Baltic Sentry

Pistorius: „Sabotage und Zerstörung werden wir im Bündnis nicht dulden“

Pistorius: „Sabotage und Zerstörung werden wir im Bündnis nicht dulden“

Datum:
Ort:
Ostsee
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Sabotageakte gegen kritische Unterwasser-Infrastrukturen in der Ostsee sind keine Einzelfälle mehr. Mit erhöhter Präsenz in der Ostsee will die NATONorth Atlantic Treaty Organization potenzielle Aggressoren abschrecken und Angriffen schnell und wirksam begegnen. Verteidigungsminister Pistorius zur Gefährdungslage und zum Beitrag der Bundeswehr zur neuen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission Baltic Sentry.

Übung Northern Coasts

Bei der multinationalen Übung Northern Coasts übt die Deutsche Marine gemeinsam mit alliierten Nationen zum Schutz des Ostseeraums. Sie zählt zu den größten Seemanövern in der Region.

Bundeswehr/Nico Theska

95 Prozent der globalen Datenströme werden über Unterseekabel übertragen. Auch Stromleitungen, Öl- und Gaspipelines führen durch Meere, sind die Grundlage einer gesicherten Energieversorgung von Industrie und Gesellschaft. Doch die Unterwasserinfrastruktur westlicher Nationen ist zunehmend Sabotageakten ausgesetzt. Insbesondere in der Ostsee häufen sich die Indikatoren für gezielte Angriffe auf kritische Infrastrukturen.

„Hybride Angriffe auf kritische Unterwasserinfrastruktur stellen eine erhebliche Bedrohung für unsere Wirtschaft, unsere Kommunikation, unsere Energieversorgung dar“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine habe die Deutsche Marine vermehrt Flottenverbände in die Ostsee verlegt – zur Aufklärung und Abschreckung.

Neue NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission Baltic Sentry auf der Ostsee

Zur Abschreckung potenzieller Aggressoren und Saboteure plant die NATONorth Atlantic Treaty Organization (NATONorth Atlantic Treaty Organization launches „Baltic Sentry“), ihre militärische Präsenz in der Ostsee weiter zu verstärken. Pistorius betonte: „Das sendet ein klares Signal: Sabotage und Zerstörung werden wir im Bündnis nicht dulden.“ Ein nationenübergreifendes Lagebild über den gesamten Ostseeraum soll Hinweise auf Sabotageakte gegen Bündnispartner schneller verknüpfen, um diesen wirksamer und nachhaltiger begegnen zu können. Das Ziel ist, künftige Aktionen gegen kritische Unterwasserinfrastrukturen zu verhindern. Deren Schutz ist für die NATONorth Atlantic Treaty Organization von wesentlicher Bedeutung. Die neue Mission trägt den Namen Baltic Sentry. 

Baltic Sentry 2025 gehört zu den Maßnahmen erhöhter Wachsamkeit (enhanced Vigilance Activities) an der Nord- und Ostflanke des Bündnisses. Diese begannen nach Russlands völkerrechtswidriger Annexion der Krim und wurden nach der Vollinvasion in die Ukraine im Februar 2022 verstärkt. Die Details von Baltic Sentry werden derzeit unter den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedern abgestimmt. „Auch Deutschland wird sich mit einem starken Beitrag beteiligen“, so Pistorius.

In Deutschland sind zunächst zivile Sicherheitsbehörden für den Schutz kritischer Infrastrukturen zuständig. Dazu zählt auch die Gefahrenabwehr gegen Sabotage von Unterwasserkabeln und Pipelines. Die Bundeswehr kann aber durch Aufklärung zu einem präzisen Lagebild beitragen und durch Präsenz abschrecken.

Beiträge von Marine, Luftwaffe und CIRCyber- und Informationsraum möglich

Die operative Planung und Koordination des deutschen Beitrags obliegt dem Operativen Führungskommando der Bundeswehr in Berlin und Schwielowsee, das die nationale und streitkräftegemeinsame Operationsplanung, -führung und -auswertung der Bundeswehr verantwortet. Mit welchen Kräften sich die Bundeswehr an Baltic Sentry 2025 beteiligen könnte, ist derzeit Gegenstand von Abstimmungsprozessen mit der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Mögliche Beiträge können unter anderem den Einsatz von Korvetten und Minenjagdbooten sowie des Seefernaufklärers P3C-Orion der deutschen Marine oder der Kampfflugzeuge Eurofighter und Tornado der Luftwaffe, aber auch Informationsgewinnung durch den Cyber- und Informationsraum umfassen.

Die Commander Task Force (CTFCommander Task Force) Baltic wird ebenfalls eingebunden. Die CTFCommander Task Force ist ein neues taktisches nationales Hauptquartier der Deutschen Marine mit internationaler Beteiligung und in Rostock beheimatet. Es hat die Aufgabe, militärische Lagebilder für den Operationsraum Ostsee zu erstellen, Übungen zu planen und Operationen von Seestreitkräften der NATONorth Atlantic Treaty Organization zu führen. 

von Simona Boyer

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema