Ausdruck der Zeitenwende: Bundeskanzler Olaf Scholz besucht das TFKTerritoriales Führungskommando der Bundeswehr
Ausdruck der Zeitenwende: Bundeskanzler Olaf Scholz besucht das TFKTerritoriales Führungskommando der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Der nun mehr über ein Jahr währende Krieg in der Ukraine bedeutet für Deutschland und Europa eine Zeitenwende, so beschrieb es Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar 2022 im Bundestag. Ein Jahr später besucht Scholz das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr, das wie kein anderes für die Auswirkungen der veränderten Sicherheitslage der vergangenen Jahre steht.
„Wir haben gelernt, dass es nicht mehr ausschließlich darum geht, irgendwo in der Welt mit unseren Fähigkeiten zu helfen, sondern dass es auch darum geht, die Landes- und Bündnisverteidigung so zu organisieren, dass wir gegen Bedrohungen gewappnet sind“, erklärte Bundeskanzler Scholz. „Hier ist die Bundeswehr gefragt und dass dies so gut koordiniert wird, ist ein Fortschritt von dem wir in vielfacher Hinsicht profitieren.“ Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr wurde bereits am 26. September 2022 in Berlin aufgestellt. In den vergangenen Jahren sah sich die Bundeswehr einem veränderten sicherheitspolitischen Umfeld gegenüber, das eine zunehmende Ausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung erforderte. Die Gründung des Territorialen Führungskommandos ist logische Konsequenz dieser Ausrichtung, die alle Bereiche der Bundeswehr betrifft. Für Operationen der Bundeswehr, sowie die Unterstützung von Alliierten und Partnern in Deutschland, aber auch andere territoriale Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung gibt es nur eine verantwortliche Stelle.
„Führen deutscher Streitkräfte innerhalb der Landesgrenzen aus einer Hand und im gesamten Aufgabenspektrum: Das ist die DNS unseres Kommandos“, so Generalleutnant Carsten Breuer. Als der Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos ist er gleichzeitig Nationaler Territorialer Befehlshaber. Wenn beispielsweise Material durch Deutschland nach Polen gebracht wird, das dann im Krieg durch die Ukraine eingesetzt werden soll, führt er mit seinen Soldatinnen und Soldaten diese Transporte und ist gesamtverantwortlich für diese Verlegungen.
Besuch im Kernstück des TFKTerritoriales Führungskommando der Bundeswehr
Vor Ort überzeugte sich Scholz insbesondere vom Herz des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr – der Operationszentrale. Hier laufen 24/7 alle wichtigen Informationen zusammen und werden zu einem ständig aktuellen territorialen Lagebild Deutschlands zusammengeführt. Auch im Falle von Krisen innerhalb Deutschlands, wie zum Beispiel einer Hochwasserkatastrophe oder einer hybriden Bedrohung, wird das gesamte eingesetzte Personal der Bundeswehr durch die Soldatinnen und Soldaten des TFKTerritoriales Führungskommando der Bundeswehr geführt und koordiniert. Auch bei der Einrichtung eines Nationalen Krisenstabs der Bundesregierung, der sich aus den Angehörigen des Kommandos generiert, stellt die Operationszentrale einen wichtigen Baustein für ein vollständiges Lagebild innerhalb der Krise dar.
Im Gespräch mit den Angehörigen
Im Anschluss nutzte Bundeskanzler Scholz bei einem Townhall-Meeting die Gelegenheit ins Gespräch mit den Angehörigen des Kommandos zu kommen. „Ich habe den Eindruck, dass alle motiviert sind und jetzt mit größerem Tempo, als es vielleicht früher der Fall war, Dinge voranbringen, die schnell realisiert werden müssen“, sagte Scholz. Für die Soldatinnen und Soldaten war es ebenfalls eine gute Möglichkeit, drängende Fragen an den Bundeskanzler zu richten. Insbesondere die Rolle des Kommandos in der Territorialen Verteidigung sowie die künftig finanzielle und personelle Ausstattung des Kommandos waren Thema.
Nach dem Besuch der Wertschätzung durch den Bundeskanzler stehen für die Angehörigen des Kommandos weitere Aufgaben an. Neben der weiter zu erfüllenden Verantwortung zum Beispiel in der Aufnahme und Verlegung von ukrainischen Soldaten zu den Ausbildungsstätten innerhalb Deutschlands, der Koordination von Amtshilfeanträgen oder eigenen Übungsvorhaben, liegt der Fokus darauf, am 1. April voll einsatzfähig zu sein. „Wenn man das Tempo besichtigt, dann gewinnt man den Eindruck, das wird was“, sagte der Bundeskanzler.