Waldbrand im Harz

Landeskommando Niedersachsen und Landkreis Goslar proben Waldbrandbekämpfung

Landeskommando Niedersachsen und Landkreis Goslar proben Waldbrandbekämpfung

Datum:
Ort:
Nienburg
Lesedauer:
2 MIN

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Katastrophenalarm in Goslar. Teile des Waldgebiets im Okertal stehen in Flammen. Die eingesetzten Löschhubschrauber der Bundespolizei müssen in den nächsten Stunden abgezogen werden, so das Szenario der Übung Harzpower. Im Katastrophenschutzstab Goslar beraten Landkreis, Technisches Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr, was zu tun ist.

Zwei Soldaten und ein Feuerwehrmann stehen vor einer Landkarte

Soldaten der Verbindungskommandos und Vertreter des Landkreises beraten über die nächsten Schritte bei der Waldbrandbekämpfung

Bundeswehr/Christian Prinzler

Bei der Übung Harzpower trainierten das Landeskommando Niedersachsen und der Katastrophenstab Goslar in der Nienburger Clausewitz-Kaserne für den Ernstfall. „Das Thema Waldbrandbekämpfung ist ein sehr realitätsnahes Szenario“, erklärte der Kommandeur des Landeskommandos, Oberst Dirk Waldau. Die Kräfte der Kreisverbindungs- (KVKKreisverbindungskommando) und Bezirksverbindungskommandos (BVKBezirksverbindungskommando) fungieren bei Amtshilfeeinsätzen der Bundeswehr als Bindeglied zwischen Truppe und Kommunen beziehungsweise zivilen Akteuren. Sie beraten die zivile Seite über die Möglichkeiten der Bundeswehr, sie zu unterstützen. 

Ziel der Übung war es, die Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Dazu galt es, vor allem Kommunikationswege zu erproben und einzuspielen. Die größte Herausforderung: Neue Löschhubschrauber mussten schnellstmöglich her. Auch Kräfte der Bundeswehr wurden angefragt. Der Leiter des Kreisverbindungskommandos setzte erst eine Sofortmeldung an das Lagezentrum des Landeskommandos ab und stellte dann einen entsprechenden Amtshilfeantrag. Bundeswehrintern wurden sodann die Ressourcen geprüft.

„Schnelligkeit vor Genauigkeit“

So schnell wie möglich ist hier die Devise“, sagte Frank-Michael Kruckow, Leiter des Fachbereiches Ordnung, Verkehr und Bevölkerungsschutz beim Landkreis Goslar sowie Krisenstableiter der Übung, „Schnelligkeit vor Genauigkeit.“ Alles müsse sofort auf den Weg gebracht werden, um das Feuer einzudämmen. Kruckow weiter: „Deshalb üben wir. Damit wir gemeinsam schnell und erfolgreich Katastrophen abwehren.“ Er kennt sowohl die zivile als auch die militärische Sicht: Kruckow absolviert seit Jahren Reserveübungen im Landeskommando.

Das Landeskommando Niedersachsen und der Landkreis Goslar haben 2022 einen bisher einmaligen Kooperationsvertrag geschlossen: Regelmäßig üben sie gemeinsam. Sie nutzen Synergien in der Aus- und Fortbildung im Katastrophenschutz, schaffen dabei ein reales Übungsumfeld und ein Fundament für die künftige Zusammenarbeit. „Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“, so Kommandeur Waldau, der die diesjährige Übung verfolgte und den Teilnehmenden der Verbindungskommandos regelmäßig Feedback zu den Abläufen gab.

Zwei Soldaten und ein Mann im Anzug stehen vor einer Landkarte

Oberst Dirk Waldau, Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen, und Oberstleutnant Michael Krüger, Leiter KVKKreisverbindungskommando Nienburg, begrüßten Lutz Hoffmann, den 1. Kreisrat des Landkreises Nienburg

Bundeswehr/Udo Sommerfeld

Verbindungskommandos koordinieren Einsatz der Truppe

„Unsere Aufgabe ist es, zu klären, was die eingesetzte Truppe braucht“, sagte Übungsteilnehmer Oberstleutnant Henry B. vom KVKKreisverbindungskommando Hannover. Gibt es Unterkünfte für die Soldatinnen und Soldaten? Wie sieht es mit der Verpflegung aus? Wer weist die Militärangehörigen in die Lage vor Ort ein, erklärt welche Aufgaben sie übernehmen sollen? Wo koppeln sie mit der Einsatzleitung? Mit seinem Team war Oberstleutnant B. wochenlang während der Corona-Krise im Einsatz oder bei der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine. Dennoch nimmt er jedes Jahr an der Übung teil: „Es ist immer toll organisiert und vertieft die vorhandenen Kenntnisse.“

Insgesamt 70 zivile und militärische Kräfte übten drei Tage im Mai 2024 gemeinsam in Nienburg. Die Szenarien wechselten: Auf die einzelnen Teilnehmenden warteten unterschiedliche Aufgaben. Waldau fasste zusammen: „Übungen wie diese zeigen uns immer wieder gewinnbringend auf, wo es hakt und tragen dazu bei, dass alle Beteiligten im Ernstfall gut und vor allem schnell zusammenarbeiten.“ 

Davon machten sich auch Mirko Temmler, Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz, Nienburgs Erster Kreisrat, Lutz Hoffmann  sowie eine niederländische Delegation der 43. Mechanisierten Brigade vor Ort ein Bild.

von Jasmin Henning

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