Doppelter Marathon für die Angehörigen der Führungsakademie
Doppelter Marathon für die Angehörigen der Führungsakademie
- Datum:
- Ort:
- Hamburg
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die Führungsakademie der Bundeswehr läuft seit Ausbruch der Corona-Pandemie einen „Homeoffice-Marathon“, so auch die Fakultät Luftwaffe. Der Lehrbetrieb musste teilweise eingestellt, fast alle Abteilungen auf eine Minimalbesetzung ausgedünnt werden. Zum Schutz der gesamten Belegschafft wechseln sich die Dozenten und Mitarbeiter tageweise zwischen Anwesenheit im Hörsaal oder Fakultätsbüro und Homeoffice ab. Eine wichtige Maßnahme, um die Lehre, den Kernauftrag der Führungsakademie, aufrechtzuerhalten. Diese hat aber gleichzeitig auch herausfordernde Auswirkungen auf den täglichen Dienstbetrieb. Von Angesicht zu Angesicht geht fast nichts mehr. Die Organisation und Information von Lehrgängen und Hörsälen muss alternativ kanalisiert werden - oft auch mit privater ITInformationstechnik.
Gegen alle Widrigkeiten
Derzeit befindet sich der internationale Generalstabs-/Admiralstabs Lehrgang als einziger in der Präsenzlehre. Die Soldatinnen und Soldaten des Hörsaals Luftwaffe mussten aufgrund der Abstandsregeln in mehrere Gruppen aufgeteilt werden. Ein erhöhter Mehraufwand, dem die Fakultät Luftwaffe ausgesetzt ist. „Trotz der zum Teil widrigen Umstände wurde der Auftrag der Fakultät Luftwaffe insgesamt aber gut erfüllt. Ziel war es, das Ausbildungsziel des Hörsaals Luftwaffe mit seinen 18 internationalen Teilnehmern sowie fünf deutschen Mentoren bis Mitte Mai gemäß Lehrplan zu erreichen und die Teilstreitkräfte-Phase abzuschließen“, sagt Oberstleutnant Lutz Hahn von der Fakultät Luftwaffe.
Trotz der vielen Erschwernisse sehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät Luftwaffe auch eine Chance in der Corona-Zeit. Die Umstände der Pandemie lassen die Führungsakademie der Bundeswehr neue Wege gehen und beschleunigen den Ausbau der „digitalen Ausbildung“.
„Hier sind konstruktiv und unter aktiver Mitarbeit aller Beteiligten bereits erste Schritte an der Führungsakademie der Bundeswehr getan“, erläutert das Team der Fakultät Luftwaffe.
Jeder für sich und doch im Team
Sechs Soldaten der Fakultät Luftwaffe an der Führungsakademie haben Mitte Mai, als „Team Luftwaffe Hamburg“ an einem Stay@Home Marathon teilgenommen. Es war der Ersatzlauf für den abgesagten Enschede Marathon, dem ältesten der Niederlande.
Oberst i.G. Hubertus Flämig, der Leiter der Fakultät Luftwaffe, wollte das „Wir-Gefühl“ seines Teams stärken. Überreden brauchte er niemanden seiner Mitarbeiter. Die Motivation für eine Laufveranstaltung war hoch. „Erst recht zu Corona-Zeiten wollen wir den Team-Gedanken leben und zeigen, dass auch unter den durch die Pandemie herrschenden Bedingungen sportliche Veranstaltungen, wenn auch anders, stattfinden können So demonstrieren Sportbegeisterte ihren Zusammenhalt“, sagen die Mitglieder des Marathon-Teams der Fakultät Luftwaffe.
Gelaufen wurde alleine, die Streckenlänge jedoch zu einer Teamwertung addiert. Dabei starteten zwei der Läufer in ihren Heimatorten und vier von der Clausewitz-Kaserne in Hamburg Blankenese. Für den „Enschede Stay@Home Marathon“ hatten sich Teilnehmer aus 15 Nationen angemeldet. Das „Team Luftwaffe Hamburg“ ist insgesamt 53,2 Kilometer in 4 Stunden 52 Minuten und 23 Sekunden gelaufen.
Nach dem „Homeoffice-Marathon“ der vergangenen Wochen und den einhergehenden Herausforderungen eine sportliche Abwechslung.
Feldwebel Stefan McNaughton ist einer der Stay@Home Marathon-Teilnehmer. „Homeoffice bedeutet in dieser Zeit nicht nur Soldat zu sein oder Familienvater, sondern auch Lehrer. Im Homeoffice übernimmt man mehrere Positionen, man muss täglich eine gute Tages-Agenda aufstellen“, sagt der zweifache Vater. Wie viele andere auch steht er vor der Aufgabe sowohl die Kinderbetreuung als auch die Arbeit in Einklang zu bringen.
Die Bewältigung der Aufgabengelingen in enger Zusammenarbeit und detaillierter Absprache über verschiedenste Kanäle gut, dennoch wünscht sich McNaughton: „Dass wir demnächst auch wieder persönlich den Dienst an der Fakultät Luftwaffe bestreiten dürfen.“
Bis dahin beweisen die Mitglieder der Fakultät Luftwaffe Ausdauer, vertrauen auf Ihr gutes Team und laufen Ihren „Doppelten Marathon“ weiter.