Einblick in das neue Kommando: Pistorius zum Informationsbesuch in Schwielowsee
Einblick in das neue Kommando: Pistorius zum Informationsbesuch in Schwielowsee
- Datum:
- Ort:
- Schwielowsee
- Lesedauer:
- 2 MIN
Das Operative Führungskommando der Bundeswehr empfing Verteidigungsminister Boris Pistorius am 19. Februar 2025 in Schwielowsee zu einem Informationsbesuch. Im Mittelpunkt stand der Mehrwert des Kommandos für die strategische und die taktische Ebene. Deutlich wurde die Bedeutung eines umfassenden Lagebildes als Grundlage operativer Entscheidungen.
Das neue Operative Führungskommando der Bundeswehr (OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr) verantwortet die operative Planung und Führung im gesamten Aufgabenspektrum der Bundeswehr aus einer Hand. Es ist erste Ansprechstelle für nationale und multinationale Institutionen, Partner und Verbündete. Seine Aufstellung ist ein wesentlicher Bestandteil der Strukturreform der Bundeswehr, um die Streitkräfte stärker auf die Landes- und Bündnisverteidigung auszurichten. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte: „Das Operative Führungskommando steht im Kern der Strukturreform. Die operative Führungsebene der Bundeswehr war noch nie so deutlich abgebildet.“
Wie entsteht ein Lagebild?
In einem Vier-Augen-Gespräch informierte Generalleutnant Alexander Sollfrank, Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr, den Verteidigungsminister über den Stand der Aufstellung des Kommandos. Danach ging es in einem Führungs-Briefing um die Aufbereitung eines übergreifenden Lagebildes als Grundlage operativer Entscheidungen.
Ein umfassendes Lagebild beinhaltet die kontinuierliche Erfassung, Analyse und Darstellung aller relevanten Informationen zur aktuellen Sicherheitslage, national als auch international. Es betrachtet zivile wie militärische Faktoren. Für ein umfassendes Gesamtlagebild werden dabei Teillagebilder aus der gesamten Bundeswehr, aber auch ziviler Behörden und Akteure übereinandergelegt. Dazu General Sollfrank: „Insbesondere hybride Lagen erfordern die Zusammenarbeit aller Akteure. Eine passgenaue Lösung gelingt nur mit einem ganzheitlichen Ansatz.“ Entsprechend werden sicherheitsrelevante Entwicklungen und Ereignisse in der Operationszentrale rund um die Uhr dokumentiert, bewertet und in das Lagebild integriert. Dies ist essenziell, um fundierte Entscheidungen treffen zu können und eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen militärischen und staatlichen Akteuren sicherzustellen.
Im anschließenden Gespräch mit den Soldatinnen und Soldaten des neuen Kommandos betonte Pistorius die besondere Verantwortung des OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr für den Betrieb der Drehscheibe Deutschland und den Operationsplan Deutschland: „Sie werden der Brückenbauer in der ressort- und länderübergreifenden und der multinationalen Zusammenarbeit sein.“
Aufstellung bei laufender Auftragserfüllung
Das OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr entsteht derzeit aus dem Territorialen Führungskommando der Bundeswehr, das bisher alle Aufträge der Bundeswehr im Inland sowie die nationale territoriale Verteidigung verantwortet hat, und dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr, das derzeit noch die überwiegende Zahl der Auslandseinsätze der Bundeswehr im internationalen Konflikt- und Krisenmanagement führt. Im Fokus steht dabei, dass alle Aufgaben bruchfrei übertragen werden, um jederzeit auf mögliche Lageänderungen reagieren zu können und eine kontinuierliche Aufgabenerfüllung zu garantieren. Anfang April wird das Operative Führungskommando voll aufgestellt sein. Zu den Soldatinnen und Soldaten vor Ort sagte Pistorius: „Die Lage bestimmt den Auftrag. Ich kann nur erahnen, wie komplex er ist. Ich bin tief beindruckt, was Sie bereits geschafft haben.“