Gemeinsam für die Sicherheit bei der Fußball-Europameisterschaft
Gemeinsam für die Sicherheit bei der Fußball-Europameisterschaft
- Datum:
- Ort:
- Nordrhein-Westfalen
- Lesedauer:
- 3 MIN
Rund 260 Einsatzkräfte sorgen im International Police Cooperation Center 24/7 für die Sicherheit bei der Fußball-EM. Auch drei Soldaten sind hier im Einsatz, um bei Themen zur Bundeswehr schnell antworten zu können. Generalleutnant André Bodemann, Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, machte sich vor Ort ein Bild.
In Neuss liegt die Informationsdrehscheibe für die Sicherheit der Europameisterschaften in Deutschland: Rund 260 Einsatzkräfte sind in der Schaltzentrale für polizeiliche Delegationskräfte 24/7 im Einsatz. Sie kommen aus den teilnehmenden Nationen, von den Landespolizeien, der Bundespolizei, vom Zoll und aus weiteren Bundesministerien und -behörden. Auch Soldaten der Bundeswehr sind hier eingesetzt.
Eine Zusammenarbeit, von der sich kürzlich Generalleutnant André Bodemann, Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, ein Bild machte. Er fungiert gleichzeitig als Nationaler Territorialer Befehlshaber und die Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden fällt in die Zuständigkeit seiner Dienststelle.
Gemeinsam mit dem Inspekteur der Polizei in Nordrhein-Westfalen, Michael Schemke, und dem Leiter des International Police Cooperation Center (IPCC), Polizeidirektor Oliver Strudthoff, erkundete er die 500 Quadratmeter große Zentrale mit hochmodernen Arbeitsplätzen und einer 40 Quadratmeter großen Videoleinwand, auf der News und aktuelle Informationen angezeigt .
Internationale Zusammenarbeit
Doch nicht nur im IPCC in Neuss wird für die Sicherheit der Spiele gesorgt. „An den Spielorten sind weitere fast 300 Kräfte des IPCC als mobile ausländische Polizeidelegationen unterwegs“, ergänzt der IPCC-Leiter Strudthoff. Das Ziel der internationalen Zusammenarbeit: Mögliche kritische Situationen sollen durch das internationale Netzwerk schnellstmöglich eingeordnet werden. Ein Beispiel: Sicherheitskräfte aus England können ihre Fußballfans wesentlich besser einschätzen. Werden britische Fans bei einem Spiel in Deutschland auffällig, können sie ihre Erfahrung direkt mit den Kollegen in Neuss teilen. Sind die Fans vielleicht schon einmal auffällig geworden? Oder sind sie als friedliche Zuschauende bekannt?
Ansprechpartner für Hilfe der Bundeswehr
Für diesen engen und schnellen Informationsaustausch sind die verschiedensten Kräfte aus den 24 EM-Nationen in Neuss vor Ort. Und eben auch Soldaten der Bundeswehr. Drei Lagen mit einem direkten Bezug zur Bundeswehr gab es bereits, bei denen die Kameraden unterstützen konnten. Etwa der Drohnenüberflug über einen Truppenübungsplatz in der Nähe eines der Stadien. „30 Kilometer um die Stadien ist eine Flugverbotszone“, erklärt Hauptmann Piotr A.* (36) dazu.
Der Vorfall war unkritisch, die enge Zusammenarbeit dafür mehr als hilfreich. Der Offizier aus dem Territorialen Führungskommando in Berlin ist seit Anfang Juni in Neuss. Für ihn als Fußballfan ist der Einsatz definitiv ein Highlight: „Eine Europameisterschaft gibt es nur alle vier Jahre. Und wann wird sie wieder in Deutschland stattfinden? Dass ich die Möglichkeit habe, diese internationale Atmosphäre in Deutschland zu schnuppern, ist schon super.“
Natürlich wird sich mit den internationalen Kräften ausgetauscht. Auch wenn jemand einmal gerade nicht im Dienst ist. Auf dem Gelände befindet sich eine Social Area mit Biergarten, es gibt zahlreiche Sportmöglichkeiten und natürlich übernachtet auch ein Großteil der Sicherheitskräfte vor Ort. Und wie es sich für eine Europameisterschaft gehört, gibt es auch hier ein EM-Orakel. Dafür schießen vor jedem Spiel Sicherheitskräfte der jeweiligen Nationen auf eine Torwand. Jeder hat sechs Schüsse, die Anzahl der Treffer sagt das Ergebnis voraus. Der Befehlshaber trat vor dem Spiel gegen Spanien für Deutschland an und erzielte zwei Treffer – die deutsche Mannschaft dagegen leider nicht …