Ukraine-Unterstützung

Ein Jahr Special Training Command EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine

Ein Jahr Special Training Command EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
0 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Am 15. November 2022 wurde das multinationale Special Training Command (ST-CSpecial Training Command) der Mission EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine in Dienst gestellt. Das ST-CSpecial Training Command ist verantwortlich für die Koordination der Ausbildung ukrainischer Streitkräfte auf deutschem Boden. Befehlshaber Generalleutnant Andreas Marlow im Gespräch.

Ein Soldat steht vor einem Wald

Generalleutnant Marlow, der Kommandeur des Special Training Command, lässt sich von einem Ausbilder in den Ablauf einweisen

Bundeswehr/BenjaminBendig

Herr Generalleutnant Marlow, am 15. November 2023 besteht das ST-CSpecial Training Command seit genau einem Jahr. Was wurde bislang erreicht?

Das Special Training Command kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Am 15. November 2022 haben wir angefangen, die bereits bestehende Ausbildung an Systemen, die an die Ukraine abgegeben wurden, auf europäischer Ebene zu koordinieren und zu synchronisieren. Für das ST-CSpecial Training Command sind das europäische Vorhaben in Deutschland.

Wir haben in der Folge eine Unterstützungslogistik aufgebaut, wie es sie in diesem Maße vorher nicht gegeben hat. Zusätzlich zur Individualausbildung im Zusammenhang mit Materialabgaben bieten wir die Ausbildung von Stäben und geschlossenen Verbänden an. Das heißt von der Kompanie bis zur Brigade.

Parallel dazu bilden wir das notwendige technische Personal aus, um das gelieferte Material eigenständig zu warten und instandsetzen zu können. Der Verlauf des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs hat uns zudem gelehrt, dass bestimmte Bereiche mit Priorität anzugehen sind. Ich nenne hier zum Beispiel das Aufklären und Räumen von Minen oder die Sanitätsausbildung.

Aber auch die Führerausbildung nimmt einen immer größeren Stellenwert in der Unterstützung für die Ukraine ein, weil bereits viele ukrainische Soldaten gefallen sind. Letzten Endes müssen wir eine große Flexibilität an den Tag legen, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Ukraine nennt uns den Bedarf und wir setzen das entsprechend um.

Welche Dinge haben Sie in dem Jahr persönlich am meisten beeindruckt?

Das Engagement, mit dem alle Beteiligten ans Werk gehen, ist für mich der Schlüssel zum Erfolg der Mission. Die ukrainischen Soldaten sind höchst motiviert, was angesichts der ernsten Lage in ihrer Heimat sicherlich nachvollziehbar ist. Aber auch die Ausbilder der Bundeswehr und der befreundeten Streitkräfte gehen bis an ihre Grenzen. Die langen Ausbildungstage bei teilweise schwierigen Wetterlagen fordern nicht nur physisch, sondern die psychische Belastung ist ebenso hoch. Dies gilt für die ukrainischen Soldaten gleichwohl wie für die Ausbilder. Trotzdem hält das keinen davon ab, sein Bestes zu geben.

Hier sollen auch die Kameradinnen und Kameraden der Logistik erwähnt werden. Es ist nicht immer einfach, auf meist kurzfristig gestellte Anforderungen reagieren zu können. Bis dato hat die Truppe das hervorragend hinbekommen. Auch über die Schranken des ST-CSpecial Training Command hinaus wurde perfekt zugearbeitet.

Der Anreiseprozess, organisiert durch das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr, verlief weitestgehend reibungslos. Die ganze Organisation der Unterbringung, Verpflegung, etc. wird durch den Einsatz der Streitkräftebasis federführend erledigt. Das positive Gesamtbild aller Beteiligten lässt mich zuversichtlich nach vorne auf die kommenden Herausforderungen blicken.

Wofür steht ST-CSpecial Training Command heute?

Durch den großen Einsatz vieler Menschen aus der Bundeswehr, aber auch von Streitkräften befreundeter Nationen, konnten im vergangenen Jahr auf deutschem Boden inzwischen rund 8.500 ukrainische Soldatinnen und Soldaten ausgebildet werden. Über 10.000 bis Ende des Jahres sind eine realistische Zahl.

Dies war nur durch eine vereinte Anstrengung aller beteiligten Nationen möglich. Insgesamt arbeiten derzeit allein im Bereich ST-CSpecial Training Command rund 100 Menschen aus elf europäischen Nationen. Die Arbeit all dieser Menschen greift wie Zahnräder ineinander, um das große Ganze zu bewegen. In der folgenden Artikelserie sollen einige Menschen vorgestellt werden, die zu diesem Erfolg durch ihre Leistung beitragen.

Passen Sie jetzt Ihre Datenschutzeinstellungen an, um dieses Video zu sehen

Die Ausbildungsmission EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine besteht seit einem Jahr. Ein schnelles, flexibles und bundeswehrgemeinsames System zur Ausbildung der ukrainischen Soldatinnen und Soldaten wurde geschaffen, gemeinsam mit unseren Partnern aus 14 Nationen.

 

von Thomas Overbeck

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

mehr zum thema