Hautnah erlebt – Deutsche Geschichte in Berlin
Hautnah erlebt – Deutsche Geschichte in Berlin
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Teilnehmer des internationalen Lehrganges Generalstabs-/Admiralstabsdienst (LGAI) an der Führungsakademie der Bundeswehr besuchten während einer Ausbildungsreise Berlin. Auf dem Programm standen unter anderem ausgewählte politische und militärische Institutionen sowie Erinnerungsorte der deutschen Geschichte.
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
„Einer der eindrucksvollsten Veranstaltungen“, so berichten die internationalen Lehrgangsteilnehmer, war die Führung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock. Die Ausstellung zeigt in vielfältiger Weise den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Oberstleutnant Robson Moreira, Stabsoffizier aus Brasilien besuchte zum ersten Mal die Gedenkstätte: „Obwohl ich die Geschichte der sogenannten Operation Walküre bereits kannte, war es für mich äußerst beeindruckend, den Arbeitsplatz von Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg zu besuchen und die Energie zu spüren, die noch heute an diesem Ort herrscht. Besonders beeindruckt hat mich der Mut dieser Frauen und Männer, ihr Leben für die Freiheit zu geben, während viele andere es vorzogen zu schweigen”.
Geschichte spüren
Oberstleutnant Marc Popanda, deutscher Luftwaffenoffizier und Mentor von Oberstleutnant Moreira unterstrich mit seinen Worten: „Der militärische Widerstand ist ein fester Begriff für mich als Offizier. Der Besuch der Gedenkstätte im Berliner Bendlerblock rückte jedoch den zivilen Anteil des Widerstand ins Bewusstsein. In meiner Wahrnehmung ist ein ‘Militärputsch‘ eher negativ behaftet. Daher ist es eine wichtige Erkenntnis, dass ein Putsch – und das zeigt aber erst die Geschichte – für uns etwas traditionsstiftendes haben kann. Die handelnden Personen des Widerstands waren sich sicherlich der Konsequenzen eines Scheiterns bewusst. Dies wird im Bendlerblock auf beklemmende Weise spürbar.”
Die Gedenkstätte zeigt ausführlich einzelne Gruppen und Menschen, die den Mut hatten, sich gegen die Diktatur von 1933 bis 1945 zu wehren. Die Ausstellung dokumentiert in dem historischen Gebäude umfassend die Motive und Ziele des Kampfes gegen den nationalsozialistischen Unrechtsstaat.
Ehrenmal der Bundeswehr
Auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in Berlin liegt die zentrale Gedenkstätte für die Gefallenen der Bundeswehr. Mit einer Kranzniederlegung ehrten die internationalen Lehrgangsteilnehmer der Führungsakademie die im Dienst Verstorbenen der Bundeswehr. Major Munkhtur Enkhtur aus der Mongolei war Teil der Abordnung der Kranzniederlegung: „Es ist mir eine Ehre, heute Teil der Zeremonie zur Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr gewesen zu sein. In meiner Funktion als Sprecher der internationalen Lehrgangsteilnehmer durfte ich im Namen aller, der im Dienst verstorbenen deutschen Kameraden, die Ehre erweisen. Ich habe zusätzlich auch einen ganz persönlichen Bezug zum Ehrenmal, da hier unter anderem einen Kameraden gedacht wird, den ich aus einem gemeinsamen Einsatz in Afghanistan persönlich kenne.“