Zukunftsanalyse – ein Instrument für vorausschauende Fähigkeitsplanung

Zukunftsanalyse – ein Instrument für vorausschauende Fähigkeitsplanung

Kompass - Zukunft
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Die sicherheitspolitische Zukunftsanalyse im Bereich der Bundeswehr liefert Ideen und Anregungen für die zukünftige Ausrichtung der Bundeswehr. Zukunftsanalyse und die handlungsorientiertere Strategische Vorausschau sind Instrumente, um sich systematisch und langfristig mit möglichen zukünftigen Entwicklungen und ihren Herausforderungen für die Bundeswehr zu befassen.

Die Zukunftsanalyse als wissenschaftlicher Ansatz identifiziert zunächst Trends, im Sinne begründeter Richtungsaussagen. Diese Trends werden in die Zukunft fortgeschrieben. Neben möglichen Trendentwicklungen und ihren Folgen geht es darum, sogenannte Trendbrüche zu berücksichtigen und aus dem Gesamtbild einen schlüssigen Zukunftsraum zu entwickeln. Dieser wird dann durch eine Szenarioanalyse methodisch erschlossen. Daraus entstehen verschiedene alternative Vorstellungen von Zukünften, sogenannte Zukunftsbilder. Aus diesen multiplen Zukünften werden Narrative entwickelt.

Die Methode der Strategischen Vorausschau baut darauf auf und zielt – möglichst konkret – auf sich daraus ableitbare Handlungsoptionen. Von den Zukunftsbildern ausgehend, blickt die Strategische Vorausschau gezielt zurück auf das Morgen, für das bereits heute die richtigen Entscheidungen zu treffen sind. Aus den erkennbaren Entwicklungspfaden sollen Erkenntnisse für heutiges und langfristiges strategisches Handeln abgeleitet werden. Die Strategische Vorausschau bietet auch Ansätze, schlüssige Konzepte und Strategien für die politisch handelnden Akteure zu entwickeln.

Mit den Methoden der Zukunftsanalyse – u.a. Szenarien, Trends, Wildcards und Delphi-Befragung – kann neues Wissen erzeugt werden. Die Methoden können auf die Interaktion der Teilnehmenden oder auf deren fachliche Expertise ausgerichtet sein, sie können sich zudem stärker auf kreative Denkprozesse oder auf zu analysierende reale Daten beziehen. Diese Methoden werden in einer interdisziplinären wissenschaftlichen Grundlagenarbeit regelmäßig angewendet und weiterentwickelt.

Sicherheitspolitik ist ein vernetztes, dynamisches und komplexes System, das Vorhersagen nicht erlaubt, vor allem dann nicht, wenn es um langfristige Entwicklungen geht. Prognosen darf man daher von der Sicherheitspolitischen Zukunftsanalyse nicht erwarten. Die Sicherheitspolitische Zukunftsanalyse stellt den Entscheidenden stattdessen eine Bandbreite möglicher alternativer Zukünfte bereit, auf die man sich vorbereiten kann, und leistet damit einen praxisorientierten Beitrag zur vorausschauenden Fähigkeitsplanung.