Digital und kompakt - Gemeinsame Veranstaltung des Planungsamtes der Bundeswehr und des Fraunhofer Verbundes Verteidigung und Sicherheitsforschung

Digital und kompakt - Gemeinsame Veranstaltung des Planungsamtes der Bundeswehr und des Fraunhofer Verbundes Verteidigung und Sicherheitsforschung

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„Fraunhofer Kompakt“ ist ein gemeinsamer Workshop des Planungsamtes der Bundeswehr und des Fraunhofer Verbundes Verteidigung und Sicherheitsforschung (VVS). Dieses Format hat einmal mehr unter Beweis gestellt, wie produktiv der Dialog zwischen Wissenschaft sowie Planern und Konzeptionären sein kann.

Soldat im Rang eines Generals sitzt vor dem PC.

Der Amtschef, Generalmajor Wolfgang Gäbelein, eröffnet die gemeinsame Online-Veranstaltung des Planungsamtes der Bundeswehr und des Fraunhofer Verbundes Verteidigung und Sicherheitsforschung.

PlgABw/Bienek

In der gemeinsamen Veranstaltung, die Anfang November stattfand, wurden zum Thema Digitalisierung auf dem Gefechtsfeld - Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr“ technologische Möglichkeiten und ihre planerische Relevanz diskutiert. Passend zum Thema Digitalisierung wurde die Veranstaltung aufgrund der aktuellen Corona-Situation an beiden Tagen ausschließlich mit Online-Präsenz durchgeführt. Dazu diskutierten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fraunhofer VVS und der Fachreferate des Planungsamtes in gemischten Arbeitsgruppen vier Themenkomplexe. Ziel war, die für die Bundewehr relevanten Aspekte herauszuarbeiten, konkrete Maßnahmen zu entwickeln und Vorschläge zu erarbeiten, wie diese umgesetzt werden können.

Aufklärung und Führung - Vernetzte Führung

Diese Arbeitsgruppe befasste sich mit dem Thema „Aufklärung und Führung - Vernetzte Führung“. Es wurde unter anderem über die multimodale Interaktion mit Führungssystemen auf allen Ebenen diskutiert. Die Komplexität und Quantität von Informationen nimmt stetig zu. Dieser „Informationsflut“ kann beispielsweise mit rollenabhängiger und ebenengerechter Darstellung begegnet werden. Zudem ist der Einsatz von herkömmlichen PCs, mobilen Geräten bis hin zu Virtual und Augmented Reality möglich. Für die taktische Kommunikation ist eine smarte, aber zugleich hochrobuste Vernetzung notwendig.

Soldat im Dienstgrad eines Oberstleutnants sitzt vor einem Lautsprecher.

In der Arbeitsgruppe von Oberstleutnant i.G. Sendner wurde über verschiedene Aspepkte der "Vernetzten Führung" diskutiert.

PlgABw/Bienek

Deshalb muss die Vernetzung flexibel, grundsätzlich kabellos und erweiterbar sein, um eine breitbandige Einbindung vieler Elemente in dieses Netz zu gewährleisten. Ebenso wichtig ist es, Lagebeiträge zeit- und ebenen gerecht zu bearbeiten, zu aggregieren bzw. zu fusionieren und bereitzustellen. Den Herausforderungen in zukünftigen Einsatzszenarien kann unter anderem mit einer Beschleunigung und Automatisierung von Prozessen begegnet werden. Automatisierung kann ebenfalls unterstützen, wenn es um das Erfassen und Übertragen von lage-/ortsbezogenen Informationen sowie die Lagebeurteilung, Planung, Entschlussfassung geht.

KIkünstliche Intelligenz-basierte Fähigkeiten für Wirkung und Schutz

Diese Arbeitsgruppe analysierte auf Künstlicher Intelligenz basierende Schlüsseltechnologien mit besonderer Relevanz für das Future Combat Air System (FCASFuture Combat Air System) und seinem Nukleus Next Generation Weapon System (NGWSNext Generation Weapon System). FCASFuture Combat Air System bildet einen abgestimmten Wirkverbund aus bemannten und unbemannten fliegenden Plattformen, der in einer offenen Systemarchitektur die kooperativen Einzelsysteme und ihre Fähigkeiten verbindet. Im Zentrum steht das NGWSNext Generation Weapon System als essentieller Netzwerkknoten und Systemkoordinator. Eine zentrale Rolle spielt die echtzeitnahe Konnektivität aller relevanten Systemplattformen.

