Ukraine-Hilfe

Tierische Unterstützung: Diensthundeausbildung bei EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine

Tierische Unterstützung: Diensthundeausbildung bei EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
2 MIN

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Minenspürhunde werden trainiert, um Landminen und andere explosive Kampfmittel im Boden zu erkennen. In den Kriegsgebieten der Ukraine, in denen russische Landminen eine ständige Gefahr darstellen, ist diese Fähigkeit von unschätzbarem Wert.

Zwei Soldaten laufen bei der Spürhund-Ausbildung jeweils mit einem Hund über ein abgesperrtes Gelände.

Die Kampfmittelspürhunde lernen bei der Ausbildung vorrangig ukrainische Kommandos

Bundeswehr

„Bei uns sind unterschiedliche Truppengattungen der Ukrainer in der Ausbildung“, sagt die verantwortliche Frau Oberfeldveterinär Esther S. „Aber alle brauchen den Minenspürhund. Das ist wirklich auffällig.“ Esther S. leitet die Ausbildungseinrichtung, in der die spezialisierten Sinne der Diensthunde und die Aufmerksamkeit der Hundeführer intensiv trainiert werden. Zusätzlich zu den Minenspürhunden werden auch Hunde für den Schutzdienst, die SOFSpecial Operation Forces Dogs, und Kampfmittelspürhunde, die Airborne Dogs, ausgebildet.

„Während der Hund beim Minenspüren die Nase sehr tief halten muss, um feinste Partikel in der Erdanhaftung zu finden“, erläutert die Kommandeurin, „muss zum Beispiel der Kampfmittelspürhund Gerüche in der Luft wahrnehmen“. Der Schutzhund übernehme zusätzlich zur Sprengstoffsuche auch Aufgaben, die unter anderem zum Objektschutz gehören.

Unterschiedliche Ausbildungsstände

Ein Minenspürhund mit Maulkorb wird von einem Soldaten an der Leine gehalten

Die Ausbildung zum Minenspürhund ist anspruchsvoll für Mensch und Tier

Bundeswehr/Marco Dorow

Alle Hunde stammen aus der Ukraine und sind gemeinsam mit ihren Hundeführern über Polen eingereist. Dort wurden auch die Maßnahmen zur Tierseuchenprophylaxe durchgeführt. Einige Hunde erhielten bereits in der Ukraine eine erste Ausbildung, andere kommen direkt vom Züchter und sind erst seit wenigen Tage bei ihrem Hundeführer. Entsprechend unterschiedlich sind die Voraussetzungen für die Lehrgänge. „Aber es ist jetzt, wie es ist“, sagt einer der Ausbildenden. „Das ist Leben in der Lage.“ Nach drei Tagen in Quarantäne und einem ausgiebigen Gesundheitscheck beginnt schließlich die Ausbildung.

Kommandos in ukrainischer Sprache

Die Hunde lernen tatsächlich ukrainische Kommandos“, sagt einer der Ausbildenden. Sie selbst blieben aber bei den deutschen Kommandos. Alles laufe grundsätzlich über die Sprachmittler, die die deutschen Kommandos für die ukrainischen Teilnehmenden übersetzen. Lediglich einer der ukrainischen Hundeführer nutze trotz Übersetzung die deutsche Sprache, weil die Kommandos für ihn prägnanter seien als in seiner Muttersprache. Das neue Wissen werde förmlich aufgesogen. „Auch wenn die ukrainischen Streitkräfte eigene Diensthunde haben, so gilt die deutsche Ausbildung als feiner und besser als die eigene“, sagt Esther S.

Aus der Erfahrung anderer lernen

Ein Hund sitzt während der Spürhund-Ausbildung neben einem Soldaten auf einem abgesperrten Gelände.

Einige Hunde wurden bereits in der Ukraine ausgebildet, andere sind erst seit ein paar Tagen bei ihrem Hundeführer

Bundeswehr

Aber auch die deutsche Ausbildungseinrichtung hat auf Grundlage der ersten Erfahrungen Bilanz gezogen und den Lehrgang „Minenspürhund“ umstrukturiert – vorrangig, weil das Zeitfenster, welches die ukrainischen Streitkräfteangehörigen für die Ausbildung zur Verfügung haben, viel kleiner ist als erwartet. „Das wird für uns dann irgendwann in der Evaluation noch ganz interessant“, betont Frau Oberfeldveterinär. Es gehe dabei um die Frage: Wo könne man kürzen? Und was müsse verändert werden?

Auch nutze man die Berichte der ukrainischen Teilnehmenden über die Lage vor Ort, um die eigene Ausbildung zu hinterfragen. „Wir profitieren von den Beschreibungen, wie die Minen liegen, was verändert wurde und welche Sprengstoffe verwendet werden“, berichtet Esther S. „Das nehmen wir natürlich alles auf. Und das heißt, auch wir haben einen Trainingseffekt, nicht nur die Ukrainer.“

von Stephan-Thomas Klose

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