Operatives Führungskommando der Bundeswehr
Das Operative Führungskommando der Bundeswehr verantwortet die nationale und streitkräfteübergreifende Operationsplanung, -führung und -auswertung der Bundeswehr. Es ist zentrale Ansprechstelle für zivile Behörden auf Bundes- und Landesebene und Single Point of Contact für die Streitkräfte befreundeter Nationen sowie multinationale Partner.
Auftrag
Das Operative Führungskommando der Bundeswehr (OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr) verantwortet die nationale und streitkräftegemeinsame Operationsplanung, -führung und -auswertung der Bundeswehr. Es ist zentrale Ansprechstelle für zivile Behörden auf Bundes- und Landesebene und Single Point of Contact für die Streitkräfte befreundeter Nationen sowie multinationale Partner und Akteure.
Die Aufstellung des Kommandos folgt aus der konsequenten Ausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Im Fokus stehen die glaubwürdige Abschreckung und die wirksame Verteidigung durch eine einheitliche operative Führung. Das OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr wird dabei so aufgestellt, dass es in allen Szenarien und in allen Eskalationsstufen führungs- und handlungsfähig ist – bei hybriden Bedrohungslagen, in der Landes- und Bündnisverteidigung und im internationalen Krisenmanagement.
Zugleich werden die strategische, operative und taktische Ebene systematisch voneinander getrennt und das OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr von truppendienstlichen Führungsaufgaben weitgehend freigehalten.
"Die Aufstellung des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr ist die logische Konsequenz aus dem Kernauftrag Landes- und Bündnisverteidigung."
Das neue Kommando entsteht unter Heranziehung des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, das bisher alle Aufträge der Bundeswehr im Inland sowie die nationale territoriale Verteidigung verantwortet hat, und des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, das derzeit noch die Auslandseinsätze der Bundeswehr im internationalen Konflikt- und Krisenmanagement führt. Es ist dem Generalinspekteur der Bundeswehr unmittelbar unterstellt. Die Anfangsbefähigung ist zum 1. Oktober 2024. Bis zum 1. April 2025 soll das Kommando voll aufgestellt sein.
Führung aus einer Hand
Im Operativen Führungskommando der Bundeswehr werden die Aufgabenfelder Landes- und Bündnisverteidigung, internationales Krisenmanagement und Hilfeleistungen der Bundeswehr nach Artikel 35 Grundgesetz (Amtshilfe) in einer Hand auf operativer Ebene zusammengeführt. Es
- priorisiert Aufträge, Kräfte und Fähigkeiten der gesamten Bundeswehr und sichert so die gleichzeitige Auftragserfüllung im nationalen und multinationalen Umfeld
- führt unterhalb des Bundesministeriums der Verteidigung die auftragsbezogen zu bildenden Kommandos der Teilstreitkräfte Heer, Marine, Luftwaffe und Cyber- und Informationsraum
- koordiniert als aufmarschführendes Kommando Transport und Versorgung deutscher Truppen bei Verlegungen zu Übungen und zur Erfüllung von Bündnisverpflichtungen in NATONorth Atlantic Treaty Organization und EUEuropäische Union
- sichert die Funktionsfähigkeit der Drehscheibe Deutschland für die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisverteidigung und koordiniert dabei insbesondere die Unterstützung alliierter Truppen bei ihrem Aufenthalt in und Transit durch Deutschland (Host Nation Support)
- koordiniert alle multinationalen, Teilstreitkräfte übergreifenden Übungsvorhaben (Joint/Combined) auf nationaler Ebene (Übungskoordinierendes Kommando)
- führt Multi Domain Operations gegen feindliche Angriffe, die neben den klassischen militärischen Dimensionen Land, See und Luft auch den Cyber- und Informationsraum, den Weltraum und den zivilen Bereich umfassen
- plant den Einsatz der Spezialkräfte der Bundeswehr und führt diese über den Direktor Spezialkräfte Bundeswehr und das ihm unterstellte Spezialkräfte-Hauptquartier
- koordiniert national und international alle Maßnahmen und Aktivitäten der Dauereinsatzaufgabe nationales Risiko- und Krisenmanagement und führt die eingesetzten Kräfte
- führt und koordiniert die Amts- und Katastrophenhilfe im verfassungsrechtlichen Rahmen
- erstellt ein streitkräftegemeinsames Lagebild für das Bundesministerium der Verteidigung
- analysiert und bewertet sicherheitspolitische Strategien und militärische Auseinandersetzungen Dritter
- erarbeitet die deutschen Beiträge zur NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsplanung und Abschreckung sowie die Beiträge zu Plänen der Europäischen Union, der Vereinten Nationen und verbündeter Staaten
Mit den Landeskommandos, die als Verbindungselemente zu den Bundesländern wirken, wird das OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr künftig über eine Anschlussfähigkeit in die Fläche verfügen.
Das Zentrum Counter-IEDImprovised Explosive Device wird künftig ebenfalls dem Operativen Führungskommando der Bundeswehr unterstellt. Es ist auf die Analyse und Abwehr behelfsmäßiger Spreng- und Brandsätze und unbemannter Systeme im gesamten Einsatzspektrum der Bundeswehr spezialisiert.
Führung
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Bundeswehr/Riek
Generalleutnant Alexander Sollfrank
Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr
Der Befehlshaber OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr – zugleich Nationaler Territorialer Befehlshaber – verantwortet auf operativer Ebene die nationale Einsatz- und Operationsführung der Bundeswehr. Dies umfasst die Landes- und Bündnisverteidigung, die nationale Krisen- und Risikovorsorge, deutsche Beiträge zum internationalen Krisenmanagement, die Führung der funktionalen Dimension Spezialkräfte der Bundeswehr sowie Hilfeleistungen nach Artikel 35 Absatz 2 und 3 Grundgesetz (Katastrophenhilfe).
Der Befehlshaber OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr untersteht unmittelbar dem Generalinspekteur der Bundeswehr. In der Operationsplanung und operativen Führung ist er den Inspekteuren der Teilstreitkräfte, den Befehlshabern im Unterstützungskommando der Bundeswehr sowie den Kommandeuren der Fähigkeitskommandos vorgesetzt. In dieser Funktion priorisiert der Befehlshaber OpFüKdoBwOperatives Führungskommando der Bundeswehr Aufträge zum Einsatz von Kräften und entscheidet über den Kräfteansatz und die Zuweisung von Unterstützungsfähigkeiten.
Aktuelle Meldungen
Standorte
Das Operative Führungskommando entsteht aus dem Territorialen Führungskommando der Bundeswehr und dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Es ist an zwei Standorten stationiert, in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin und in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Schwielowsee nahe Potsdam, und umfasst rund 1.400 militärische und zivile Dienstposten.
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