Mann sitzt vor PC und schreibt.

Die AGAktiengesellschaft-Leiter standen vor der besonderen Herausforderung, die Teilnehmenden in den Arbeitsgruppen online durch die Diskussion zu führen.

PlgABw/Bienek

Folgende Kernfähigkeiten des NGWSNext Generation Weapon System wurden im Rahmen des Workshops unter anderem diskutiert: Das NGWSNext Generation Weapon System sollte beispielsweise dazu befähigt sein, Plattformübergreifend alle zur Verfügung stehenden Informationsquellen bzw. Sensoren des gesamten Operationsverbundes, das heißt alle an einer Operation beteiligten System- und Ressourcenverbünde, zu nutzen, um ein fusioniertes, und nahezu echtzeit-fähiges Lagebild zur Verfügung zu stellen. Zudem sollte es flexibel, adaptiv und modular auf die prognostizierten Bedrohungen reagieren können.


Unmanned Systems – Manned-Unmanned-Teaming
Monitor auf dem eine Mindmap zu sehen ist.

Die Beiträge der Teilnehmer wurden mit Online-Kollaborationswerkzeugen gesammelt und visuell aufbereitet.

PlgABw/Bienek

Die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung auf dem Gefechtsfeld mit Blick auf die technologischen Möglichkeiten unbemannter Systeme hatte sich die Arbeitsgruppe „Unmanned Systems – Manned-Unmanned-Teaming“ vorgenommen. Die Betrachtung erfolgte über alle Fähigkeitsdimensionen hinweg, fokussiert auf das Zusammenwirken von bemannten und unbemannten Systemen. Es galt die technologischen Möglichkeiten zu identifizieren und die sich daraus bietenden Chancen und Risiken für deren Nutzbarmachung für das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr abzuwägen sowie Vorschläge für konkrete Maßnahmen zur Umsetzung abzuleiten.

Quantentechnologie

In diesem Themenspektrum erörterten die Beteiligten unter anderem Kommunikation, Kryptographie und Sensorik. Im Vordergrund standen hierbei Technologien zur Quantenschlüsselverteilung sowie hochpräzise Messungen, insbesondere von Zeit, Beschleunigung/Gravitation, Magnet- und elektrischen Feldern. Es wurde auf Anwendungen zur sicheren Verschlüsselung und Übertragung von Daten sowie Sensorik zu Navigation, Intelligence, Überwachung, Aufklärung und Bodenerkundung fokussiert. Die Betrachtung der Themen und Anwendungen der Quantentechnologie erfolgte im Gesamtkontext, unter Berücksichtigung des voraussichtlichen Bedarfs der Bundeswehr und der wahrscheinlichen technischen Entwicklung sowie ihrer Bedeutung.

Offener und konstruktiver Gedankenaustausch

In den zwei Tagen erarbeiteten die Arbeitsgruppen umfangreiche Ergebnisse, die es nun im Detail zu bewerten gilt. Der Vorsitzende des VVS Prof. Dr. Jürgen Beyerer und der Delegationsleiter auf Seiten des VVS, Prof Dr. Peter Martini sowie der Amtschef des Planungsamtes, Generalmajor Wolfgang Gäbelein, äußerten sich positiv über die Umsetzung der anspruchsvollen Themen in diesem digitalen Format. Beide unterstrichen das engagierte, aber vor allem offene und vertrauensvolle Miteinander in den Arbeitsgruppen.

Soldat im Dienstgrad eines Oberstleutnant sitzt vor einem PC.

Alle vier Arbeitsgruppen konnten die anspruchsvollen Themen in diesem digitalen Format ergebnisorientiert umsetzen.

PlgABw/Bienek

Die gemeinsame Veranstaltung des Planungsamtes der Bundeswehr und des Fraunhofer Verbundes Verteidigung und Sicherheitsforschung bot einen interessanten und ergebnisorientierten Erfahrungsaustausch zwischen der Welt der Streitkräfte und der Welt der Wissenschaft. Der Amtschef äußerte sich abschließend: “Dieses Format hat sehr gut funktioniert und uns substantiell vorangebracht. Der Dialog zwischen Wissenschaft und Streitkräften ist wichtig, um gemeinsam mehr zu erreichen.“

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