Digitalisierung

Schießbahn der Zukunft: Das CD&EConcept Development and Experimentation-Projekt „Digitalisierung der Truppenübungsplätze“ kommt zum Abschluss

Schießbahn der Zukunft: Das CD&EConcept Development and Experimentation-Projekt „Digitalisierung der Truppenübungsplätze“ kommt zum Abschluss

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Wie kann eine Schießbahn der Zukunft für die Bundeswehr aussehen? Aber noch wichtiger: Wie muss eine Schießbahn der Zukunft aussehen, um allen Aspekten der Schießsicherheit, aber auch der zeitgemäßen Ausbildung der Soldaten und Soldatinnen gerecht zu werden? Verschiedene Experten und Expertinnen nahmen im Oktober an einem zweitägigen Limited Objective Experiment (LOELimited Objective Experiment) 5 im Planungsamt der Bundeswehr teil, um diese Fragen zu beantworten.

Soldaten stehen um einen Tisch.

Das Limited Objective Experiment 5 fand als Workshop mit integriertem Planspiel statt

PlgABw/ Bienek


Neben Teilnehmenden aus der Truppe und deren Schießberater, unterstützten auch die Kommandanturen Bergen und Oberlausitz, die Wehrtechnische Dienststelle 91, das Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik (Ernst-Mach-Institut) sowie das Amt für Heeresentwicklung das LOELimited Objective Experiment 5. Dieses wurde als Workshop mit integriertem Planspiel vorbereitet.

In verschiedenen Arbeitsgruppen planten die Teilnehmenden Übungen aus, einmal für eine Panzerkompanie im Angriff und zudem für eine Panzergrenadierkompanie in der Verzögerung. Den Teilnehmenden war es dabei freigestellt, mit der vorhandenen Technik auf den Schießbahnen zu planen oder aus einem „Katalog der technischen Möglichkeiten“ neues Zieldarstellungsgerät einzusetzen beziehungsweise auszuplanen. Ziel war dabei nicht die Digitalisierung als solche, sondern sie mit Blick auf den Mehrwert für die Truppe anzuwenden.

Wesentliche Erkenntnisse

Der Zielbau auf den Schießbahnen muss durch eine Mischung aus dynamischer Zieldarstellung, stationärem Zielbau und mobilem Zielbau realisiert werden. Das ist eine neue Forderung, um die Nutzung der Schießbahnen zu flexibilisieren. Dazu muss das Gelände hindernisfrei befahrbar sein. Die unterschiedlichen Truppenübungsplätze weisen verschiedene Geländebeschaffenheiten auf. Dies muss bei der Beschaffung von neuem Zieldarstellungsgerät berücksichtigt werden.

Eine Effektdarstellung soll mit Knall, Feuer oder Rauch die Wirkung bei den Zielen, im Gelände und bei eigenen Kräften besser wahrnehmbar machen. Es wird die Nutzung einer Live-Simulation zusammen mit dem scharfen Schuss vorgeschlagen, um auch komplexe Gefechtssituationen realistisch, sicher und unterbrechungsfrei üben zu können.

Maßnahmen, die Übungsplatzinfrastruktur und das Gelände betreffend, sollen sicherstellen, dass Unterstützungskräfte zukünftig noch tiefer in die Übungen integriert werden können.

Simulierte Elemente können die Schießsicherheit und damit die Möglichkeiten zur Übungsgestaltung deutlich verbessert beziehungsweise erweitert werden.

Ein Soldat steht vor einer Karte.

In verschiedenen Arbeitsgruppen planten die Teilnehmenden Übungen aus, einmal für eine Panzerkompanie im Angriff und zudem für eine Panzergrenadierkompanie in der Verzögerung

PlgABw/ Bienek

Darüber hinaus stellt ein Planungstool für alle an der Übungsplanung beteiligten Akteure ein sinnvolles Instrument dar. Ein Planungstool als zentrales „Master-Control- Tool“, um den Prozess „Übungsvorhaben durchführen“ zu unterstützen, bringt alle Beteiligten der Übungsvorbereitung, -durchführung und -nachbereitung zusammen. Im Wesentlichen werden die vorhandenen Daten zentral verfügbar gemacht und entsprechend aktualisiert. Beginnend mit einer Übersicht der Nutzung der Schießbahnen, über eine Darstellung der verfügbaren Unterkunftsbelegung, bis hin zur qualitativen Schießauswertung.

Digitalisierung vereinfacht und beschleunigt Planungsprozesse wesentlich und reduziert menschliche Fehlerquellen. Es unterstützt zudem die Durchführung und ermöglicht dem Führungstrupp einer Kommandantur, die Lage auf dem Übungsplatz digital zu überwachen und so die Sicherheit zu gewährleisten. Die erhobenen Übungsdaten werden über ein Planungstool für eine Nachbesprechung zur Verfügung gestellt.

Abschließende Bewertung

Die Ergebnisse des LOELimited Objective Experiment 5 und die abgeleiteten Handlungsempfehlungen aus der Gesamtbewertung des CD&EConcept Development and Experimentation-Projekts „Vernetzung und Digitalisierung der Truppenübungsplätze“ fließen nach abschließender Bewertung in das Rüstungsprojekt „Weiterentwicklung der Übungsplätze und Schießanlagen der Bundeswehr“ ein. Das Planungsamt der Bundeswehr hat dies mit seiner fachlichen Kompetenz maßgeblich unterstützt. Das „Team Experiment“ hat die LOELimited Objective Experiment 1 – 5 federführend vorbereitet und durchgeführt. Das „Team Analyse“ wertete die erhobenen Daten wissenschaftlich aus und untersuchte ebenso mögliche Fehlerquellen. Das Konzept des CD&EConcept Development and Experimentation-Projektes inklusive der abgeleiteten Handlungsempfehlungen wurde ebenfalls mithilfe des Planungsamtes erstellt. Es ist ein elementares Abschluss- bzw. Ergebnisdokument der geleisteten Arbeit.

Mit Blick auf die Anforderungen als Anlehnungs-, Transitnation oder auch als rückwärtiges Operationsgebiet und starker Bündnispartner kann Deutschland so die Ausbildung der Truppe sowie die Übungsvorhaben von Großverbänden auf eine nächste Stufe heben. Zukunftsweisende und attraktive Ausbildungsbedingungen, die einen deutlichen Mehrwert für die Truppe darstellen. Der nächste Schritt auf dem Weg in die Zukunft ist somit getan.


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