Praxisnahe Ausbildung von Feuerwehr-Flughelfern unter Beteiligung der Bundeswehr
Praxisnahe Ausbildung von Feuerwehr-Flughelfern unter Beteiligung der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Würzburg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Seit 1980 werden an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg Flughelferinnen und Flughelfer der bayerischen Feuerwehren ausgebildet. Die Bundeswehr unterstützt dabei mit Hubschraubern des Transporthubschrauberregiments 30 aus Niederstetten.
Den Flugtagen am Standortübungsplatz Veitshöchheim gingen mehrere theoretische und praktische Ausbildungstage für die angehenden Flughelferinnen und Flughelfer voraus. Erst nach Abschluss dieser Vorausbildung begann das Echtflugtraining, unter anderem mit dem Mehrzweckhubschrauber NHNATO-Helicopter-90 und dem Unterstützungshubschrauber für Rettungseinsätze H145 LUHLight Utility Helicopter SARSearch and Rescue des Transporthubschrauberregiments 30. Des Weiteren waren Helikopter der Landespolizei Bayern, der Fluggesellschaft Helix und der Landespolizei Sachsen an der Ausbildung beteiligt.
Fliegen mit Außenlast
Nach einem ausführlichen Briefing, das alle Sicherheitshinweise für das jeweilige Hubschraubermodell wiederholte, begann die Ausbildung. Die Koordination der fünf eingesetzten Hubschrauber lag bei der Fliegerischen Einsatzleitung, die aus erfahrenen Führungskräften der Feuerwehr besteht. Diese einheitliche Führung ist zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit, um den Einsatz effizient und sicher zu gestalten.
Am ersten Flugtag lag der Fokus auf dem sicheren Transport von Lasten und Löschwasser: Lastennetze kamen zum Einsatz, Transportboxen und Löschwasseraußenlastbehälter mussten fest verankert werden. Die Flughelferinnen und Flughelfer bereiteten alles gewissenhaft vor und konnten schließlich die Lasten an den Hubschraubern einhängen. So transportierte der NHNATO-Helicopter-90 an diesem Tag beispielweise hauptsächlich Material.
Einsatz von Löschwasser
Ein weiterer elementarer Abschnitt des ersten Flugtags war der Löschwassertransport mithilfe von flexiblen Löschbehältern vom Typ Bambi Bucket und starren Behältern vom Typ Semat. Die Behälter vom Typ Semat verfügen über verschiedene Abwurfmöglichkeiten und sind an den 18 Flughelferstandorten in Bayern stationiert. Das Einhängen des Behälters am Hubschrauber erfolgt durch die Flughelferinnen und Flughelfer, die Abwurfsteuerung durch die Bordbesatzung, um das Wasser schnellstmöglich in den Behälter fließen zu lassen. Eine enge Abstimmung zwischen dem Piloten und dem Bodenpersonal ist notwendig, um die Faltbehälter schnell zu befüllen.
Personaltransport
Am zweiten Flugtag war der Personentransport Schwerpunkt der Ausbildung. Gerade im Gebirge ist das Verbringen der Flughelferinnen und Flughelfer oft nur mithilfe eines Hubschraubers möglich. Die Flughelferinnen und Flughelfer richten anschließend am Berg geeignete Absetzpunkte für weitere Helfende und Material ein. Hierbei kommt der am Luftfahrzeug angebrachten Außenwinde eine besondere Bedeutung zu. Sie ermöglicht auch im steilen, schwer zugänglichen Berggelände das sichere Absetzen der Einsatzkräfte. Der SARSearch and Rescue-Hubschrauber vom Typ H145 ist standardmäßig mit einer entsprechenden Winde ausgestattet. Um die Handlungssicherheit der angehenden Flughelferinnen und Flughelfer zu steigern, wurde das Aufnehmen und Absetzen während des Lehrgangs mehrfach geübt.
Fortsetzung folgt
Zum Abschluss der Ausbildung zogen alle Beteiligten ein positives Fazit. Die vermittelten Inhalte werden jährlich im Trainingszentrum der Bergwacht Bayern in Bad Tölz und in praktischen Übungen vertieft, um ein dauerhaft hohes Leistungsniveau der Flughelferinnen und Flughelfer zu gewährleisten. Dadurch kann im Einsatzfall ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen der Hubschrauberbesatzung, der fliegerischen Einsatzleitung und den Flughelferinnen und Flughelfern am Boden sichergestellt werden. Diese langjährige Zivil-Militärische Zusammenarbeit garantiert einen sicheren Hubschraubereinsatz im Rahmen der Amtshilfe bei Großschadenslagen. Auch in Zukunft wird sich die Bundeswehr bei Ausbildungsvorhaben der Feuerwehr weiter engagieren.