Strukturreform

Sollfrank: „Ein Meilenstein – und ein Signal an potenzielle Aggressoren“

Sollfrank: „Ein Meilenstein – und ein Signal an potenzielle Aggressoren“

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Die Strukturreform schreitet voran. Das am 1. Oktober 2024 neu aufgestellte Operative Führungskommando der Bundeswehr wächst weiter und übernimmt erste Aufgabenfelder vollständig – ein wichtiger Meilenstein für die weitere Stärkung der Landes- und Bündnisverteidigung.

Fahrzeuge stehen auf der Bahn

Deutsche und alliierte Kräfte zur richtigen Zeit an den richtigen Ort bringen: Der Betrieb der Drehscheibe Deutschland ist eine der wesentlichen Bündnisverpflichtungen Deutschlands. Diese Aufgabe verantwortet nun das Operative Führungskommando.

Bundeswehr

Das Operative Führungskommando der Bundeswehr entsteht derzeit aus zwei bestehenden militärischen Führungskommandos: dem Territorialen Führungskommando der Bundeswehr, das bisher alle Aufträge der Bundeswehr im Inland sowie die nationale territoriale Verteidigung verantwortet hat, und dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr, das derzeit noch die Auslandseinsätze der Bundeswehr im internationalen Krisenmanagement führt. 

Zum 13. Dezember 2024 wurden die Aufgabenfelder aus dem Territorialen Führungskommando, die der Landes- und Bündnisverteidigung und der Amtshilfe nach Artikel 35 Grundgesetz zuzuordnen sind, in das neue Kommando überführt. Dazu zählen insbesondere Aufmarschführung und Host Nation Support die Unterstützung eigener und alliierter Kräfte bei Aufmarsch und Verlegung – sowie der reibungslose Betrieb der Drehscheibe Deutschland, die Weiterentwicklung des Operationsplans Deutschland sowie die Amts- und Katastrophenhilfe im verfassungsrechtlichen Rahmen. Die Deutschland betreffenden Anteile der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsplanung, die bisher das Einsatzführungskommando der Bundeswehr verantwortet hat, wurden ebenfalls in das neue Kommando überführt. Auch die Rolle des Nationalen Territorialen Befehlshabers übernimmt nun der Befehlshaber des Operativen Führungskommandos.

Im nächsten Schritt folgen aus dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr die Bereiche Militärische Evakuierungsoperationen und die Operative Führung der Spezialkräfte/Spezialkräftehauptquartier. Bis Ende März 2025 sollen die Führung der Auslandseinsätze und anerkannten Missionen strukturell neu aufgestellt sein. 

„Ein Meilenstein – und ein Signal“

Das Operative Führungskommando der Bundeswehr verantwortet künftig das gesamte Einsatzspektrum im In- und Ausland. Das gilt für den Hauptauftrag Landes- und Bündnisverteidigung ebenso wie für die Amts- und Katastrophenhilfe, für das internationale Krisenmanagement, bei militärischen Evakuierungsoperationen und bei Einsätzen der Spezialkräfte. Generalleutnant Alexander Sollfrank, der Befehlshaber des Kommandos, sagt: „Das Operative Führungskommando der Bundeswehr bündelt die operative Führung aller Einsätze und Missionen der Bundeswehr im In- und Ausland in einer Hand. Jetzt wurden erste Aufgabenfelder bruchfrei übertragen – ein Meilenstein zur Stärkung der Landes- und Bündnisverteidigung und ein wichtiges Signal an potenzielle Aggressoren.“

Zivil-militärische Zusammenarbeit

Zivil-militärische Zusammenarbeit: Das Operative Führungskommando der Bundeswehr ist erste Ansprechstelle für Behörden und Blaulichtorganisationen in Bund und Ländern

Bundeswehr/Anne Weinrich

Darüber hinaus ist das neue Kommando die zentrale Ansprechstelle in allen operativen Fragestellungen für zivile und militärische Akteure. Im Innern steht es ressortübergreifend Ministerien und Behörden, Bundes- und Landespolizeien, Blaulichtorganisationen und anderen zivilen Akteuren als Ansprechpartner zur Verfügung. Auch für NATONorth Atlantic Treaty Organization, Europäische Union und Vereinte Nationen ist das Operative Führungskommando der Bundeswehr erster Anlaufpunkt, wenn es um Maßnahmen der Abschreckung und Bündnisverteidigung oder um internationales Krisenmanagement geht.

Zivil-militärische Schnittstelle

Eine Schlüsselaufgabe des Kommandos ist künftig die Erstellung eines umfassenden zivil-militärischen Gesamtlagebildes. Sollfrank betont die Bedeutung dieser Schnittstellenfunktion: „Wir sind einer Vielzahl hybrider Angriffe ausgesetzt. Dazu zählen beispielsweise Desinformation und Propaganda, Spionage, staatlich gesteuerte Hackerangriffe und Sabotageakte gegen kritische Infrastruktur.“ Einzeln betrachtet mögen manche dieser Ereignisse eher unbedeutend wirken. Doch die Gesamtschau, Bündelung und Auswertung ziviler und militärischer Informationen sei wichtig, um Indikatoren hybrider Kriegführung rechtzeitig zu einem Lagebild verknüpfen und passgenau reagieren zu können: „In Verbindung mit dem Operationsplan Deutschland macht uns das zu einer wichtigen zivil-militärischen Schnittstelle unseres Landes.“

von Simona Boyer

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