CD&EConcept Development and Experimentation-Projekt: Vernetzung und Digitalisierung der Truppenübungsplätze
CD&EConcept Development and Experimentation-Projekt: Vernetzung und Digitalisierung der Truppenübungsplätze
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Zwei Orte, die nahezu jeder Soldat und jede Soldatin kennt: die Schießbahn und den Truppenübungsplatz. Diese Anlagen kommen jedoch so langsam in die Jahre und sind häufig nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die heute genutzte, meist landgebundene Zieldarstellung, ist überwiegend statisch ausgelegt, ortsgebunden, unflexibel und nur sehr eingeschränkt, wenn es darum geht, das Verhalten gegnerischer Kräfte darzustellen oder das eigene Handeln auszuwerten.
Modernisierung, Digitalisierung und Weiterentwicklung sind absolut notwendig. Denn sowohl der Auftrag zur Landes- und Bündnisverteidigung und die komplexen Einsätze der Bundeswehr, als auch das Üben verbundener Kräfte sowie die Ausbildung der Truppe erfordern einen vernetzten Übungsansatz. Mit Technologien wie beispielweise Augmented Reality und Virtual Reality, um Ziele und Lagebilder darzustellen sowie digitalisierten Schießsicherheits- und Auswertesystemen, sollen Übung und Ausbildung substanziell weiterentwickelt und Kosten gesenkt werden.
Umsetzung in drei Schritten
Das Verteidigungsministerium plant den Ausbau der Truppenübungsplätze der Bundeswehr in drei Schritten. In einem ersten Schritt wird bereits die Ertüchtigung und der Ausbau einer Schießbahn als Pilotschießbahn am Standort Bergen umgesetzt. In einem nächsten Schritt ist der Ausbau des Truppenübungsplatzes Bergen/Munster zu einem „Kompetenz-Cluster“ für Ausbildung und Übung von Großverbänden (Brigade+) vorgesehen. Sowohl das Gefechtsübungszentrum des Heeres, als auch das Gefechtssimulationszentrum Heer sollen hier eingebunden werden. Den abschließenden Schritt bildet die geplante digitale und vernetzte Zusammenführung weiterer ausgewählter Truppenübungsplätze sowie aller Simulationszentren deutschlandweit.
Für den zweiten und dritten Schritt gibt es bereits zahlreiche Ideen und erste Techniken, die getestet und untersucht werden. Und hier kommt unter anderem die Methode Concept Development and Experimentation (CD&EConcept Development and Experimentation) ins Spiel. Diesem großen Feld soll sich das CD&EConcept Development and Experimentation Projekt „Vernetzung und Digitalisierung der Truppenübungsplätze zur Verbesserung der Gefechts- und Schießausbildung“ widmen. Bei dieser Methode werden auf Basis von wissenschaftlichen Experimenten Fragen gestellt und auch beantwortet. Am Ende mündet dies in einem CD&EConcept Development and Experimentation-Konzept mit überprüften Handlungsempfehlungen. Fragen die unter anderem gestellt werden sind: Was ist wirklich notwendig und nützlich für die Truppe? Wie stellen wir das fest? Wie wird etwas untersucht, das es erst teilweise gibt oder so noch gar nicht?
Kick-off-Meeting des CD&EConcept Development and Experimentation-Projektes
Im Rahmen eines Kick-off-Meetings am 17. und 18. September 2020 wurde das CD&EConcept Development and Experimentation-Projekt und die geplante Vorgehensweise den Vertretern und Vertreterinnen aller Organisationsbereiche vorgestellt. Das Planungsamt der Bundeswehr leitet das Projekt und bringt dabei seine vielschichtige Methodenkompetenz ein. Brigadegeneral Andreas Henne ist der Projektleiter des übergeordneten Vorhabens „Weiterentwicklung Übungsplätze und Schießanlagen der Bundeswehr“, welches in der Federführung des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr liegt.
Zu Beginn des Workshops wurde die Methode CD&EConcept Development and Experimentation, die Projektleitdokumentation sowie die geplante Architektur vorgestellt. Im Schwerpunkt befasste sich der Workshop dann mit der aktuellen Problemlage in diesem vielschichtigen Themenfeld und der Erarbeitung weiterer Lösungsschritte.
Aufgrund der Komplexität des Themas konzentriert sich das Projekt auf zwei Schwerpunkte. Erstens, die Schießausbildung für Einzelschützen in Szenarien bis auf die Ebene eines Zuges. Hierbei wird untersucht, ob die Ausbildungsergebnisse mit der neuen, digitalisierten Schießbahn messbar besser sind, als mit bisherigen Anlagen. Zweitens, die Ausbildung auf der Ebene Bataillon bis hin zur Brigade+ vernetzen. Hierbei wird untersucht, in welchem Umfang eine Vernetzung und Digitalisierung ausgewählter Truppenübungsplätze der Bundeswehr taktisch-operativ bzw. ökonomisch sinnvoll und erforderlich ist.