigkeiten erlangten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen während Wochenendveranstaltungen sowie im E-Learning. Ihr Dienstgrad ist nun Jäger. Die Projektgruppe wie auch das Team der Ausbilderinnen und Ausbilder bestand nahezu komplett aus Reservistinnen und Reservisten der Landesgruppe Niedersachsen. Drei Heimatschutzkompanien gibt es bereits in Niedersachsen. Eine weitere sowie die Aufstellung eines Heimatschutzregimentes sind aktuell in der Planung.